Ganze übersetzt
Bankenkreise - Kreditgeber stoßen Steinhoff-Engagements ab
London/München, 07. Feb (Reuters) - Immer mehr Banken
trennen sich Finanzkreisen zufolge mit Verlust von ihren
Krediten an dem angeschlagenen südafrikanisch-deutschen
Möbelkonzern Steinhoff. Am Mittwoch habe die
französische Investmentbank Natixis versucht, ihre 110
Millionen Dollar schweren Kredite über eine Auktion komplett zu
verkaufen, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der
Reuters-Tochter RLPC. Unter den Bietern für dieses und andere
Kreditpakete seien vor allem Hedgefonds wie Taconic Capital,
Blackstone, Centerbridge und SVP. Sie setzen entweder auf
eine Erholung des Wertes - oder darauf, über einen Tausch von
Schulden in Eigenkapital billig bei dem Unternehmen
einzusteigen.
Zuletzt habe bereits die Commerzbank einen Teil
ihres revolvierenden Kredits an Steinhoff losgeschlagen - etwa
200 Millionen Euro, sagte ein anderer Insider. Damit habe sie
ihr Engagement auf deutlich weniger als 500 Millionen Euro
gedrückt. Die Bank wollte sich dazu nicht äußern. Sie hatte aber
betont, dass sie an ihren Erwartungen für die Risikovorsorge
nicht rüttle. Zahlreiche Investmentbanken aus den USA, Japan und
Europa hatten dreistellige Millionenbeträge auf ihre
Steinhoff-Kredite abgeschrieben.
"Jede Menge Banken haben sich bei Steinhoff zurückgezogen",
sagte ein Händler. "Alle Österreicher, einige von den Deutschen
und die meisten Amerikaner." Der Möbelkonzern wird von einem
Bilanzierungsskandal erschüttert, der an seiner Glaubwürdigkeit
bei Anlegern und Kreditgebern rüttelt. Steinhoff ist mit mehr
als 10 Milliarden Euro verschuldet, rund zwei Milliarden davon
werden in diesem Jahr fällig.
JPMorgan habe in dieser Woche einen
60-Millionen-Dollar-Kredit zu 73 Prozent vom Nennwert verkauft,
sagten die Insider. Während die Banken versuchen, ihre
Kreditverluste zu minimieren, wetten die Käufer auf Besserung.
"Sie glauben, dass der (Bilanz)betrug nicht so schlimm ist wie
es zunächst aussah, dass Steinhoff mittelfristig überlebt und
seine Beteiligungen in einem geregelten Prozess verkauft",
erklärte ein Händler.
(Reporter: Claire Ruckin und Alexander Hübner, redigiert von
Till Weber. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die
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