Das Verfahren wickelt sich quasi selbst ab, da festgestellt wird, daß die Maßnahmen im Rahmen einer Liquidation (beinhaltet ja auch eben Punkte wie Business Rescue etc) längst durch Steinhoff ins Rollen und zum beinahe zum Abschluß gebracht worden sind. Da könnte ein vom Gericht eingesetzter Practitioner selbst gar keine Leistung mehr bringen. Den Abstimmungen muß z.B. auch ein "Rettungsplan" zugrunde gelegt sein, ohne den können die Parteien gar nicht zustimmen. Das war also auch schon durch Steinhoff erledigt. Im Rahmen der Liquidation selbst gibt es ja auch die Möglichkeit des Compromises, darin kann ein Unternehmen mit den Gläubigern selbst alles soweit regeln und genau das ist hier ja passiert. Darum ist das von @Dirty zuvor angesprochene Sanctioning durch die Gerichte in NL und SA jetzt auch so extrem wichtig, denn damit ist das gesichert.
Jetzt könnte anhand der vorab gelaufenen Maßnahmen, die zu einem großen Teil Gegenstand eines Liquidationsverfahrens sind bzw. sein können, zusätzlich noch festgestellt werden, daß die Company nicht in financial distress ist. An diesem Punkt könnte es nun genau die Richterin sein, die entweder jetzt abbügelt oder aber anhand der bestehenden Situation die Parteien zu Einigungsgesprächen aufruft. Laut Mostert ist das bisher ja noch gar nicht geschehen.
Am Ende könnte damit der Druck, den dieser Antrag und die Entscheidung der Richterin, dieses Verfahren durchführen zu wollen und zu können, auf den Kessel gebracht haben, durch dieses Procedere abgelassen werden. Einigen würde man sich sicher können, aber damit müßte dann eben auch Mostert einen Schritt nach vorne machen müssen, wenn der Vorschlag vom Gericht käme. Da kann er nicht mehr den ganz harten Hund geben, sonst fällt es auf ihn zurück.
Daß die in den Schemes auf der Zustimmungsseite stehenden Parteien da noch groß ausscheren werden, würde ich ausschließen wollen, weil man sich auf der Ebene sicherlich schon mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Auch Wiese hatte bezüglich TT hier eher einen Vorteil in Gerichten gesehen. Er wird sich was dabei gedacht haben.
Also man sollte das alles erstmal abwarten. hier wird nächste Woche durch dieses Verfahren keiner komplett versenkt oder an die Wand geklatscht. Es werden Sachfragen geklärt werden müssen, ob die Voraussetzungen für den Antrag erfüllt sind oder nicht. Es gibt im Verfahren Spielräume und sofern es darum geht, eine tragfähige Lösung zu finden und nicht vielleicht eigene politisch motivierte Denkweisen mit einem Exempel zu verwirklichen, werden die Parteien aufeinanderzugehen. Damit wären am Ende alle einigermaßen berücksichtigt worden.
Natürlich nur Spekulatius und just my 2cts.