Deine EK-Berechnung je Aktie ist leider falsch, da du die von der Familie Schaeffler gehaltenen 500 Mio Stammaktien vergessen hast.
Das EK verteilt sich auf insgesamt 666 Mio Aktien.
Zum 30.06.2021 betrug das den Anteilseignern zurechenbare (bilanzielle) EK 2,542 MRD EUR.
Der Buchwert je Aktie beträgt somit aktuell 3,8168 €.
Das niedrige bilanzielle EK ist seit jeher die große Schwachstelle in der Schaeffler-Bilanz.
Im ersten Konzernabschluss nach dem Börsengang betrug das EK lediglich 1,48 MRD €, obwohl im Rahmen des IPO für die neuen 166 Mio Vorzugsaktien zum Bezugspreis 12,50 € insgesamt 2,075 MRD € neues Kapital einbezahlt wurden. Heißt im Umkehrschluss, auf die 500 Mio Stammaktien der Familie Schaeffler entfiel zum 31.12.2015 rechnerisch ein negatives Konzern-EK i.H.v. -0,595 MRD €.
Nachdem Schaeffler seit 2015 regelmäßig 35% bis 50% des JÜ ausgeschüttet hat (wovon 75% an die Familie Schaeffler gingen) und in 2020 ein Milliardenverlust entstanden ist, hat sich das Konzern-EK bis zum 30.06.2021 gerade mal auf 2,542 MRD € erhöht.
Demgegenüber steht eine MKAP (inkl. Stammaktien) von 4,329 MRD € (= 666 Mio Aktien x 6,50 €/Aktie).
Somit ergibt sich aktuell ein (nicht bilanzierungsfähiger) selbst geschaffener Geschäfts- oder Firmenwert (-> Goodwill) i.H.v. 1,787 MRD € (= Differenz zwischen MKAP und EK-Buchwert).
Der Familie Schaeffler ist der Aktienkurs herzlich egal... sie erhält auf ihre rechnerisch negativen AK von ca. -0,595 MRD € jedes Jahr 75% der gesamten Dividenden. Zuletzt 0,25 € x 500 Mio = 125 Mio €.
Für einen Vorzugsaktionär der ersten Stunde ergibt sich seit dem IPO 2015 bei 12,50 € Stand heute (Kurs 6,50 €) ein Kursverlust von ca. 48%. Auch nach Abzug der erhaltenen Ausschüttungen bleibt die Schaeffler-Aktie für die Zeichner der Vorzugsaktien bislang ein herbes Verlustgeschäft.
Die Familie Schaeffler hingegen ist allein infolge der seit 2015 erhaltenen Dividenden auf ihre 500 Mio Stammaktien (netto) um deutlich mehr als 1 MRD € reicher geworden...
...vollends auf Kosten der Vorzugsaktionäre...
Ein leider nicht seltenes Bild am deutschen Kapitalmarkt, dass traditionsreiche Familienunternehmen beim IPO derart hoch bepreist an den Kapitalmarkt gebracht werden, dass für die neuen Aktionäre kaum Renditechancen verbleiben.
Klassische Umverteilung von unten nach oben...