es gibt ein Buch mit dem Titel "Der Salamicrash 2000/2001: Ein Tagebuch nach Tatsachen und ein Lehrstück zur Vermögensbildung", interessant für alle, die mit der Börse zu tun haben.
Hier ein Auszug:
Nachwort:
Seit dem „Salamicrash“ haben sich die Börsen wieder erholt und verzeichnen neue Höchststände bei den Indices. Das darf aber nicht erstaunen oder verwundern, denn die Indices widerspiegeln nur jene Aktien, die sich am besten aufgrund ihres Handelsumsatzes und ihrer Marktkapita-lisierung entwickeln. Dabei bleiben viele Werte auf der Strecke, die immer noch mehr als 80-90% von ihren Höchstwerten entfernt sind.
Schauen wir uns die z. B. die Deutschen Indices an:
Alle drei Monate wird entschieden, welche Unternehmen in die Auswahlindizes DAX, TecDAX, MDAX und SDAX aufgenommen werden, bzw. sie verlassen müssen. Die regelmäßigen Überprüfungen und Anpassungen folgen einem streng geregelten Ablauf. Denn wer auf-, ab- oder umsteigt, bewegt nicht selten den Markt.
Viermal im Jahr, jeweils am dritten Arbeitstag im März, Juni, September und Dezember, trifft sich der Arbeitskreis Aktienindizes, um über die möglichen Auf- und Absteiger der Indizes zu beraten. Das von der Deutschen Börse organisierte Gremium besteht neben der Deutschen Börse aus Vertretern von Banken und entscheidet über die Zusammensetzungen der Aktienindizes DAX, TecDAX, MDAX, SDAX und einigen mehr. Wirksam werden die beschlossenen Ände-rungen rund drei Wochen später.
Es gibt transparente Regeln
Ob ein Unternehmen aufgenommen wird oder einen Index verlassen soll, ist durch klare Regeln bestimmt. Grundsätzlich müssen Unternehmen für eine Aufnahme in die wichtigen Auswahlindizes die Transparenzanforderungen des Prime Standard erfüllen, fortlaufend auf Xetra gehan-delt werden, über einen Unternehmenssitz in Deutschland verfügen, bzw. einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit dort ausüben und mindestens 10 Prozent der Anteile im Streubesitz haben. Im Moment erfüllen gut 300 Unternehmen die ersten drei Kriterien.
Wer von diesen in den DAX kommt, hängt allein vom Orderbuchumsatz und der Marktkapitalisierung der Aktien im Streubesitz ab. Bei anderen Indizes werden auch qualitative Faktoren wie die Sektor Zugehörigkeit oder die Dividendenrendite und der Handelsumsatz in einer Aktie mit betrachtet.
Für die Bewertung gibt es zwei unterschiedliche Ansätze: Die reguläre Überprüfung und das strengere Fast Exit/Fast Entry. Für den DAX beispielsweise muss ein Unternehmen bei der regulären Überprüfung zu den 30 größten Werten nach Orderbuchumsatz oder Marktkapitalisierung gehören, für einen schnellen Einstieg (Fast Entry) zu den 25 größten.
Der DAX wird regulär nur einmal im Jahr, jeweils im September, überprüft und angepasst. Für MDAX und Tec - DAX gibt es zwei planmäßige Anpassungen, immer im März und September. Der SDAX wird vierteljährlich untersucht. Die Regeln für den schnellen Einstieg oder Ausstieg greifen dagegen vierteljährlich bei allen Indizes.
Wer sich für die genauen Rangkriterien interessiert, nach denen entschieden wird, kann dies im Leitfaden für Indizes auf Dax-indices.com nachlesen.
Daneben gibt es noch außerordentliche Anpassungen, wenn Unternehmen beispielsweise fusionieren, insolvent werden oder sich ihre Anteile in Streubesitz drastisch verringern.
Einer dieser Werte im Dax ist z. B. die Deutsche Telecom. Höchstwert über 90 € heute immer noch tief bei ca. 15,- €. Oder schauen wir uns eine Deutsche Bank, Commerzbank, RWE, Eon und andere Werte an. Obgleich diese Werte gewichtige Bestandteile des Daxes sind, haben sie noch nicht annähernd ihre alten Höchststände erreicht. Das gleiche gilt im Übrigen auch für viele Amerikanische Aktien.
Für jene, die sehen wollen, was aus den in diesem Tagebuch erwähnten Aktien geworden ist, sei folgendes gesagt:
Viele Aktien gibt es aus den verschiedensten Gründen nicht mehr. So manche Gesellschaften sind von anderen aufgekauft worden, haben mit anderen Gesellschaften fusioniert und/oder ihren Firmennahmen geändert, sind vielleicht Konkurs gegangen etc.
Bei vielen anderen wissen wir heute, so wie zum Beispiel bei Apple, Amazon, Ebay, Microsoft und vielen anderen, was aus ihnen geworden ist.
Hier kann man erkennen, wie sich die "Geschichte" wiederholt.
noch ein Nachtrag:
Um an der Börse Geld zu verdienen muss man ständig „am Ball“ bleiben und alle von mir be-reits im Tagebuch näher bezeichneten Entscheidungsparameter beherzigen. Das erfordert viel Zeit und Mühe und auch ein wenig:
Instinkt (und auch Glück),
um nämlich im richtigen Augenblick die richtigen Aktien zu kaufen und zu verkaufen.
Bitte dabei folgendes beachten:
Niemals sollte man Aktien auf Kredit kaufen, auch von Put-Leerverkäufen sollte man die Finger lassen. Wer Geduld und Zeit hat und sich ein wenig im Aktienhandel auskennt, kann sogenannte „Stillhaltergeschäfte“ tätigen. Vom sonstigen Optionshandel sollte ein Laie die Finger lassen, zu unwegbar sind hier die Risiken.
Auch was Nachkäufe betrifft, die ich oben erwähnt hatte, sollte man die Regel beachten: „Never catch a falling knife“. Nachkäufe benötigen eine noch intensivere Nachforschung über das vorangegangene Sinken der Aktienkurse als sogenannte Einstandskurse. In der Regel sind nämlich alle Fakten, Gerüchte, potitische Entwicklungen und Nachrichten im Kurs enthalten, es sei denn, der Aktienkurs wird von sogenannten Hedgefonds oder andere Interessenten durch Leerverkäu-fe manipuliert.
Man sollte bei großem Vermögen sein Kapital auf mehrere Großbanken verteilen, um ein Klumpenrisiko im Falle einer Insolvenz der Bank zu vermeiden.
Risikostreuung ist ohnehin eine der Grundregeln im Aktienhandel, man sollte nie auf nur wenige Werte setzen. Verschiedene Länder und Branchen sind dabei zu beachten. Ein Altes Sprichwort lautet: „The trend is your friend“, dies gilt es im Auge zu behalten und das sogenannte „Stockpi-cking“ ist Voraussetzung für den Erfolg.
Wer das Tagebuch aufmerksam studiert hat, kann erkennen, welche Ereignisse und Nachrichten (ob richtig oder falsch) geradezu täglich einen Aktienkurs beeinflussen können.