Eines verstehe ich nicht, wenn Dein Handelssystem so erfolgreich ist, hättest Du es doch eigentlich gar nicht mehr nötig sowas noch zu vermarkten!
Warum der ganze Stress damit?
P.S
Du arbeitest ernsthaft mit 10 verschiedenen Indikatoren? Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen - Ich habe in Lehrbüchern immer wieder gelesen, dass vorwiegend Anfänger auf eine Vielzahl von Indikatoren zurückgreifen, während sich Profis meist nur auf einige Wenige konzentrieren.
Wenn ich's mir recht überlege, was bräuchte man denn eigentlich?
1. Einen Trendfolger - dafür eignet sich jeder Indi, der mit gleitenden Durchschnitten arbeitet und als Ergänzung die Differenz vielleicht noch histographisch darstellt, so wie bspw. der macd.
2 1 oder 2 Oszilatoren, die in Seitwärtsbewegungen gut funktionieren, bei denen der Trendfolgeindikator versagt. Am besten einen kurzfristig und den anderen langfristig eingestellt.
3. Momentum, dieser Indi ist in der langfristigen Einstellung vor allem nützlich, um Trendwechsel frühzeitig zu erkennen, da er den Kursen konstruktionsbedingt gewissermaßen vorwegläuft.
4. Einen Trendfilter, der die Trendstärke misst wie bspw. der ATR
5. Das Volumen, wobei ich das nicht unbedingt als Indikator gelten lassen würde.
6. Wenn es sein muss noch einen Indi, der die Volatilität misst, dafür sind die BB m.E. jedoch eigentlich ausreichend.
Wenn Du wirklich jeden Bereich abdecken möchtest, solltest Du eigentlich mit 5 Indikatoren völlig auskommen. Ob man dabei dann auf die Klassiker zurückgreift, diese in den Einstellungen verändert, oder lieber Exoten nimmt, die aber letztlich genauso funktionieren, ist Ermessenssache.
Die einzelnen Aufgabenbereiche doppelt und dreifach mit Indikatoren abzudecken ist meines Erachtens Unsinn. Da mag ich aber falsch liegen.
Das Rad neu erfunden hat man damit jedoch nicht.
Ich weiß nicht, wie es den anderen geht, aber die Kenntnis, welche Indikatoren jemand benutzt, und wie sie angewendet werden, versetzt mich nicht in die Lage ein Handelssystem zu entschlüsseln.
Die wichtigsten Fragen bleiben offen. Wie werden die Positionsgrößen gewählt, welches Risiko wird pro Trade eingehalten, nach welcher Methode werden die sl nachgezogen, was ist die eigentliche Strategie? Zielt der Trader nur auf Ausbrüche ab, will er nur einzelne Stücke des Trendes handeln, will er den gesammten Trend einfangen, oder was auch immer? Handelt er prozyklisch oder antizyklisch? Wann werden Positionen aufgestockt und nach welcher Systematik? Wie werden Drawdowns vermieden? Handelt er long only oder long und short? bewegt er sich mit seinem Handelssystem durchgängig im Markt oder steht er auch mal flat an der Seitenlinie?
Wer Angst hat, durch das Posten von Charts und Einstiegssignalen sein Handelssystem offenzulegen hat meines Erachten vielleicht nicht ganz verstanden, was ein Handelssystem ist.
Jedem steht es frei zu posten, was er möchte, keiner ist hier zu irgendetwas verpflichtet.
Die Argumentation, mit der Angst das Handelssystem offenzulegen, finde ich allerdings grundsätzlich unglücklich.
Nicht nur da ich, die Gefahr der Offenlegung gar nicht gegeben sehe, sondern vor allem, da damit eine gewisse Leechermentalität zum Ausdruck kommt, auch wenn das vielleicht gar nicht ganz so beabsichtigt ist.
Andere sind hier mit ihren Analysen ja sehr viel freizügiger. Auf der einen Seite wird von diesen Postings profitiert, während die eigenen Analysen vorenthalten werden.
Man nimmt mit dieser Haltung gewissermaßen eine Sonderrolle ein, auch wenn dies möglicherweise unbeabsichtigt passiert.
Wenn jeder diese Haltung teilen würde, könnte man die CT-threads eigentlich schließen.
Dass sind die Gründe, warum diese Haltung negativ aufstößt.
Nebenbei muss man sich auch fragen, was daran eigentlich wirklich so schlimm wäre, wenn Teile seines Handelssystems für andere ersichtlich würden?
Ich glaube nicht, dass MHurding, los, saiK, Aude, Helmut, um nur mal einige zu nennen, auch nur einen Cent weniger mit ihren Trades deswegen erzielen können.
Andersherum, glaube ich auch nicht, dass Anbieter von Börsenbriefen und Buchautoren, die oftmals auch nur mit den gleichen Tools arbeiten, die auch hier von vielen Tradern verwendet werden (Siehe Godemode u.Ä), deswegen irgendwelche Nachteile hätten.
Die Offenheit hätte sogar Vorteile, auf die MHurding oben richtiger Weise hingewiesen hat, wie ich finde.
Die Länge meines Posts mag vielleicht etwas übertrieben wirken, das ist allerdings nicht nur auf Dich bezogen Mase, sondern steht gewissermassen pars pro toto, da diese Argumentation in verschiedenen Threads immer wieder mal von verschiedenen Personen verwendet wird.
Mir ging es auch darum, einmal mit dem Irrtum aufzuräumen, dass ein paar Indikatoren und Hilfsmittel, mögen sie auch noch so wertvoll sein, bereits ein Handelssystem darstellen würden.
Wie gesagt, no offend, nichts gegen Dich - sondern einfach mal insgesamt eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema.