25.05.2009 17:08
Märkte pendeln zwischen überkauften und überverkauften Zuständen
Liebe Leserinnen und Leser,
hoffentlich haben Sie ein angenehmes und verlängertes Wochenende verbracht. Schlechte Stimmung wurde auf alle Fälle weder vom Wetter noch von der Börsenentwicklung der vorherigen Tage ausgelöst. Zwischenzeitlich war der DAX ja in den Vortagen sogar über die vor allem psychologisch wichtige Marke von 5.000 Punkten gesprungen, konnte das Terrain aber nicht halten.
Bullen und Bären mit gleichen Chancen
Trotz der freundlichen Märkte der Vorwoche und des Ausflugs des DAX über die 5000-er-Hürde will ich noch an meiner vorsichtigen Einschätzung festhalten. Bereits in den beiden letzten Ausgaben des Daily habe ich wegen der überhitzten Wachstumswerte etwas zur Vorsicht gemahnt. Prompt wurde meine Prognose vom Markt als zu voreilig abgestraft. Nach einer minimalen Korrektur von z.B. knapp vier Prozent im DAX gaben sich die Bären wieder geschlagen und hoben erst gegen Ende der Woche wieder die Pranken.
Ganz eindeutig befinden wir uns noch immer in einem starken Hausse-Impulse, dessen Ende von zu vielen Marktteilnehmern für beendet erklärt wurde. Nach wie vor werden zögerliche Fondsmanager und Vermögensverwalter sukzessive in den Markt gezwungen. Gerade nach dem letzten katastrophalen Jahr müssen die Vermögensverwalter ihren Kunden ein gutes Ergebnis präsentieren, um diese nicht zu vergraulen. Wer dieses Jahr weniger als 15 Prozent Rendite abliefert", im vergangenen Jahr aber 30 % verloren hat, könnte ein Problem bekommen. Da fühle ich mich als Anbieter von marktneutralen Absolut Return Konzepten und vermögensverwaltenden Strategien, die ich je nach Börsenzyklus für meine Kunden kombiniere, sehr wohl.
Der Druck im Kessel steigt
Obwohl ich mit meiner aktuell zurückhaltenden Einschätzung der Märkte als Dauerpessimist erscheinen könnte, erhalte ich diese aufrecht. Denn nur diejenigen Trader und Anleger, die in der Lage sind Risikophasen von Investitionsphasen zu unterscheiden, werden langfristig erfolgreich in den Märkten agieren.
Meine derzeitig vorsichtige Einschätzung beruht auf dem von mir favorisierten Bullish Percent Konzept. Diesbezüglich hat nämlich der breite Markt seinen im März erreichten total überverkauften Zustand nun auf den Kopf gestellt und befindet sich in einem leicht überkauften Zustand. Damals war zwar im Gegensatz zu heute die Stimmung am Boden, aber das Risiko äußerst gering. Heute ist es leider umgekehrt, denn langsam sinkt die Anzahl der Aktien am breiten US-Markt wieder, die die Rallye mittragen. Stützten vergangene Woche noch 76 % der Aktien den Hausse-Impuls, sinkt dieser Wert nun bis an die kritische Marke von 70 %. Noch befindet sich der NYSE Bullish Percent aber in einem positiven Trend und nach wie vor sind die Bullen in einem leichten Vorteil. Umgekehrt sollte man jetzt nicht übermütig werden und versuchen, mit der Brechstange gegen den Markt punkten zu wollen. Vielmehr sollten Sie Ihre Long-Positionen sehr eng absichern und eher keine neuen mehr ins Rennen schicken. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Investoren derzeit wieder verstärkt die schlechten Nachrichten beachten. Heute z.B. verbreiteten die negativen Meldungen von Porsche und Arcandor, die vehement nach staatlichen Mitteln rufen, einige Unruhe. Auch die nun in den USA näher rückende drohende Insolvenz von General Motors könnte die Investoren nervös werden lassen.
Immer mehr Anleger fragen kritisch, ob die Kurse vielleicht nicht doch ein wenig weit vorgelaufen sind in Anbetracht der kritischen wirtschaftlichen Lage. Immerhin ist es völlig normal, dass Aktien und Sektoren zwischen überkauften und überverkauften Zuständen pendeln.
www.finanznachrichten.de/...ueberverkauften-zustaenden-367.htm
DIE GANZE WELT IST EINE BÜHNE