Moin zusammen.
Also ich lese folgendes aus der Ad-hoc:
1. Afrika ist bald schuldenfrei. Im März standen da noch 1,4 Mrd, 200 Mio wurden bezahlt, die restlichen 1,2 Mrd werden also demnächst bezahlt. Vermutlich durch die Mrd von STAR.
2. Für Europa stehen die Verhandlungen mit den Gläubigern im Vordergrund. Wird keine Lösung für einen von allen Seiten anerkannten Restrukturierungsplan gefunden, wird Steinhoff das operative Geschäft nicht dauerhaft aufrecht erhalten können, da dieses bisher über Asset-Verkäufe gehalten wurde. Für mich eine klare Botschaft an die Gläubiger: gebt uns eine Chance, wie sind auf einem guten Weg. By the way: woher hat Steinhoff eigentlich das Geld zum Tilgen der Schulden genommen, wenn die Asset-Verkäufe zur Aufrechterhaltung des laufenden Geschäfts benötigt wurden? Eventuell aus laufenden Gewinnen?
3. Steinhoff ist sich der rechtlichen Klagen voll bewusst und bereitet sich darauf vor aus allen Rohren zu feuern, wenn es nötig wird.... und darauf liegt die Betonung, denn in der Ad-hoc steht:“If and when initiated, these claims will be considered in the context of the Group’s anticipated restructuring.“ Also mal abwarten, was am Ende des Tages an Klagen übrig bleibt.
4. PWC untersucht aktuell die Verantwortlichkeiten der damals zuständigen Personen mit dem Ziel dort ggf. Boni und andere Gelder zurückzuholen. Also auch auf dem Gebiet werden gerade die Kanonen geladen.
5. PWC bestätigt die Unregelmäßigkeiten und es sind auch mehr als die anfänglichen 6 Mrd neu zu bewerten. Mal sehen, was das bedeutet.
6. Man arbeitet mit Hochdruck an den Zahlen. Und Mitte Mai anzukündigen, dass die Zahlen spätestens Ende Juni kommen, deutet darauf hin, dass man den Termin wohl auch halten wird.
So, in der Summe ist die Ad-hoc unter den gegebenen Umständen aus meiner Sicht mindestens neutral bis eher positiv zu bewerten. Punkt 5 meiner Aufzählung birgt natürlich Risiko in sich, aber das wussten wir auch schon vorher.
In diesem Sinne
Hans-Norbert