Ich möchte nochmal differenziert darlegen, wie ich die Rolle und Leistung von Louis du Preez betrachte.
LdP hat bis zum Abschluss des GS einen Super-Job gemacht. Er war genau der Richtige und hat fast Übermenschliches geschafft. Um gegenüber den geprellten Anlegern ehrlich aufzutreten, die legal richtigen Worte und Regelungen zu finden waren konservative und bescheidene CxOs wichtig und richtig. Fettes Danke an LdP und TdK dafür. Ich kann daher überhaupt nicht verstehen, wie man jetzt nachtritt, dass uns LdP jahrelang verarscht hat. Nein, hat er nicht, sondern er und das ganze Steinhoff Management Team hat Steinhoff gerettet.
Bei der Durchführung von Step 3 beweist LdP allerdings keinerlei Kompetenzen und glänzt auch nicht durch Teilerfolge. Was wäre jetzt so schlimm daran, wenn er sich auf den Posten des COO und/oder Chief Legal/Compliance Officers zurückziehen würde. Um die Nachhaltigkeit von Steinhoff zu demonstrieren, wäre sein Verbleib im Management sogar eine gute Nachricht. Die CEO Position sollte er allerdings jemandem überlassen, der es zu diesem Zeitpunkt besser kann.
Wir brauchen jetzt einen visionären und strategischen Macher, dem die Gläubiger gerne ihr Geld anvertrauen. Hierzu müsste ein CEO mal eine Strategie der Holding offenlegen. Wir will sich denn die Gruppe weiterentwickeln? Woher sollen zukünftige Umsatzsteigerungen kommen? Durch Rumsitzen und auf die Performance der Töchter hoffen? Nein, es bedarf auch einer Holding Strategie. Organisches Wachsen, oder Akquisitionen, IPOs oder Aktienanteile veräußern, neue Märkte erschließen oder bestehende ausbauen? Zu all diesen Fragen kommen keine Antworten oder Vorschläge. Versetzt man sich in die Lage der Gläubiger oder potentiell neuer Geldgeber, dann wird sehr zweifelhaft Begeisterung aufkommen. Bei denen klopfen jeden Tag Firmen an, mit inspirativen Ideen, Start-Ups in zukunftsorientierten Branchen, etc. geführt von Machern und Visionären. Und dann kommt der knochentrockene Jurist LdP, und würde gerne mal über die juristischen Optionen einer Umschuldung reden, und er hat auch einen Taschenrechner dabei.
Daher meine wirklich ernst gemeinte Frage, ob man die Abberufung von Louis du Preez auf die Tagesordnung der HV bekommen kann? Kann nicht jeder Aktionär einen solchen Antrag stellen? Gerne mit der angedeuteten Nominierung zum COO/ CLO/ CCO oder was auch immer. Besonderen Nachdruck würde eine solche Forderung bekommen, wenn sie gleich von mehreren Anlegern kommen würde.