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"S&T
Im Vorfeld der Q2 Zahlen
Gastautor: Volker Glaser
| 04.08.2015, 09:11 | 433 | 0
Hannes Niederhauser, Vorstandschef der S&T, bekräftigt im Gespräch mit der Vorstandswoche die Prognose für das Jahr 2015. Er erwartet einen Jahresumsatz von 465 Mio. Euro und einen Konzerngewinn vor Anteilen Dritter von 15 Mio. Euro. Unsere Wachstumsziele sind ambitioniert. Aber ich bin zuversichtlich diese weiterhin zu erreichen, so der CEO. Nach eigenen Angaben entwickelt sich die Gesellschaft in allen Bereichen gut. Lediglich in der Umrechnung des russischen Rubels zum Euro fehlt dem Unternehmen etwas Umsatz. Unser Geschäft in Geschäft in Russland läuft gut. Uns fehlt allerdings etwas Umsatz aufgrund des Verfalls des Rubels. Im Ergebnis hat dies keine Auswirkungen. Die Einheit in Russland erzielt einen Umsatz von gut 60 Mio. Euro. Die negative Differenz aus der Umrechnung von Rubel in Euro liegt bei 15 bis 20 Mio. Euro Umsatz. Im Gegenzug entwickelt sich unser sonstiges Geschäft in Osteuropa sehr stark und deutlich besser als geplant. Wir können den geringeren Umsatz durch den Rubel gut kompensieren, weshalb wir an der Umsatzprognose für 2015 weiterhin festhalten, erklärt der Firmenchef.
Zu beachten ist ebenfalls, dass die Österreicher im Segment Appliances Smart Energy über die Mehrheitsbeteiligung an NES Verluste zu tragen haben. NES wird 2015 knapp 40 Mio. Dollar umsetzen und den Gewinn um bis 2.5 Mio. Dollar drücken. Wir haben diesen Effekt bei unserer Gewinnprognose von 15 Mio. Euro berücksichtigt. Abzuziehen sind noch Minderheitsanteile, die sich auf gut 1 Mio. Euro belaufen werden. Unterm Strich wird S&T sodann ca. 14 Mio. Euro verdienen oder 33 Cent je Aktie. Die EBITDA-Marge schätzen wir auf 5.5% oder das EBITDA auf 25 bis 26 Mio. Euro.
In Kürze wird das IT-Unternehmen Zahlen für das 2. Quartal berichten. Nach eigenen Angaben ist die Zeit von April bis Juni ordentlich verlaufen. Wir rechnen mit einem soliden Umsatzwachstum von ca. 15 Prozent. Die Gewinnentwicklung dürfte im Einklang mit der Jahresprognose stehen. Negative Überraschungen sind nicht zu erwarten, versichert der CEO. Per Ende März hortet die Firma einen Orderbestand von 165 Mio. Euro und eine Projekt-Pipeline von sage und schreibe 663 Mio. Euro.
Im nächsten Jahr will Niederhauser weiter wachsen. Unser Ziel ist erneut zweistellig zu wachsen. Wir erwarten ein Umsatzplus von mindestens 10% auf mehr als 510 Mio. Euro. Die Marge sollte sich nochmals verbessern. Den Konzerngewinn erwarten wir bei über 17 Mio. Euro und das Ergebnis je Aktie bei etwa 37 Cent.
Treiber des Wachstums sind laut Niederhauser 3 Punkte: Erstens: Wir erleben einen zweiten Frühling in Osteuropa und wollen dort stark wachsen. Polen und Rumänien sind für uns momentan sehr gute Märkte. Vor allem in Rumänien profitiert S&T von der Bekämpfung gegen die Korruption durch das neue Staatsoberhaupt. Ein paar Inhaber unserer Wettbewerber in Rumänien wurden schon verhaftet. Zweitens. Der Bereich Smart Energy über die Beteiligung NES wird weiter wachsen. Drittens. Niederhauser will von der Welle der Internet der Dinge massiv profitieren. Die Vernetzung von Maschinen erfordert Security-Lösungen. Daher wird unser Bereich Security durch hohe eine Nachfrage geprägt sein, so der Firmenchef.
Insgesamt plant Niederhause pro Jahr die Renditen durch höhermargige Lösungen zu erhöhen. Auf Sicht von 3 bis 4 Jahren peilt Niederhause eine EBITDA-Marge von ca. 10% an. Aktuell liegt diese bei 5.5%. Ohne die Anlaufverluste bei NES wären wir schon ein gutes Stück weiter. Unsere Zielmarke bei der EBITDA-Marge ist gar nicht mehr so weit entfernt, wie es derzeit scheint, sagt Niederhauser. Gelingt der S&T weiterhin ein überproportionales Wachstum, dürfte sich der Gewinn in den nächsten 3 bis 4 Jahren mehr als verdoppeln.
Die Aktie von S&T bewegt sich stetig nach oben. Jüngst übersprang das Papier die Marke von 5 Euro. Im Zuge der allgemeinen Korrektur an den Börsen, ist die Aktie von S&T wieder etwas billiger geworden. Mit einem KGV von 13 für 2016 ist das Papier angesichts der Wachstumsraten und der potenziellen Margensteigerung alles andere als teuer.
Spätestens im Jahr 2016 dürfte das Unternehmen in den TecDAX aufsteigen. Aktuell wird S&T mit mehr als 200 Mio. Euro kapitalisiert. Niederhauser kennt sich im TecDAX übrigens bestens aus. Er war vor vielen Jahren Chef der Kontron AG. Kontron war lange Mitglied im TecDAX und musste jüngst den Index verlassen. Während es in den letzten Jahren bei S&T immer weiter aufwärts ging, fuhr Kontron mit dem Fahrstuhl massiv nach unten. S&T hat Kontron zwischenzeitlich bei allen wesentlichen Kennziffern überholt. Nur nicht bei den Kosten. Hier ist Kontron nach wie vor Weltmeister. Während sich Kontron-Chef Rolf Schwirz rund eine Mio. Euro an Jahressalär gönnt und üppige Verluste einfährt, zahlt sich Niederhause lediglich ein symbolisches Gehalt von 500 Euro pro Monat. Ich verdiene lieber durch die Dividende und erfreue mich an der Kurssteigerung meiner Aktie.
Die Aktie von S&T ist bei Kursen um 4.70 Euro kaufenswert.
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