Erstens: die Aktien bleiben weiter handelbar.
Wie ich bereits erklärt habe, habe ich nicht geglaubt, dass die Frist für den Jahresabschluss 2017 erneut verschoben werden soll (sehe #173401), aber sie haben es gestern Abend aufregend gemacht.
Die Frage ist nicht wie, sondern ob sie liefern. Und sie liefern! Sowohl Steinhoff als auch Deloitte haben eine großartige Leistung erzielt.
Es ist bemerkenswert, wie wenig Informationen durchgesickert wurden. Das sagt mir (im positiven Sinne) nur, wie professionell und qualitativ hochwertig das Management ist.
Inhaltlich:
1) Die Geschäftsleitung bringt ihr Vertrauen zum Ausdruck. Ihre Aufgabe ist es, am Leben zu bleiben und sie liefern. Natürlich wird dies von Deloitte nicht direkt unterschrieben, das würde enorme Haftungsfolgen nach Deloitte ziehen.
2) Going concern ist besonders betroffen von: „The Group has not complied with the financial covenants of ist borrowing facilities during the 2017 or 2016 reporting period (note 16.3/19.5)“ > Aus diesem Grund sind die Schulden sofort fällig und damit sind die Short-term liabilities großer als die Short-term assets, da die Schulden daher fällig und zahlbar sind.
3) Das Betriebsmodell war auch im Geschäftsjahr 2017 erfolgreich (ins besonderes langfristig ist das sehr wichtig) – Ich schaue in diesem Fall nür EBITDA an: Dies ist die wichtigste Zahl (long-term), um zu bestimmen, ob das Betrieb wert ist (auch für die Gläubiger), gespart zu werden.
4) WACC (WACC Conforama 10%, Matress Firm 10,4%, Pepco 9,3%, Poundland 8,5%, Pepkor 13,4%-16,8%, Disclosure note 8) > Weighted Average Cost of Capital finde ich zu übersehen, der reguläre WACC liegt in Unternehmen, die nicht in Not sind, sehr selten unter 7-8%. Das heißt, für Nichtexperten bitte beachten, WACC ist (fast) immer (viel) höher als die Zinsraten > Ich lese: Management sieht wahrscheinlich eine Refinanzierung vor.
5) Alle möglichen außerordentlichen (sonder-)Posten und einmaligen Abschreibungen sind in diesem Jahresabschluss enthalten (in 2018 usw. nür haubtsachlich noch extra Beratungskosten), Ergebnis nach Steuern (Earnings After Tax: Ergebnis nach Steuern @ p. 126) wird positiv wachsen in den folgenden Jahren.
6) Aus meiner Sicht ist das Risiko besonders da, wo es sich um Tekkie Town handelt (aber auch selbst das schlechteste Ergebnis bringt Steinhoff nicht in die Knie, wegen die große Tekkie Town). Dies insbesondere, weil ich das Südafrikanische Gesetz/Recht nicht vollständig verstehe + Ich kann mir vorstellen, das sie einen sehr starken rechtliche Position haben. Ich würde es begrüßen, wenn jemand mehr Input dazu hätte da ich das nicht vollständig verstehe.
7) Die VEB in die Niederlände war in der Vergangenheit mit solchen Behauptungen (sehr) erfolgreich, daher bin ich überzeugt, dass dies Steinhoff einfach Geld kosten wird und dass die Geschichte beendet ist (mit einer Lösung, die für beide Parteien akzeptabel ist). Daher sehe ich kein übermäßige Wirkung von diesem Standpunkt aus.
8) CVA: Die Nachricht vom Management über CVA ist beruhigend für mich, denn ich vertraue das derzeitige Management.
Dazu: Kein Prüfungsgesellschaft hätte hier eine uneingeschränktes Testat abgegeben. Das haben wir niemals erwarten sollen und das wäre auch nicht realistisch gewesen.
Persönlicher Meinung:
Dies wird die Turnaround des Jahres sein.
Der NAV ist mir egal, genauso wie das Eigenkapital (wird im Geschäftsjahr 2018 vielleicht Negativ sein!!). Der einzige Grund, warum ich das für wichtig halte, ist die Refinanzierung.
Solange Steinhoff in einer Verlustsituation (durch die hohe Verzinsung) bleibt, ist es ein langsames Countdown (aber ich glaube das nicht, nicht mit diesem Management und den bereits erzielten Fortschritten). Umso wichtiger ist es mir, dass das Management die richtigen Dinge tut - und es scheint so weit.
Denken Sie daran, dies ist ein großes Schiff und es wird Zeit brauchen, um es umzudrehen.
Die operativen Aktivitäten müssen (meiner Meinung) die Zinskosten in der Zukunft (mehr als) tragen können. Deshalb bleibe ich Steinhoff-Aktionär.
Ich bleibe locker, ebenfalls was den Kurs kurzfristig macht: Wenn ich nicht daran geglaubt hätte, hätte ich zum erst nicht gekauft. EUR 12ct. ist ein Witz.
Das Jahresbericht als Ganzes ist ein bisschen zu viel, um sie in einem kurzen Posting gleichzeitig zu verarbeiten. Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich mich eingehender damit befassen und/oder auf spezifische Fragen eingehen, die hier gestellt werden.
PS Danke auch aan Sealchen wer mich auf Deepl (online übersetzung) gewesen hat.