also Leute, ich hab das ja oben schon (mehrfach) erwähnt: die LBBW hat das Geld der BWVA investiert, nicht ihr eigenes Geld.
Die Konsequenzen dieser Unterscheidung sind m.E. ziemlich groß, auch wenn Albino das oben mal als Haarspalterei bezeichnet hat, da drüber zu reden, ob das nun LBBW oder BWVA sei ...
Man muss m.E. klar differenzieren:
- als Gläubigerbank gibt die LBBW einem Kunden Systaic ihre eigene Kohle - und möchte diese Kohle auch gerne samt Zinsen zurück haben.
- als Asset Manager investiert die LBBW jedoch nicht ihr eigenes Geld in Aktien von Systaic, sondern investiert das Geld ihrer Kunden, in diesem Falle der BWVA.
Es hätte aber natürlich genau so gut das Geld von jemand beliebig anders sein können - entscheidend ist, dass es NICHT das Geld von LBBW ist.
also, Albino - was heißt das denn wirklich:
- Es heißt definitiv NICHT, dass eine Gläubigerbank sozusagen ihre Kreditlinie indirekt verlängert oder erhöht, indem sie selbst in den Kreditkunden investiert. Falls Du bisher in diese Richtung dachtest ...
- Die Wahrscheinlichkeit, dass Kredite zurückgezahlt werden, wächst allerdings mit dem Anteil glaubhafter Investoren am betreffenden Unternehmen. Oder sagen wir mal: sie verschlechtert sich nicht ...
- Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es durchaus im Interesse eines Kreditgebers liegen könnte, bzw. dass es gerade im Rahmen einer Risikoabsicherungsstrategie sehr plausibel sein könnte, genau so zu handeln, wie das die LBBW in diesem Fall tat. Zumindest läuft es nicht ihren Eigeninteressen entgegen.
- Keiner von uns weiß, ob die LBBW diese spezielle Investition weisungsgebunden/treuhänderisch tat, oder ob der Asset Manager das in diesem Fall einfach mal so alleine entschieden hat, und warum er das dann in diesem Fall tat. Man muss ja im Falle eines staatlich kontrollierten Rentenversicherers eigentlich davon ausgehen, dass da nur in vernünftige Werte investiert wird, aber nicht mit dem Geld der Versicherten Zockergeschäfte betrieben werden. War das also eine Idee der Rentenversicherung, in Systaic zu investieren? Oder hatte der Asset Manager die entsprechende Erleuchtung auf Basis von irgendwelchen Informationen - oder musste er einfach auf Grund mathematischer Zusammenhänge den Anteil von Systaic am Portfolio erhöhen, oder hat er einfach blind draufgehauen bzw. nicht so genau nachgeschaut, was gerade mit Systaic passiert?
Wir wissen das nicht. Wir können solche Szenarien nur aufzeichnen, und uns überlegen, was in welchem Fall wie zu beurteilen wäre.
- Interessant wäre vor allem der Fall, dass die LBBW diese Investition weisungsgebunden tätigte, denn das würde dann zur Überlegung führen, was es einem Rentenversicherer nützen könnte, an einem Solarparkbauer beteiligt zu sein, und weshalb eine solche Weisung gekommen sein könnte. Es wäre ja zunächst mal viel sinnvoller, in einen fertigen Solarpark zu investieren - relativ risikoarme Investition mit guter, wenn auch nicht sehr überragender Rendite, langfristig angelegt, passt. Und gerade in diesem Zusammenhang wäre es sehr sinnvoll, sekundär auch in den Hersteller des Parks zu investieren, und zwar gerade vor allem dann, wenn die Nachricht von einer solchen Investition in den Park womöglich zu einem gewissen Anstieg des Kurses der Aktien dieses Herstellers führen würde. Bei einem solchen Szenario kommt Musik auf ...
- Sollte diese Logik allerdings nicht zutreffen, müsste man halt eher daran denken, dass eine gewisse Bank eine gewisse Risikoverteilung in Richtung eines gewissen Kunden vornahm. Sicher im Rahmen ihres Mandats, natürlich. ;-)
Also, Albino, was ist - denkst Du immer noch, es ist Haarspalterei, ob die LBBW ihr eigenes Geld oder das ihrer Kunden in Aktien investiert?