gegen Ferdinand Piech und Wolfgang Porsche beim LG Frankfurt. Dabei fährt Gründer Paul E. Singer dickste Geschütze auf: er wirft den Beklagten kriminelle und konspirative Methoden vor, wie sie "nur Geheimdienste und das organisierte Verbrechen" anwenden.
SPIEGEL.de schreibt heute u.a.:
"Die Klage gegen die Privatpersonen Piëch und Porsche stellt eine neue Eskalations-stufe in der Auseinandersetzung dar. In der Klage wirft der Hedgefonds Piëch und Porsche vor, sie hätten bei der Übernahme Methoden verwendet, "wie man sie sonst nur aus dem Bereich der Geheimdienste und der Organisierten Kriminalität kennt". Entwicklung und Ausführung des Plans seien über ein "geheimes Logistikzentrum in Österreich erfolgt". Man habe "nicht registrierte Mobiltelefone" verwendet und eine "sonst nur Regierungen zugängliche Verschlüsselungstechnologie".
Ein Porsche-Sprecher weist die Vorwürfe als völlig haltlos zurück. Die Mutmaßungen der Kläger seien durchweg unzutreffend."
Quelle:
www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/...erklagt-a-950605.html
Hierzu kann ich nur anmerken, dass die Anwendung konspirativer Methoden gerade in dem Land, aus dem der ehrenwerte Herr Singer kommt, gang und gebe ist und gerade-zu exzessiv angewandt wird. Im übrigen ist es weder kriminell noch stafbar, zB. ein nicht registriertes Mobiltelefon zu benutzen. Was die inkriminierte "Verschlüsselungstechno-logie" anbelangt, so ist selbige ein alter Hut: jede E-Mail wird verschlüsselt übertragen; vom E-Banking ganz abgesehen.
Aber man muss Leuten wie Herrn Singer zugestehen, dass es höchst verdrießlich für sie ist, wenn sich ihr vermeintliches Beutestück der (kriminellen) Ausspähung entzieht. Und überhaupt: woher will der Kläger wissen, wie und auf welche Weise der Porsche-Clan seine Kommunikation abgewickelt und abgeschirmt hat? Solche Fakten erfahre ich doch erst dann, wenn ich selber mit den vorgeworfenen Methoden vorgehe und zB. Telefona-te abhören will. Woher also hat Herr Singer seine Erkenntnisse? Hat er sich womöglich einer gewissen Firma bedient, die im Verdacht steht, milliardenfach Telefonate (auch in Deutschland) abzuhören? Herr Singer muss vor Gericht gezwungen werden, die Quelle seiner Erkenntnisse preis zu geben.
Schaue ich mir die Vita von Herrn Singer an, so drängt sich mir der Verdacht auf, dass es hier um mehr als nur den Klaggegenstand geht. Sind hier womöglich persönliche Rech-nungen im Spiel? Ich kann nur hoffen, dass das LG Frankfurt die nötige Souveränität besitzt, die Hintergründe zu erkennen und bei der Prozessführung zu berücksichtigen.
Der Prozess könnte sich durchaus 10 Jahre oder länger hinziehen.