Streuen: ... indem sie ihren FSD-Chip bzw. Computer genau auf ihre Erfordernisse abstimmen konnten.
Das macht nur Sinn, wenn Tesla die Anforderungen an FSD-Hardware, Sensorik, Algorithmen und zukünftige Regularien vollständig bekannt sind, was zu bezweifeln ist. Aktuell ist man nach etlichen Jahren der Entwicklung nicht einmal in der Lage, sicher mit stationären Hindernissen umzugehen.
Damit erreicht Tesla jetzt schon eine Rechenleistung auf der Straße die Nvidia-Kunden mit dem Orin wohl erst in vier Jahren haben dürften. Aber selbst dann dürfte der aktuelle Tesla-Chip in einem Punkt immer noch führend sein: der Effizienz. Denn es macht einen großen Unterschied ob der Rechner < 100 W braucht wie bei Tesla oder dann doch eher > 200 W wie bei Nvidias Zukunftschips. Aktuell liegt Nvidia bei gleicher Rechenleistung sogar eher bei 400W! Und die Platine muss viel größer sein, dazu aufwändigere Kühlung usw.
Das NVIDIA Drive PX Pegasus System wurde Ende 2017 vorgestellt. Es ist mit 320 TOPS bei solchen Operationen mehr als doppelt so schnell, wie der Tesla Chip. Wie kommst du also auf den Vergleich mit Orin und irgendwas mit 4 Jahren? Ja, das Gesamtsystem zieht 500W für die doppelte Rechenleistung. Mit den derzeit produzierten Chips würde ein Nvidia Rechner mit 250W also etwa so schnell sein, wie die Tesla Hardware. Wenn du 5 Stunden autonom rumfährst, würde der Nvidia Rechner also 5h * 150w oder 0,75 kwh mehr verbrauchen. Das übersetzt sich bei 150 wh / km in 5 km geringere Reichweite. Das ist ein Unterschied, aber kein sonderlich großer. Gerade wenn du bedenkst, dass die nächsten paar Jahre die Verbrenner noch dominieren werden. Der gewaltige postulierte Vorteil bezüglich Effizienz ist also auch zum großen Teil Augenwischerei.
https://en.wikipedia.org/wiki/Nvidia_Drive#Drive_PX_Pegasus
Das Tesla mit den verfügbaren Ressourcen im FSD-Bereich großartig was abliefern kann, halte ich weiterhin für äußerst zweifelhaft. Dazu ist das Budget schlicht zu gering. Das Musk verzweifelt versucht, das Narrativ von der angestrebten aber gescheiterten hochprofitablen Model 3 Produktion und nie realisierten Synergieeffekten mit der Energiesparte auf FSD und autonome Taxiflotten umzudichten, ist verständlich, aber keine Story, die sich auf Dauer halten wird. :-)
In der Konsequenz müsste Teslas Aktienkurs eigentlich dramatisch steigen. Zumindest wenn man die Bewertungen von Waymo, Uber oder Mobileye als Orientierungspunkte nimmt.
Das wäre vielleicht der Fall, würden die relevanten Leute Musks Geschichten noch glauben. Das tut aber nach der erbärmlichen Umsetzung der letzten Ankündigungen kaum noch jemand. Es dürfte also auf Sicht der nächsten 12 Monate weiter abwärts gehen mit der Tesla Aktie.