....also wenn Ihr dringend ganz wichtige, gravierende New`s, neue Doc`s oder ein manifestiertes Settlement einstellen wollt, tut dies bitte gleich unmittelbar nach diesem
O.T.-posting, soviel Platz habe ich gerade noch gelassen. :=) ☻ :=) ☺
Hallo delacrem,
Zu 1.)
Sicher sind 550 mrd. $ an aus den USA abgezogenen Mitteln i m V e r h ä l t n i s zu allem
was dort in Umlauf ist nicht viel, aber betrachtet man den gen. Zeitraum von etwa nur
einer einzigen Woche, innerhalb welcher diese Gelder abflossen, macht das dort ganz sicher
schon deutlich nachdenklicher, als wäre dieser besagte Zeitraum ein Jahr !
Denn dann könnte man diesem Vorgang unter ganz normale "Schwankungen" im Anlage-
verhalten dieser internationalen Großanleger verbuchen. Da aber Geld ein sehr "flüchtiges"
Gut ist wie man immer wieder sieht, reagieren diese Anleger auf jede Kleinigkeit auf dem Fuße ! Und so verhält es sich nach meiner unmaßgeblichen Meinung auch hier !
Die Ursache für dieses Anlegerverhalten sehe ich im derzeit schwindenden Vertrauen
gegenüber den USA in verschiedensten Bereichen. Die USA haben -nicht zuletzt a u c h wegen der lang andauernden Kisenherde Irak, Afghanistan und in Zukunft vielleicht bald hinzukommend noch Lybien, enorme Staatsschulden angehäuft.
Zum Vergleich:
Die Staatsverschuldung betrug 2009 in den USA lt. Statistik um gerechnet grob € 26.000,--,
in der Bundesrepublik hingegen lediglich "N U R" € 20.770,-- pro Kopf der Gesamtbevöl-
kerung ! Das ist ein Mehr uns gegenüber von rund 25 % !
Zu Ihrer Frage "wer wird diese 550 Mrd. US-$ "nehmen"" um damit zu konsumieren und
welche Rendite wird dieses Geld an anderer Stelle erwirtschaften ?, ist zu sagen:
Keine Sorge, diese Gelder finden an den Kapitalmärkten weltweit -in guten und in
aufstrebenden Volkswirtschaften wie z.B. Deutschland, Kanada, China, Australien,
(bislang ?) Japan, Indien, Brasilien und vielen anderen Ländern -und die Liste ließe sich beliebig verlängern- endlose, gute Anlagemöglichkeiten, ob in Aktien, Staatsanleihen oder in eine der vielen anderen attraktiven Anlageformen.
Eine andere Frage die Sie ansprachen, ist die Höhe der erwünschten Rendite.
Ob die gegenüber der bisherigen Anlage in den Staaten, den Ansprüchen und Erwartungen
der Ableger genügt, tritt meiner Ansicht nach im Verhältnis zu dem höher gewichteten
Anspruch auf Sicherheit dieser Anlagen, ganz sicher etwas in den Hintergrund.
Was nützt ein hoher Zins bei unverhältnismäßig höheren -vielleicht aus Sicht der Anleger
jetzt in den USA am Horizont aufziehenden- Unsicherheit oder gar Risiko ? Die Antwort auf diese Frage erübrigt sich von selbst !
Zu 2.)
"Besorgniserregende Staatsverschuldung - starke Binnennachfrage".....
Wie zuvor bereits ausgeführt, übersteigt die pro Kopf-Verschuldung der USA die der
Bundesrepublik um etwas 25 %. Finanzexperten -selbst in den USA- gehen zwischenzeitlich
davon aus, daß es bereits jetzt f a s t unmöglich erscheint, die Staatsverschuldung wieder
in den Griff zu bekommen. Selbst das letzte 700 Mrd. $ schwere Konjunkturprogramm
der US-Regierung aus 2010 federte die aus der letzten Krise resultierenden Schwächen der
Wirtschaft nur in ganz begrenztem Umfang ab !
Bzgl. der von Ihnen angesprochenen Binnennachfrage in den USA ist zu konstatieren, daß
hierbei sowohl in den USA als auch in der Bundesrepublik, falsche Prioritäten -ob bewußt
oder unbewußt-, gesetzt wurden, bzw. durch wirtschaftliche Entwicklungen in der Vergangenheit entstanden sind, welche, bzgl. dem richtigen Verhältnis sehr deutlich aus dem Ruder gelaufen sind. Dabei ist die Frage natürlich nicht zu vernachlässigen, ob solche
wirtschaftlichen Entwicklungen und deren Verhältnisse überhaupt seitens der Politik so einfach steuerbar sind oder gewesen wären.
In den USA überwog bislang die Binnennachfrage und der Aspekt des Exportes wurde
-im Verhältnis betrachtet- sträflich vernachlässigt ! Genau darum haben unlängst die
USA in Gesprächen mit China diesen Zustand bemängelt, nähmlich das gewaltige
Außenhandelsdefizit gegenüber der Volksrepublik.
