Zur Berechnung des fairen Werts hat Steinhoff doch wichtige Informationen gegeben: So soll die EBITDA-Marge in 2017 zwischen 5 und 6 % gelegen haben (Lenders Presentation, 18.05.2018, S. 22). Ich gehe davon aus, dass die 5 bis 6 % Rendite auch für die Vorjahre gelten.
Die alten 2016er-Zahlen setzen das EBITDA mit 12,9 % vom Umsatz an (Quelle: Geschäftsbericht 2016). Rechnet man stattdessen mit 5 %, so wurde der Gewinn in den Jahren 2015 und 2016 um insgesamt 2 Mrd. zu hoch ausgewiesen. Man kann davon ausgehen, dass auch in den Jahren davor getrickst wurde. Da der Umsatz aber geringer war (rund 4 Mrd. Euro in 2011, je rund 8 Mrd. in den Jahren 2012 bis 2014) und die Bilanzsumme erst ab 2015 aufgebläht wurde, setze ich den Schaden dafür pauschal mit 3 Mrd. Euro an.
Die Bilanzsumme betrug im Jahr 2016 32 Mrd. Euro, wovon 9 Mrd. Goodwill waren. Ohne Goodwill verbleiben somit rund 18 Mrd. Euro (32 Mrd. – 9 Mrd. – 5 Mrd. von oben).
Nach meiner alternativen Rechnung (vgl. mit einem früheren Beitrag von mir, der mit den meisten Sternen) komme ich auf mindestens 10 Mrd. Euro. Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen.
Gehen wir also von 14 Mrd. Euro aus, so errechnet sich bei 9 Mrd. Euro Schulden das Eigenkapital zu 5 Mrd. Euro oder rund 1,20 EUR/Aktie. Dieses Ergebnis stimmt mit der Schätzung aus dem Viceroy-Report (1,29 EUR/Aktie) gut überein.
Ob ich mit dieser Überlegung richtig liege, werde ich in wenigen Tagen wissen.