Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass die Halter von Shortpositionen in erster Linie das Ziel verfolgen, den Kurs zu drücken. Sicher gibt es die auch; man nennt sie "Spekulanten". Die "spielen" mit ihren Positionen, um den Kurs in ihrem Sinne zu beeinflussen. Nicht selten mit Hilfe von "Analysten", die das Geschehen mit bezahlten Analysen begleiten. Deshalb warne ich auch immer vor den "Analysten".
Die schreiben nämlich nie, um uns Kleinanlegern bei unserer Anlageentscheidung zu helfen. Sie schreiben häufig nur, um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen - zugunsten ihrer Auftraggeber.
Demgegenüber stehen die Händler. Diese verfolgen mit ihren Shortpositionen einen gänzlich anderen
Zweck: nämlich ihre Longpositionen, die sie zB. als Fondsmanager halten, gegen Kursverfall abzusichern. Für die sind also Shortpositionen eine Art "Versicherung", mit der sie sich gegen Verluste schützen.
Daraus folgt, dass das Volumen der Shortpositionen für sich gesehen noch gar nichts aussagt. Entscheidend ist, ob ein Händler oder Spekulant NETTO Long oder netto Short ist. Nur daran lässt sich erkennen, wovon diese Marktteilnehmer -die in der Regel ziemlich genau wissen, wie sich ein Wert weiterentwickeln wird- ausgehen.
Wer Einblick in die Positionen der wichtigen Marktteilnehmer hat, kann Gewinn daraus ziehen, weil er weiß dann, was sie planen.