In der Bundesrepublik wiederum beträgt der Anteil des Exportes, gemesen am BIP
etwa 45 %, jedoch fehlt es uns widerum an Binnennachfrage und wir befinden uns deshalb
in einer etwas zu großen Exportabhängigkeit. Durch unsere Lohnzurückhaltung in den letzten (Krisen-) Jahren, hat die bundesrepublikanische Wirtschaft einerseits stark an
internationaler Konkurrenzfähigkeit gewonnen, hat davon jedoch deutlich profitiert und ist somit -im Verhältnis zu anderen Staaten-, relativ gut durch die Krise gekommen, andererseits jedoch haben die verfügbaren Einkommen der Arbeitnehmer abgenommen und mit verminderten Netto-Einnahmen derselben, ergo verminderter Kaufkraft kann andererseits die Binnennachfrage nicht belebt werden und dahin befördert werden, wo man sie gerne sehen würde.
Sie beschreiben die Wirtschaftsleistung der USA gegenüber der der Bundesrepublik.
Brottosozialprodukt pro Kopf 2008 : USA $ 46.900,-- D 35.400,--
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 2009 : USA $ 46.380,-- D 40.875,--
O.K., aber was nutzt das, wenn der Konsum der Amerikaner (privat) ihre laufenden Einnahmen deutlich übersteigen u. somit Schulden anhäufen. Kredite (und vor allem auch die unendlich vieler Karten) müssen, und das wird dort offensichtlich oftmals nicht genügend beachtet, auch zurück bezahlt werden. Hierzu möchte ich in`s Gedächtnis rufen, daß z.B. die Bundesbürger lt. Statistischem Bundesamt eine durchschnittliche Sparquote von (ich glaube) ca. 10- oder 11 % haben und damit weltweit mit an der Spitze liegen, die US-Amerikaner hingegen bei rund NULL ! liegen.
Zu 3.)
Sie haben recht, "Deutschland hat es seit Jahren nicht geschafft, einen ausgeglichenen
Haushalt oder gar einen Aushaltsüberschuß zu erwirtschaften. Jedoch sprechen wir hier
von der Vergabngenheit, betrachtet man demgegenüber hingegen den aktuellen Stand der Dinge -und wir leben nun einmal im heute, stehen wir im Vergleich zu den Staaten,
verhältnismäßig besser da. Also ich persönlich bewerte dieses Faktum deutlich höher !
Vergleicht man also frühere Haushaltsüberschüsse der USA und anderes mehr mit den Ergebnissen bundsrepublikanischer (Wirtschafts-) Politik im Zeitraum von
damals- und/bis heute, könnte man da nicht -auch nach Ihrer Meinung- zu dem Schluß
kommen, die seitherige Entwicklung der Bundesrepublik ist deutlich positiver zu bewerten, als die der USA ?
Weiter schreiben Sie....
"es scheint so, als ob es denen (den USA) möglich ist, wenn sie es unbedingt wollten und es von der "Finanzelite" forciert wird, das Steuer irgendwie herum zu reißen."
Hier muß ich Ihnen wiedersprechen, denn genau das sehen -wie ich es bereits unter 2.)
ausgeführt hatte, internationale und zwischenzeitlich auch US-Ökonomen in ihrer Einschätzung anders. Man befürchtet, daß genau dies den Vereinigten Staaten f a s t
nicht mehr möglich sein wird.
Zu 4.)
"Man wirft den USA immer vor, daß sie kein vernünftiges Sozialsystem haben
(Kranken- und Rentenversicherung) und daß dort enorme Kosten auf sie zukommen werden. Ja stimmt, nur übersieht man dabei gerne, daß Sozialversicherungssysteme in
Europa und speziell in Deutschland eigentlich auch schon am Ende sind und daß hier
mindestens genauso kostspielige Reformen auf die Gesellschaft zukommen."
Natürlich stimme ich Ihnen bzgl. der enormen Kostenlast zu, was aber keineswegs
bedeutet, daß das, was bei uns praktiziert wird, nicht trotzdem richtig ist und es ist eindeutig richtig ! Bei uns ist jeder Bürger, ganz unabhängig er krank, arbeitslos, arbeitsunfähig, behindert, alt oder sonst was ist, von staatlicher Seite sozial abgesichert.
Dieses System ist anerkanntermaßen eines der besten der Welt und kann nicht
-wie z.B. in den USA gehandhabt-, nur r e i n ö k o n o m i s c h betrachtet werden.
Dort ist das einzige was zählt, das Geld ! In den USA kann nur d e r einigermaßen
(über-) leben, der jung, stark, gesund, arbeits- und leistungsfähig ist, oder über
entsprechende Geldmittel verfügt und dadurch vollkommen unabhängig ist !
Ist das aus Ihrer Sicht das bessere, erstrebenswertere System ? Aus meiner nicht !
Zur Frage der Finanzierung wäre sicher eine grundlegende Veränderung der Prioritäten
deutscher Politik ein erster Ansatz bzw. Schlüssel zur Lösung des finanziellen Problemes
der Sozialsysteme. Z.B. Reduktion der Verteidigungsausgaben, Streichung von div. Subventionen, Erhöhung des EKST-Spitzensatzes auf 53 % wie unter Helmut Kohl
(dem größten Kanzler den den wir je hatten, ich glaube er war 1,92 mtr. groß .... :=)
-auch da wurde Deutschland nicht von allen Kapitalisten verlassen-, Hereinholung
von Schwarzgeldern sowie nicht abgeführter Steuern aus Kapitaleinkünften im Ausland
u.v.a.m. könnte ein erster Lösungsansatz sein.......
Gruß Schwarzwälder