Diese ganze gespielte Unruhe. Vielleicht hilft ein Vergleich zu anderen „sicheren“ Aktien in den letzten 12 Monaten:
Deutsche Post vor 1 Jahr ca 55€ jetzt 38€
Lufthansa vor einem Jahr ca 10€ jetzt 7€
Nordex vor einem Jahr ca. 19€ jetzt 11€
Delivery Hero vor einem Jahr 100€ jetzt 29€
MTU vor einem Jahr 210€ jetzt 180€
VW vor einem Jahr 240€ jetzt 144€
Fresenius vor einem Jahr 45€ jetzt 32€
Continental vor einem Jahr 110€ jetzt 64€
Netflix vor einem Jahr 400€ jetzt 178€
…
Und wer an Nische im E-Auto geglaubt hat, hat z.B. an Mullen, aus 10€ jetzt 1€ gemacht. Oder bei Rivian aus ca. 120$ jetzt 25$.
Klar gibt es auch Beispiele mit einem grünen Plus.
Und ja, Steinhoff ist zurück auf dem Stand von Dezember.
Aber Steinhoff stand vor 12 Monaten bei etwa 11 Cent und aktuell bei 15 Cent.
Ich glaube nicht das Steinhoff einen einfachen Weg hat und das bei der Aktie, wie bei jeder übrigens, auch sicher Risiken existieren.
Aber der Kurs hat die globale Situation und die noch existierenden Unsicherheiten bzgl. Refinanzierung bisher gut und stabil gemeistert.
Klar haben wir einen kleinen klassischen Pump and Dump im Dezember erlebt.
Das ist aber normal im Pennystock Bereich.
Das hat man bei dem „geschätzten“ Münchener und seiner Innocan gesehen oder CoreOne, Brainchip … und wie sie alle heißen.
Steinhoffs, immerhin ein großer Konzern mit 90000 Mitarbeiter, hat gute Wachstumschancen und bedient in dem globalen Umfeld mit wachsender Inflation einen Produkt Mix der steigende Kundenzahlen ermöglicht und damit gut positioniert ist.
Der Steinhoff Kurs hängt an wenigen Variablen:
- zukünftiger Kredit Zinssatz für die hohe Schuldenbelastung (zu 80%)
- Zusatzeinnahmen aus IPOs Sondereffekten
- Höhe der Auflösung von bilanzierten Sicherheiten/Bewertungsnotwendigkeiten
- Geschicktes Ausnutzen von steuerlichen Verlusttöpfen
Am Ende reduziert sich also alles auf die eine Frage:
Wie hoch sind die Zinsen für wieviel (Rest-)Schulden?
Und ohne dieses Wissen werden die Institutionellen Investoren einen Risikoscore haben, der kein oder nur ein kleines (Re-)Investment erlaubt.
Das das Steinhoff Management meiner Ansicht nach bisher einen Top Job gemacht hat, sich bis hierher aus dem Sumpf zu ziehen, habe ich ja schon mehrmals gesagt.
Das es leider, trotz der Größe des Konzerns, immer noch keine adäquate Kommunikation zu kleineren Shareholdern gelernt hat, sieht man leider beim unglücklichen De-Listing bei Xetra. Man darf auch mal etwas kommunizieren, auch wenn man kein Bestandteil der Entscheidung war.
Der Tag wird mir aber bestimmt lange in Erinnerung bleiben da ich, zu blöd zum Inlinern, mir hübsch an dem Tag die Bänder in Knie und Fuß „zerlegt” habe. Aber das gehört wohl weniger in ein Börsenforum.
Ich glaube übrigens auch weiterhin nicht an Leerverkäufer mit immensen Positionen.
Das was wir hier sehen ist die Bewertung des Marktes.
Für mich bleibt Steinhoff mit einem anständigen Anteil im Longdepot.
Und Long“ sollte man auch, meine Meinung, die Diskussion hier im Forum führen.
Es sind an den meisten Tagen Diskussionen über den Tagestrend von Rakete bis Versagen…
Das hier ist ein großer Konzern, nochmal: 90.000! BMW zum Vergleich hat auch nur 118.000, TUI 50.000.
Bevor ich die ersten grauen Haare hatte hab ich auch gerne den Finger schnell am Abzug gehabt. Aber man lernt aus seinen Verluste!
So, viel Spaß weiterhin! Ich mache jetzt mal wieder Gehübungen :-)