trennen.
Hier der Ausschnitt von Finanztreff.de
22.06.2020 - 17:54| Quelle: Dow Jones Newswire Web
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Reisekonzern Tui plant im Zuge seiner Neuausrichtung einen Verkauf von Unternehmensteilen. "Wir werden uns von Vermögenswerten trennen oder Partner an Bord holen", sagte der Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Als mögliches Feld für solche Aktionen gelte die Hotelsparte, in der Tui derzeit viele Häuser auf der eigenen Bilanz hat. "Es sind unsere Marken, wir setzen und kontrollieren die Standards in Bezug auf die Qualität, Lage und Service", sagte Joussen. "Dazu müssen wir die Hotels nur in Ausnahmefällen besitzen."
Um die Corona-Krise überbrücken zu können, hatte der Konzern im April einen Hilfskredit der staatlichen Förderbank KfW in Höhe von 1,8 Milliarden Euro bekommen. Im Gespräch mit der Zeitung bestätigt Joussen, dass das unter Umständen nicht ausreicht. "Wir arbeiten natürlich mit mehreren Szenarien und tun gut daran, in diesen Szenarien auch über weitere Finanzquellen nachzudenken", sagt er. Tui habe die Kosten um 70 Prozent gesenkt, außerdem seien die Reisewarnungen für viele Länder gefallen. "Aber kein Mensch weiß, wie es mit dem Virus weitergeht, wann es Medizin und Impfstoffe gibt," sagte er der FAZ. Anfang des Monats war bekanntgeworden, dass Tui im Mai offenbar Gespräche mit dem Bund über weitere 1,2 Milliarden Euro an Hilfen geführt hatte. Zu konkreten Verhandlungen äußerte sich Joussen gegenüber der Zeitung nicht.
Der geplante Abbau von 8.000 Arbeitsplätzen im Konzern soll nach seinen Angaben zur Hälfte auf Stellen in den Zielgebieten entfallen. Außerdem seien Einschnitte in Frankreich geplant. Die dortigen Geschäfte seien seit Jahren defizitär und würden nun saniert. Die Flotte von Tuifly soll auf 17 Maschinen mehr als halbiert werden, was bis zu 900 Vollzeitstellen kosten könnte.
In der Kreuzfahrtsparte will Tui neu gebaute Schiffe nicht wie die meisten Wettbewerber später von den Werften bekommen, im Gegenteil: "Wir können uns gut vorstellen, Schiffe früher abzunehmen", sagte Joussen der Zeitung. Denn Neubauten seien im Betrieb viel effizienter und der Konzern könne Kosten sparen und habe eine bessere Klimabilanz, wenn er ältere Schiffe ersetze. Allerdings müssten die Werften dem Unternehmen finanziell entgegenkommen. Die Kreuzfahrtreederei Hapag-Lloyd, die dem Konzern derzeit zu 100 Prozent gehört, soll wie geplant demnächst unter das Dach des Gemeinschaftsunternehmens Tui Cruises wechseln. Dessen Anteile teilt sich Tui mit der Reederei Royal Caribbean Cruises.
Jemand eine Meinung dazu, wie sich das alles auf den Kurs auswirkt?