05.04.2007 - 17:06 Uhr
USU Software kaufen
Augsburg (aktiencheck.de AG) - Die Analysten Christoph Schnabel und Sylvia Schulz von GBC Research empfehlen im aktuellen "Falkenbrief" die Aktie von USU Software (ISIN
DE000A0BVU28/ WKN
A0BVU2) zu kaufen.
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Die USU Software AG biete im Konzernverbund zukunftsgerichtete Anwendungslösungen, Produkte und Beratung rund um das Thema Knowledge Business, mit denen die Kunden von USU ihr Wissen in echte Wertschöpfung umsetzen würden. Der Fokus der USU Software Gruppe liege auf dem Marktsegment Business Service Management. Die Gruppe biete hier ein ganzheitliches IT Lifecycle Management aus einer Hand: von der Planung, Budgetierung und Beschaffung von Hard- und Software über die Bestandsverwaltung, das Servicemanagement und die verursachergerechte Kosten- und Leistungsverrechnung bis hin zur Verfügbarkeits- und Performance-Überwachung sowie darauf basierender Optimierungsmaßnahmen für die gesamte IT eines Unternehmens oder Konzerns. Strukturiert sei das Unternehmen dabei in die beiden Geschäftsbereiche IT Management Solutions und Business Solutions.
Der Konsolidierungskreis der USU Software AG bestehe aktuell aus sechs Tochtergesellschaften, die ihren Sitz in Deutschland bzw. in Europa hätten. Zu dem Konsolidierungskreis sei im November 2006 mittels Akquisition die LeuTek GmbH hinzugekommen. Die Tochtergesellschaft ValueSolution Verwaltungs-GmbH i. L. gehöre seit dem November 2006 nicht mehr zur USU Software AG, da das Unternehmen nach dem Abschluss des Liquidationsverfahrens aus dem Handelsregister gelöscht worden sei.
Die USU Software AG habe im November 2006 sämtliche Anteile an der LeuTek GmbH übernommen. LeuTek sei ein Hersteller von Standardsoftware im Bereich System- und Process-Management. Die Akquisition führe zu einer deutlichen Erweiterung des Produktportfolios im Bereich Business Service Management. LeuTek zähle über 100 Großunternehmen zu seinen Kunden und könne mehr als 250 Installationen vorweisen. Zur Kundenbasis würden Konzerne gehören, wie z. B. Allianz, BMW, Commerzbank und T-Systems. Die LeuTek GmbH mit Sitz im schwäbischen Leinfelden-Echterdingen beschäftige derzeit 45 Mitarbeiter und habe im Geschäftsjahr 2005 Umsatzerlöse von über 7 Mio. Euro erzielt. Dabei sei eine EBIT-Marge von mehr als 15% erwirtschaftet worden. Bei der LeuTek GmbH handle es sich somit um ein sehr profitables Softwarehaus.
Neben einer Barzahlung in Höhe von 8,84 Mio. Euro seien 1,2 Mio. USU Software-Aktien aus dem genehmigten Kapital an die LeuTek-Eigentümer herausgegeben worden. Der Zeitwert der 1,2 Mio. Aktien habe bei einem Schlusskurs von 3,62 Euro (Xetra) am Kauftag 4,34 Mio. Euro entsprochen. Des Weiteren existiere eine Barzahlungsvereinbarung (Earn-Out), die in Abhängigkeit zum jeweils erwirtschafteten Rohertrag der LeuTek in den Geschäftsjahren 2006 bis 2008 stehe. Die Analysten würden für die Earn-Out-Regelung von einem Restkaufbetrag von 2,85 Mio. Euro ausgehen, wovon 0,42 Mio. Euro bereits im Geschäftsjahr 2006 gezahlt worden seien. Die bis heute geleisteten Zahlungen für den Kauf würden damit insgesamt 13,61 Mio. Euro betragen. Unter Berücksichtigung der aus der Anschaffung resultierenden Nebenkosten in Höhe von 0,28 Mio. Euro, ergebe sich bis dato eine Gesamtausgabe von 13,88 Mio. Euro.
Mit hervorragenden Zahlen habe die Gesellschaft das abgelaufene Geschäftsjahr 2006 beenden können. Gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode hätten sich die Umsatzerlöse um 24,3% von 20,86 Mio. Euro auf 25,93 Mio. Euro erhöht. Im Vergleich zu den 9-Monats-Zahlen 2006 habe das Umsatzwachstum somit nochmals beschleunigt werden können. Getragen worden sei das Wachstum, neben einer anhaltend starken Nachfrage im Produktgeschäft, unter anderem durch die zum 6. November erfolgte Erstkonsolidierung der LeuTek GmbH, die den Schätzungen der Analysten zufolge mit rund 1,2 Mio. Euro am Umsatzwachstum beteiligt gewesen sei.
