RISIKEN
1. Bewertung
a) Wir sprechen über traditionelles Geschäft, keine Raketentöchter mit extrem hohen KGV in der Hoffnung auf Wachstum
b) Wir sprechen über Bilanzfälschung bzw. Fehlbewertung, nicht darüber dass ein Krimineller Geld aus der Firma auf Privatkonten verschoben hat.
c) Kauf von Mattress war zwar über 100% über MK. Die Firma notierte jedoch auch etwa auf Hälfte des früheren ATH. Zudem nicht wie oft bei anderen Übernahmen schon Übernahmephantasie im Kurs.
d) Grossteil der Töchter soll operative Gewinne schreiben, daher auch Dividende samt Werthaltigkeit
=> So wenig es möglich ist, über Nacht in dem Bizz 10 Mrd plötzlich 10 Mrd mehr wert zu sein, so wenig ist es möglich, soviel zu verlieren.
- Am konkretesten scheinen bisher
1 - 2 Mrd wg.POCO, Conforama, K&L (Thema Seifert)
1 Mrd wg Mattress
0,5 - 1 Mrd wg dubioser Verlustauslagerungen, Markenrechte usw.
2. Zerschlagung zu Lasten Aktienbesitzer
a) Steinhoff ist Afrikas grösster Retailer, seine Besitzer gehören zu den reichsten Südafrikanern.
In D im MDAX ist dessen Bedeutung für SA eher die eines DAX-Grossgewichts wie Siemens.
b) JSE und Staat wollen Vertrauen in den Finanzmarkt und Standort SA schaffen. Zerschlagung und Verlust eines der grössten/bekanntesten Unternehmen stünde im Kontrast
c) Auch (national) wichtige Fonds sind drin, vertreten aktionärsseitig vieleKleine Leute.
=> Eher bürgen/covern Staat bzw. Zentralbank als dass eine operativ gesunde Steinhoff wegen vorübergehender Finanzierungsprobleme für immer verschwindet.
Arbeitsplätze sind allerdings schwächeres Argument, weil die Töchter auch ohne Holding weiterarbeiten könnten.
3. Banken
a) Natürlich vertreten die Banken ihre Interessen. Müssen sie. Doch bisher kam einzig konkret ist tw. Zustimmung zum Stillhalten und tatsächliches Stillhalten. Es gibt keinen konkreten Hinweis, dass die Banken die Firma "plattmachen" wollen.
b) Grundsätzlich haben Banken mehr Interesse an ihrem normalen Geschäft als Zerschlagungsaktionen, sofern die Kredite irgendwie bedient werden können.
c) Seit der Finanzkrise, in der etliche Banken gerettet wurden, dürften auch Banken ein anderes Bewusstsein und Verhalten haben, schon weil sie selbst auch einmal Hilfe brauchen könnten.
=> Welche Bank wollte hier den Schwarzen Peter haben, für das Scheitern der Finanzierung verantwortlich gemacht zu werden?
==> Risiko bleibt. Aufgrund o.g. Punkte scheint mir etwa eine 3:1-Wahrscheinlichkeit für 100-300% Kursgewinn gegen 100% Kursverlust zu stehen.
Nur ne Meinung, jeder denke selbst!