Da hier immer wieder die Rede davon ist, die deutsche Politik hätte keinen großen Einfluss auf Nordex, weil der Konzern international unterwegs ist: Aus meiner Sicht trifft es das nur sehr bedingt. Deutschland ist unter Führung der CDU praktisch aus der Windenergie ausgestiegen, der Zubau ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Angesichts der Vorrreiterrolle Deutschlands bei erneuerbaren Energien wurde das - wie schon bei der Solarenergie - auch von anderen Ländern als Vorbild genommen, der Windkraft den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Es ist damit zu rechnen, dass das Wirtschaftsministerium unter Habeck die Wende einleiten und den Ausbau der Windkraft massiv forcieren wird. Gleiches gilt für die Umwandlung von Windenergie in Wasserstoff, da wir auf Jahre noch nicht ausreichend Leitungskapazitäten in den Süden haben werden.
Damit wird Deutschland auch in der Europäischen Union vom Bremser zum Antreiber - von der Europäischen Kommission wird es sehr viel Geld für die Bewältigung der Energiewende geben.
Damit winken dann zusätzliche Aufträge für Nordex in ganz Europa. Und Nordex ist perfekt dafür aufgestellt, die Anforderungen zu erfüllen.
Und die EU gilt wiederum als Vorbild auf internationaler Ebene, denn hier geht es nicht "nur" um Klimaschutz, sondern auch um eine industriepolitische Agenda. Man wird sich hier nicht nochmals so auskontern lassen, wie bei der Solarenergie. Die USA werden alles daran setzen, mit "America First" ihren Markt zu beschützen - wer vor Ort produzieren kann wie Nordex ist im Vorteil. Chinesische Hersteller werden es hier noch lange schwer haben, insbesondere wenn sie nicht vor Ort produzieren können.