US-Ölpreis stabilisiert sich knapp unter 38 Dollar
Donnerstag, 15. Januar 2009, 13:43 Uhr
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Frankfurt (Reuters) - Nach starken Preisrückgängen am Vortag hat sich der Ölpreis am Donnerstag etwas stabilisiert.
Der Preis für US-Öl WTI stieg um 1,1 Prozent auf 37,68 Dollar das Barrel (159 Liter); Nordsee-Öl der Sorte Brent verteuerte sich um 3,7 Prozent auf 46,75 Dollar.
Am Mittwochnachmittag hatten unerwartet hohe Lagerbestandsdaten aus den USA die Preise ins Rutschen gebracht. Experten werteten die Daten als Beweis für die schwache Nachfrage nach Rohstoffen infolge der Wirtschaftskrise. "Der Markt ersäuft im Öl", kommentierten die Analysten von der Commerzbank die Daten. Sie gehen davon aus, dass sich die Lagerbestände sogar noch weiter erhöhen, "ehe die massiven Produktionsreduktionen seitens der OPEC und eine Stabilisierung der Nachfrage auf einem niedrigeren Niveau zu ihrem Abbau führen werden". Daher ist ihrer Ansicht nach in den kommenden Monaten kein starker Preisanstieg zu erwarten.
Vergangenen Sommer hatte ein Barrel US-Öl noch bis zu 147 Dollar gekostet - seitdem war der Preis jedoch angesichts der befürchteten Nachfrageschwäche kontinuierlich gesunken.
INDUSTRIEMETALLE BLEIBEN UNTER DRUCK
Gold notierte am Mittag mit 810,40 Dollar die Feinunze (31,1 Gramm) auf dem Niveau vom Vorabend. Die weitere Richtung dürfte Händlern zufolge die Europäische Zentralbank (EZB) vorgeben, die am frühen Nachmittag ihre Zinsentscheidung mitteilen sollte. Der Goldpreis hänge zurzeit stark von der Entwicklung des Dollar ab, sagte Wolfgang Wrzesniok-Rossbach von Heraeus. Sollte die US-Währung von der Zinsentscheidung profitieren, dürfte das den Goldpreis drücken. Denn oft wird das Edelmetall als alternatives Investment zum Dollar genutzt, weswegen sich die Kurse meist in entgegengesetzter Richtung bewegen.
Die Preise für Industriemetalle sanken. Nach wie vor befürchteten die Händler, dass die Wirtschaftskrise die Nachfrage nach Rohstoffen dämpfen wird, hieß es. Kupfer wurde 2,1 Prozent niedriger bei 3.225 Dollar je Tonne gehandelt.
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Altkanzler Helmut Schmidt