1. Bei Nordex ist Liquidität unterjährig schon immer zurück gegangen !! Wobei in diesem Jahr die Liquidität schon deutlicher rückläufiger war wie in den letzten Jahren, aber Nordex wird in diesem Jahr das mit Abstand stärkste Q4 haben in ihrer Unternehmengeschichte und wie man weiß gehen halt Vorleistungen auf den Cash. Ist das normalste bei einem Unternehmen. Das sieht man z.B. wenn man sich mal die erbrachte Gesamtleistung anschaut, die Nordex in den ersten 9 Monaten erbracht hat:
9 Monate 2018: 1,753 Mrd. €
9 Monate 2019: 2,520 Mrd. €
Schon ein riesiger Unterschied oder ????
Außerdem hat Nordex in diesem Jahr bis jetzt deutlich mehr investiert wie im Vorjahr:
9 Monate 2018: 60,4 Mio. €
9 Monate 2019: 100,9 Mio. €
Um den riesigen Turbinenauftragsbestand von 5,65 Mrd. € (+ 78% gg. Vorjahreszeitraum !!!!!) abzuarbeiten mussten zwangsläufig die Investitionen deutlich steigen und um den zu erwartenden riesigen Q4-Umsatz erreichen zu können muss zwangsläufig die Gesamtleistung deutlich hoch gehen (+ 44% !!!!!). Anders kann das nicht funktionieren.
So leicht und einfach lässt sich der Liquidätsrückgang von Q3 2018 zu Q3 2019 von 89 Mio. € erklären.
2. Deutlich steigende Verluste - nun ja wenn man sich mal die Q3-Zahlen anschaut von 2018 und 2019, dann ist die Aussage schlicht weg falsch:
Q3 2018 EBITA bei 33 Mio. € mit einer EBITA-Marge von 4,0%
Q3 2019 EBITA bei 43 Mio. € mit einer EBITA-Marge von 4,5%
Diese Tendenz dürfte sich in Q4 noch deutlich dynamischer gestalten nach meiner Einschätzung.
3. Wenn die Gesamtleistung um satte 766 Mio. € hoch geht gg.dem Vorjahreszeitraum, dann kommt es zwangsläufig zu einer Bilanzverlängerung und die führt halt mal dazu, dass die Eigenkapitalquote zurück geht. Geht so gut wie jedem Unternehmen so, das vor einem richtig schönen Wachstumsschub steht. Diese Bilanzverlängerung sieht man sehr einfach in der Bilanz. Betrug das Passiva nach 9 Monaten 2018 lediglich 3,06 Mrd., so beträgt sie jetzt sehr hohe 4 Mrd. €.
Aber ohne Frage die Eigenkapitalquote von 15,5% ist wirklich niedrig. Die wird zwar bis Ende des Jahres nach meiner Schätzung wieder nahe an die 20% gehen aufgrund deutlich abnehmender Lagerbestände und einem (sehr) guten Cash Flow, aber mit um die 20% ist die Eigenkapitalquote dann immer noch relativ niedrig. Darum ja auch die Kapitalerhöhung über knapp 100 Mio. €, denn die wird die Eigenkapitalquote um 3 bis 5% weiter nach oben bringen. Schätze mal, dass die Eigenkapitalquote Ende des Jahres bei 22 bis 24% liegen wird.
4. Heimatmarkt kollabiert
Ist das für Nordex noch so wichtig ?? Ich sage mal eher NEIN und das sieht man auch ganz simpel an dem super Turbinenauftragsbestand von 5,65 Mrd. € der sich hier raus speist:
Europa: 2,43 Mrd. €
USA: 1,24 Mrd. €
Lateinamerika: 1,24 Mrd. €
Südafrika: 0,39 Mrd. €
Australien: 0,14 Mrd. €
Wundert mich jetzt, dass man nicht daher kommt um auf die fallenden Turbinenpreise in MW hinzuweisen. Die sind gefallen ohne Frage und auf den ersten Blick ist auch unschön. Aber hier muss man genau hinschauen, denn sonst täuscht man sich da ganz gewaltig. Mit anderen Turbinenbauer wie Vestas oder Gamesa kann man die Turbinenpreise in MW nicht mehr vergleichen. Grund ist die neue Nordex Flaggschiffturbine N149 mit einer Leistung von 4,2 bis 4,8 MW. 40% des 9 Monats-Turbinenauftragseinganges von 4,7 GW sind auf die N149 entfallen.
In den ersten 9 Monate 2018 lag der Turbinenpreis beim Auftragseingang noch bei 0,76 Mio. €/MW und in den ersten 9 Monaten 2019 lag der Turbinenpreis bei 0,70 Mio. €/MW.
Schaut man sich mal an welche Turbinenleistung Nordex mittlerweile verkauft und welche in 2019 installiert wurden, dann erklärt das durchaus den gefallenen Turbinenpreis in MW von 7,9% innerhalb eines Jahres recht gut. Wohlgemerkt in MW und nicht der Turbinenpreis selbst. In den ersten 9 Monaten diesen Jahres hat Nordex 479 Mühlen mit einer Leistung von 1.565 MW errichtet. Das ergibt eine durchschnittliche Turbinenleistung von 3,27 MW. In Q3 hat Nordex 436 Mühlen verkauft mit einer Leistung von 1.700 MW. Also eine durchschnittliche Leistung von 3,9 MW. Also ein Plus von 18% bei der durchschnittlichen Turbinenleistung im Vergleich zum Preisrückgang von 7,8%.
