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Die Konjunktur lahmt und für belebende Finanzspritzen seitens der Regierung fehlt vielerorts das Geld - Subventionen im großen Stil gibt's allerdings weiterhin. Und das, obwohl Finanzminister Hans Eichel auch in den nächsten Jahren mit Mindereinnahmen in Milliardenhöhe rechnen muss. In Zeiten klammer Kassen fragen immer mehr Experten nach dem Sinn von Subventionen. Müssen wir wirklich mit Milliarden beispielsweise eine unproduktive Kohlewirtschaft künstlich am Leben erhalten? Sollte das Geld nicht lieber in Ausbildungsmaßnahmen und Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit investiert werden? |
Die 20 größten Geldempfänger
Platz 1: Eigenheim
Die Häuslebauer erhalten das mit Abstand größte Stück vom Subventionskuchen: Satte 8,5 Milliarden Euro machen die Steuervergünstigungen inklusive der ökologischen Förderung aus.
Platz 2: Steinkohle
ABM-Maßnahme oder Energie-Sicherung? Die Experten streiten sich über Sinn und Unsinn der Steinkohle-Förderung. Fakt aber ist: Die Absatzzuschüsse und der Ausgleich für Kapazitätsreduzierung machen im kommenden Jahr 2,1 Milliarden Euro aus.
Platz 3: Nachtarbeit
Spätes Schuften wird vom Staat (noch) belohnt. Sogar die Kicker von Borussia Dortmund erhalten eine Steuerbefreiung für Nachtzuschläge, die bundesweit jährlich einen Wert von 1,9 Milliarden Euro haben.
Platz 4: Strom I
Große Unternehmen erhalten subventionierten Strom. Die Steuervergünstigung aus der Steckdose macht im Jahr 2004 immerhin 1,8 Milliarden Euro aus.
Platz 5: Energie
Umweltfreundliche Energie-Gewinnung steht bei der Regierung hoch im Kurs. Daher erhalten Betreiber von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen Steuervergünstigungen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro.
Platz 6: Strom II
Wenn Firmen unter einer besonders hohen Stromsteuerlast ächzen, drückt Vater Staat ein Auge zu und erlässt Steuern in Höhe von 1,4 Milliarden Euro.
Platz 7: Kultur
Kulturelle Angebote (z.B. auch Bücher) sind mit einer ermäßigten Umsatzsteuer versehen. Die Kulturschaffenden dieses Landes dürfen sich somit im nächsten Jahr über Subventionen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro freuen.
Platz 8: Investitionen
Wenn Firmenchefs in neue Maschinen für ihr Unternehmen investieren, können sie sich auf staatliche Unterstützung verlassen. Im nächsten Jahr betragen diese Zuschüsse 1,07 Milliarden Euro.
Platz 9: Mietgebäude
Auch vermietete Immobilien wollen ab und an renoviert und saniert werden. Damit's für die Vermieter nicht zu teuer wird, schießt der Staat jährlich 708 Millionen Euro dazu.
Platz 10: Personennahverkehr
Wenn Sie das nächste Mal in Bus oder Bahn steigen und sich über die hohen Preise ärgern: Ohne die Zuschüsse von Hans Eichel wärs noch teurer! Der ermäßigte Umsatzsteuersatz kostet immerhin 570 Millionen Euro jährlich
Platz 11: Agrar I
Auch für die Landwirte fließen die Subventionsmillionen: 545 Millionen Euro beträgt der Anteil des Bundes an der Strukturförderung.
Platz 12: Wirtschaftsstruktur
Damit der Aufschwung Ost endlich an Fahrt gewinnt, sind Investitionen dringend von Nöten. Der Bund unterstützt diese jährlich mit Zuschüssen von 525 Millionen Euro
Platz 13: Wohnraum I
Neben den Zulagen fürs Eigenheim fördert der Staat auch den Wohnungsbau. Hier betragen die Zuzahlungen im Jahr 2004 500 Millionen Euro.
Platz 14: Wohnraum II
Speziell für die neuen Länder gibt es Zuschüsse für Modernisierungsprogramme für Wohnraum. Das kostes Hans Eichel noch mal extra 481 Millionen Euro.
Platz 15: Agrar II
Landwirte freuen sich über eine ganze Palette von Steuervergünstigungen. Die bekannteste: die Subventionierung des "Agrardiesels". Alles zusammen kostet den Steuerzahler 420 Millionen Euro.
Platz 16: Wohnraum III
Und noch einmal Zuschüsse für Vermieter: Werden Mieträume saniert, gibt's von Hans Eichel eine erhöhte Investitionszulage. Im nächsten Jahr machen diese Zuschüsse immerhin 416 Millionen Euro aus.
Platz 17: Firmenverkäufe
Freibeträge gibt es nicht nur für die Zinsen von Otto Normalsparer. Um deutlich höhere Beträge geht es, wenn ganze Unternehmen den Besitzer wechseln. Die Freibeträge von Veräußerungsgewinnen machen jährlich 409 Millionen Euro aus
Platz 18: Zahntechniker
Brücken, Kronen oder gar ein neues Gebiss - Zahnersatz ist mittlerweile richtig teuer geworden. Damit die Kosten nicht zu sehr in die Höhe schießen, subventioniert der Bund Zahntechniker mittels Umsatzsteuerermäßigungen in Höhe von 400 Millionen Euro.
Platz 19: Produzierendes Gewerbe
Die Mineralölsteuer ist in den letzten Jahren desöfteren kräftig angehoben worden. Damit das produzierende Gewerbe nicht allzu sehr darunter leiden muss, gibt's eine vergünstige Mineralölsteuer. Diese Subvention macht im Jahr 400 Millionen Euro aus.
Platz 20: Luftfahrt
Wenn Sie das nächste mal einen Schnäppchenflug in die Sonne ergattert haben - bedanken Sie sich beim Finanzminister. Denn Billig-Flüge sind nur möglich, weil die Fluggesellschaften von der Mineralölsteuer befreit sind. Die Kosten hierfür: 373 Millionen Euro.