Die Aktien des biopharmazeutischen Unternehmens PAION AG (ISIN:
DE000A0B65S3, WKN: A0B65S, Ticker-Symbol: PA8) litten gestern trotz der
erfolgreich platzierten Kapitalerhöhung über rund 46 Mio. Euro unter erheblichem
Abgabedruck und verloren -5,41% auf 2,92 Euro im XETRA-Handel. Aktuell geht es
im vorbörslichen Tradegate-Handel erneut um -3,59% auf 2,85 Euro nach unten.
Die aktuell laufende Verkaufswelle war vorhersehbar. Wir hatten Sie eindringlich
vorgewarnt.
Während sich der Paion CEO Dr. Wolfgang Söhngen für das große Vertrauen der
Investoren in die Zukunft der Paion AG und des Hoffnungsträgers Remimazolam
bedankte, sprach der Handel mit den Paion AG Inhaber-Bezugsrechten eine ganz
andere Sprache.
Der Kurs der Paion-Bezugsrechte brach von 0,40 Euro zu Anfang des
Bezugsrechte-Handels um rund 93% auf 0,029 Euro zum Ende des Bezugsrechte-
Handels ein. Großes Vertrauen der Paion-Aktionäre macht diese Entwicklung nicht
wirklich deutlich.
Die hohe Bezugsquote von 97,65% war vielmehr dem gewählten Modus der
Bezugsrechteemission zu verdanken. Wer will seine Bezugsrechte schon wertlos
verfallen lassen? Zudem bot sich reinen Finanzinvestoren, Spekulanten und
Zockern zum Ende des Bezugsrechte-Handels eine scheinbar todsichere
Finanzwettte an.
Wer zum Ende des Bezugrechte-Handels die Paion AG Inhaber-Bezugsrechte zum
Schnäppchenpreis erworben hat und die Paion-Aktien zum gleichen Zeitpunkt leer
verkauft hat, der konnte einen sicheren Gewinn einstreichen.
So hat etwa der über USD 43 Mrd. schwere und in Bala Cynwyd, Pennsylvania,
USA beheimatete Hedgefonds Susquehanna International Group Ltd. am
02.07.2014 eine Netto-Leerverkaufsposition in Höhe von 0,72% der PAION-Aktien
eröffnet und diese am 03.07.2014 von 0,72% auf 0,80% der PAION-Aktien
ausgebaut.
Der aktuelle Verkaufsdruck ist somit vor allem auf die Profis unter den
Finanzinvestoren zurückzuführen. Mit Leerverkäufen auf die Paion-Aktie lassen sich
die Profite aus der Bezugsrechteemission zum Bezugspreis von 2,50 Euro jetzt
schon absichern.
Problematisch wird es allerdings für die vielen Kleinanleger, deren Aktien erst am
11. Juli handelbar werden und die keine Möglichkeit zu Leerverkäufen haben. Sollte
die Paion-Aktie mit der gleichen Geschwindigkeit weiter fallen könnte es für viele
Kleinanleger eng werden, die ihre Aktiendepots bis an die Grenze des
Verfügbarkeitsrahmen belastet haben.
Wer auf Nummer sicher gehen will verkauft daher bereits einige Paion-Aktien aus
dem Altbestand und verschärft damit den Abgabedruck. Den letzten beißen
schließlich die Hunde.