Hast du selbst das Verfahren in SA verfolgt?
Das Verhalten und die Argumentation von Tekkie Anwälten (ungeachtet der Tatsache, ob die fachlich recht haben könnten) lächerlich war.
Am ersten Tag hat der alte Opa angefangen zu erzählen, dass es überhaupt nicht klar ist, wer die Financial Creditors sind, weil Sie über irgendwelche Fonds investieren und sie investieren nicht das eigene Geld, sondern das Geld Ihre Kunden. Also es ist nicht klar wer Sie sind, deswegen soll ihre Intervention nicht zugelassen werden.
Die Struktur: AIFM (Eigenständige Gesellschaft), geschlossener Fonds AIF als ein luxemburgische SICAV RAIF oder ähnliches mit GP und LP und Administrator / Depositary, sind feste Bestandteile derartige Strukturen. Das heißt die ganze Rede von dem Opa waren einfach Nebelbomben. Wirklich 0 Inhalt.
Am letzten Tag hat der andere Anwalt geredet - er hat einen mega unsicheren Eindruck gemacht, wobei ich eher das Gefühl hatte, das bei seinen Themen mehr Substanz drin war. Er hat es aber schwer gemacht, seinen Argumenten zu folgen, weil er so undeutlich formuliert hat.
"Steinhoffs Anwälte" waren einfach deutlich besser (inhaltlich und argumentativ) zu verstehen. Manchmal konnte ich erst durch ihre Gegenargumentation die Position der Gegenseite richtig nachvollziehen.
Für morgen erwarte ich:
Mindestens 1 Intervention wird Erfolg haben - die von Financial Creditors - 100%
Der Erfolgswahrscheinlichkeit der zweiten halte ich für 50%, denn wenn die Intervention der Financial Creditors zugelassen wird, könnte argumentiert werden, dass die Interessen der Administratoren in Ihrer Gesamtheit durch die Interessen von Steinhoff UND Financial Creditors ZUSAMMEN bereits vertreten sind.
Leider habe ich vergessen, wann über die Frage der Zuständigkeit des Gerichts entschieden werden sollte.
Falls es zum Hauptprozess kommt, gehe ich davon aus, dass die Klage von Tekkie abgewiesen wird. Sie bekommen vielleicht den Hinweis, dass sie Steinhoff weiterhin in Südafrika wegen des Vertragsbruches verklagen können und sollen, aber nicht die Liquidation anstreben, weil Sie auch das von ihnen ausgesprochenes Ziel ("Get our business back") dadurch nicht erreichen werden.
Vielleicht bekommen sie diesen Hinweis, sogar früher falls das Gericht entscheidet, im Liquidationsfall keine Zuständigkeit zu haben.