Zum 31.12.2006 habe die USU Software AG einen Auftragsbestand in Höhe von 10,9 Mio. Euro (Vorjahr 6 Mio. Euro) vermelden können. Dieser resultiere dabei überwiegend aus dem hinzugewonnenen Bestand aus der LeuTek GmbH, die einen Auftragsbestand zum 31.12.2006 von 3,9 Mio. Euro ausgewiesen habe. Demzufolge habe sich der Auftragsbestand, bereinigt um die Übernahme, um 1,0 Mio. Euro bzw. 16,7% erhöht.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe die Rohertragsmarge auch im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter ausgebaut werden können. 2006 habe sich die Bruttomarge demnach auf 41,5% (Vorjahr 37,1%) belaufen. Vor allem die gestiegenen Lizenz- und Wartungsumsätze hätten hier zu dieser erfreulichen Entwicklung der Rohertragsmarge beigetragen. Demzufolge habe sich der Anteil der Personalkosten und der Honorare für externe Mitarbeiter an den Herstellungskosten des Umsatzes von 26,9% bzw. 24,4% in 2005 auf 25,1% bzw. 22,4% in 2006 reduziert. Verstärkt worden sei diese Entwicklung im abgelaufenen vierten Quartal 2006 zudem durch die Konsolidierung der hochprofitablen LeuTek GmbH und der damit zusammenhängenden stärkeren Fokussierung auf das margenträchtigere Segment IT Management Solutions. Mit einer Rohertragsmarge in Höhe von 45,6% im vierten Quartal 2006 (viertes Quartal 2005: 35,4%) komme hier bereits die von den Analysten erwartete höhere Profitabilität im aktuellen Geschäftsjahr 2007 zum Ausdruck.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) habe gegenüber dem Vorjahr deutlich zulegen können. Demnach habe das EBITDA bei 2,31 Mio. Euro (Vorjahr 0,97 Mio. Euro) gelegen. Dies entspreche einer EBITDA-Marge von 8,9% (Vorjahr 4,7%). Im vierten Quartal 2006 habe sich die EBITDA-Marge aufgrund der hervorragenden Geschäftsentwicklung sowie der partiellen Konsolidierung der LeuTek sogar auf hervorragende 14,4% (viertes Quartal 2005: 8,1%) belaufen. Dies entspreche einer Steigerung des EBITDA von 137,5%. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) habe 1,01 Mio. Euro (Vorjahr 0,26 Mio. Euro) betragen.
Aufgrund des hohen Bestands an liquiden Mitteln sei das Finanzergebnis mit 0,49 Mio. Euro, wie in den Vorjahren auch, deutlich positiv ausgefallen. In Summe habe somit auch der Jahresüberschuss gegenüber dem Vorjahr erheblich gesteigert werden können und habe sich auf 2,1 Mio. Euro (Vorjahr 1,05 Mio. Euro) belaufen, was einem Ergebnis pro Aktie (EPS) von 0,23 Euro (Vorjahr 0,12 Euro) entspreche. Aufgrund dieser hervorragenden Ergebnisentwicklung werde der Vorstand der Hauptversammlung vorschlagen, die Aktionäre am Unternehmenserfolg mit einer Dividende in Höhe von 0,10 Euro je Aktie teilhaben zu lassen. Die Analysten würden erwarten, dass sich diese Politik zudem auch in den Folgejahren niederschlage.
Für das kommende Geschäftsjahr 2007 würden die Analysten nach wie vor einen deutlichen Umsatzsprung bei der USU Software AG erwarten, der sowohl durch organisches Wachstum als auch durch die Vollkonsolidierung der LeuTek getragen werde. Aufgrund der aktuell transparenteren Datenbasis in Bezug auf die LeuTek Übernahme und den eher schwächeren Wachstumstendenzen aus dem Business Solutions Segment heraus, würden die Analysten allerdings ihre ursprüngliche Umsatzprognose von 34,6 Mio. Euro leicht auf 33,7 Mio. Euro absenken. Dies entspreche einem Umsatzwachstum von erwarteten 30%. Das EBITDA würden sie entgegen ihren bisherigen Schätzungen (4,25 Mio. Euro) nun höher bei 4,7 Mio. Euro sehen, was einer EBITDA-Marge von 13,9% entspreche. Diese Erhöhung resultiere nicht zuletzt aus dem stärkeren Fokus auf das profitablere IT Management Solutions Segment. Aufgrund des zu erwartenden latenten Steuerertrages in Höhe von 1,5 Mio. Euro würden die Analysten einem Jahresüberschuss von 4,80 Mio. Euro entgegen sehen. Unter Berücksichtigung der Aktien aus der Sachkapitalerhöhung belaufe sich das geschätzte EPS in 2007 somit auf 0,46 Euro.
Die Akquisition der LeuTek GmbH würden die Analysten weiterhin als sehr positiv werten. In Verbindung mit den im Vorjahr bereits abgeschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen würden sie nunmehr die USU Software AG auf dem besten Weg zum ertragsstarken Softwareunternehmen sehen, zumal USU mit den akquirierten Töchtern im Marktumfeld hervorragend aufgestellt sei. Rückenwind biete neben der angesprungenen Konjunktur im Heimatmarkt Deutschland, in dem auch 2007 noch weit über 80% aller Umsätze erzielt würden, das Ausland. Der 2006 erfolgte Vertriebsstart in den Vereinigten Staaten habe dort bereits zu drei neuen Kunden geführt.
Zudem stehe die USU Software AG auch fundamental auf soliden Füßen. So verfüge das Unternehmen nach der LeuTek-Übernahme noch über ausreichend Cashreserven in Höhe von 8,40 Mio. Euro (Stand 31.12.2006). Mit einem prognostizierten Kurs-Buch-Wert-Verhältnis 2007e von 1, einer Eigenkapitalquote von über 82% und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis 2007e von 10, zeige sich die Gesellschaft als attraktives Investment. Die mit 0,10 Euro je Aktie in Aussicht gestellte Dividende für 2006 würden die Analysten zudem als klares Zeichen des Unternehmens sehen, von der Nachhaltigkeit der positiven Ergebnisentwicklung überzeugt zu sein. Im Rahmen des DCF-Verfahrens würden die Analysten einen fairen Wert je Aktie auf Basis 2007 von 6,76 Euro (bislang: 5,03 Euro) ermitteln.
Die Analysten von GBC Research empfehlen die USU Software-Aktie im aktuellen "Falkenbrief" daher zum Kauf. (Analyse vom 05.05.2007) (05.04.2007/ac/a/nw) Analyse-Datum: 05.04.2007