"Ihr vergleicht ständig Äpfel mit Birnen. Natürlich ist Europa für Tesla im Moment noch ein schwieriger Markt, denn es gibt hier keine lokale Produktion."
Es ging ja um die Aussage, VW würde die Erfahrung fehlen kostengünstig Elektroautos herstellen zu können. Da bietet es sich an Preise da zu vergleichen, wo beide Hersteller produzieren und vergleichbare Rahmenbedingungen haben (Zoll, Lohnkosten, Transport, Förderung). Das ist nun mal im Moment nur in China der Fall. Aus diesem Grund habe ich auch nur Vergleichspreise aus China genannt. Und wenn es VW gelingt unter vergleichbaren Rahmenbedingungen in China günstiger anzubieten, warum sollte das in Europa nicht gelingen, wenn Tesla in Europa produziert. Auch wenn dann Transport und Zoll in Summe geringer sind stehen dem in Europa z.B. Lohnfortzahlung, bezahlte und mehr Feiertage, 30 Tage bezahlter Urlaub und AG-Anteile zur Sozialversicherung gegenüber. Ob dann in Grünheide produzierte Teslas tatsächlich günstiger angeboten werden können als solche aus USA muss sich erst noch zeigen.
An Quersubvention von E-Autos durch Verbrenner habe ich auch so meine Zweifel. Verbrenner haben deutlich mehr Teile als E-Autos und sind deshalb auch in der Herstellung aufwendiger. Womit sich E-Autos subventionieren lassen sind wegfallende Strafzahlungen, wenn Abgaswerte eingehalten werden, und die sollten bereits in der Kalkulation enthalten sein. Tesla hat diese Möglichkeit nicht, subventioniert sich aber durch den Verkauf von Emissionszertifikaten. Beide "Subventionen" sollten sich mit steigenden BEV-Verkäufen verringern. Wobei für VW & Co Kosten wegfallen, bei Tesla sich aber die Einnahmen verringern.
"Komischer Weise schaut sich kein Bär den Tesla-Heimatmarkt an in dem Tesla alle anderen deklassieren."
Wen soll Tesla im Heimatmarkt deklassieren? Weder in- noch ausländische Hersteller bieten bisher, bis auf wenige Ausnahmen, echte BEV an. Das sollte sich ab 2021, spätestens ab 2022 ändern. Erst dann ist ein Blick auf den Tesla-Heimatmarkt aussagekräftig, was Wettbewerb und Preise betrifft. Ob eine deklassierende Dominanz dann noch besteht, wenn Ford, GM ua. zahlreiche Modelle anbieten wird sich zeigen.