AKTIEN IM FOKUS: Solarwerte sehr schwach - Negative Studien belasten
11:54 03.07.08
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Solarwerte haben am Donnerstag unter Analystenkommentaren gelitten und spürbar nachgegeben. Die HSBC äußerte sich in einer Branchenstudie überwiegend negativ hinsichtlich der Perspektiven der meisten Solarunternehmen. Einige Titel wurden daher abgestuft, andere mit "Underweight" oder "Neutral" in die Bewertung aufgenommen. Dem Sektor drohten Überkapazitäten, wie HSBC-Analyst Burkhard Weiss schrieb. Diese dürften im kommenden Jahr zu einem Preisverfall bei Solarmodulen von bis zu 20 Prozent führen. Zudem gab es noch einen separaten kritischen Kommentar der Investmentbank Morgan Stanley zum Solarzellen-Hersteller Q-Cells.
Während der TecDAX (Profil) bis 11.40 Uhr um 1,37 Prozent auf 724,02 Punkte verlor, büßten die Titel von Phoenix Solar 10,02 Prozent auf 42,30 Euro ein. Damit waren sie größter Verlierer im Technologie-Sektor. HSBC-Analyst Weiss hatte die Papiere nach der jüngsten Kursrally vor allem wegen nun fehlender Kurstreiber auf "Underweight" gesenkt.
Centrotherm (Profil), die der HSBC-Experte mit "Underweight" in die Bewertung aufnahm, gaben um 6,75 Prozent auf 47,00 Euro nach. Centrotherm verfüge über eine gute Marktposition, müsse aber hohe Erwartungen erfüllen. Außerdem sei das zukünftige Wachstum weitgehend eingepreist, hieß es. Roth & Rau (Profil) sanken um 7,83 Prozent auf 112,75 Euro und litten ebenfalls unter der mit "Underweight" gestarteten Anlage-Einschätzung durch Weiss. Vor dem Hintergrund der kurzen Wertschöpfungskette bei den Produktionslinien für monokristalline Solarzellen sei die Bewertung der Aktie hoch. Hinzu kämen potenzielle Risiken im Zusammenhang mit geplanten Übernahmen, hieß es.
Q-Cells (Profil), deren Margen laut Weiss mittelfristig sinken dürften, verloren 4,93 Prozent auf 53,85 Euro. Bei Morgan Stanley hieß es, für 2009 werde mit einer Abschwächung des Geschäfts des Solarzellenherstellers in Spanien gerechnet.
Solon (Profil), die von dem HSBC-Analysten von "Overweight" auf "Neutral" gesenkt worden waren, gaben um 4,44 Prozent auf 46,32 Euro nach. Das Kursziel senkte Weiss von 85 auf 65 Euro. Die Produktionskapazität bei Solon sei extrem günstig und es gebe kaum Barrieren für den Einstieg von Konkurrenten, so dass zunehmender Wettbewerb die Hauptbedrohung für Solon sein dürfte. Zudem dürfte ein höherer Wettbewerbsdruck aus Asien zu erwarten sein. Steigende Zinssätze könnten sich ebenfalls negativ auswirken, da so die Verschuldungskosten und die Opportunitätskosten stiegen.
SolarWorld fielen trotz positiver Äußerungen durch den HSBC-Experten um 1,23 Prozent auf 26,60 Euro. Wegen starker Gewinnmargen und prall gefüllter Auftragsbücher bestätigte Weiss die Aktie mit "Overweight". Positiv sei auch, dass der Konzern nicht nur in Europa und den USA stark vertreten sei, sondern auch daran arbeite, seine Präsenz in Asien auszubauen./ck/la
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