In den beiden 9 Monats-Geschäftsberichten 2018 und 2019 sind die ganzen von mir erwähnten Zahlen wunderbar nachzulesen:
ir.nordex-online.com/download/companies/...Q3-2019-EQ-D-01.pdf
ir.nordex-online.com/download/companies/...Q3-2018-EQ-D-00.pdf
Noch mal kurz zum deutschen Heimatmarkt. Hier meine eigene Projektliste für Nordex für 2020 und in der fehlen noch etwa 300 bis 350 MW u.a. aus den Niederlanden, Großbritannien, Irland und Spanien, die ich bis jetzt nach den verschiedenen Nordex Sammelauftragseingangsmeldungen in diesem Jahr noch nicht länderspezifisch zuordnen konnte und wann sie überhaupt installiert werden, denn Nordex hat ja schon gut 1,3 GW an Aufträge für 2021 jetzt schon z.B. aus Schweden, Südafrika, Chile oder Mexiko. An dieser Liste sieht man wunderbar, dass der deutsche Markt für Nordex alles andere als kriegsentscheidend ist:
USA 1.503 MW
Brasilien 714 MW
Schweden 402,6 MW
Türkei: 380,5 MW
Südafrika 291 MW
Argentinien: 213,4 MW
Spanien 209,5 MW
Australien 157,5 MW
Mexiko 139 MW
Polen 126 MW
Finnland 118 MW
Ukraine 113,1 MW
Frankreich 110 MW
Deutschland 93,5 MW
Chile 84 MW
Kroatien 58 MW
Holland 49,3 MW
Schottland 46 MW
Luxemburg: 23 MW
Griechenland 14 MW
Belgien 12 MW
Sind insgesamt 4.857,4 MW für 2020 zum jetzigen Zeitpunkt nach meiner Nordex-Projektliste und nach den Aussagen von Nordex-Chef Blanco im Q3 Conference Call wird Nordex im kommenden Jahr über 5 GW an Windleistung errichten.
9 Monate 2018: 1,753 Mrd. €
9 Monate 2019: 2,520 Mrd. €
Schon ein riesiger Unterschied oder ????
Außerdem hat Nordex in diesem Jahr bis jetzt deutlich mehr investiert wie im Vorjahr:
9 Monate 2018: 60,4 Mio. €
9 Monate 2019: 100,9 Mio. €
Um den riesigen Turbinenauftragsbestand von 5,65 Mrd. € (+ 78% gg. Vorjahreszeitraum !!!!!) abzuarbeiten mussten zwangsläufig die Investitionen deutlich steigen und um den zu erwartenden riesigen Q4-Umsatz erreichen zu können muss zwangsläufig die Gesamtleistung deutlich hoch gehen (+ 44% !!!!!). Anders kann das nicht funktionieren.
So leicht und einfach lässt sich der Liquidätsrückgang von Q3 2018 zu Q3 2019 von 89 Mio. € erklären.
2. Deutlich steigende Verluste - nun ja wenn man sich mal die Q3-Zahlen anschaut von 2018 und 2019, dann ist die Aussage schlicht weg falsch:
Q3 2018 EBITA bei 33 Mio. € mit einer EBITA-Marge von 4,0%
Q3 2019 EBITA bei 43 Mio. € mit einer EBITA-Marge von 4,5%
Diese Tendenz dürfte sich in Q4 noch deutlich dynamischer gestalten nach meiner Einschätzung.
3. Wenn die Gesamtleistung um satte 766 Mio. € hoch geht gg.dem Vorjahreszeitraum, dann kommt es zwangsläufig zu einer Bilanzverlängerung und die führt halt mal dazu, dass die Eigenkapitalquote zurück geht. Geht so gut wie jedem Unternehmen so, das vor einem richtig schönen Wachstumsschub steht. Diese Bilanzverlängerung sieht man sehr einfach in der Bilanz. Betrug das Passiva nach 9 Monaten 2018 lediglich 3,06 Mrd., so beträgt sie jetzt sehr hohe 4 Mrd. €.
Aber ohne Frage die Eigenkapitalquote von 15,5% ist wirklich niedrig. Die wird zwar bis Ende des Jahres nach meiner Schätzung wieder nahe an die 20% gehen aufgrund deutlich abnehmender Lagerbestände und einem (sehr) guten Cash Flow, aber mit um die 20% ist die Eigenkapitalquote dann immer noch relativ niedrig. Darum ja auch die Kapitalerhöhung über knapp 100 Mio. €, denn die wird die Eigenkapitalquote um 3 bis 5% weiter nach oben bringen. Schätze mal, dass die Eigenkapitalquote Ende des Jahres bei 22 bis 24% liegen wird.
4. Heimatmarkt kollabiert
Ist das für Nordex noch so wichtig ?? Ich sage mal eher NEIN und das sieht man auch ganz simpel an dem super Turbinenauftragsbestand von 5,65 Mrd. € der sich hier raus speist:
Europa: 2,43 Mrd. €
USA: 1,24 Mrd. €
Lateinamerika: 1,24 Mrd. €
Südafrika: 0,39 Mrd. €
Australien: 0,14 Mrd. €
Wundert mich jetzt, dass man nicht daher kommt um auf die fallenden Turbinenpreise in MW hinzuweisen. Die sind gefallen ohne Frage und auf den ersten Blick ist auch unschön. Aber hier muss man genau hinschauen, denn sonst täuscht man sich da ganz gewaltig. Mit anderen Turbinenbauer wie Vestas oder Gamesa kann man die Turbinenpreise in MW nicht mehr vergleichen. Grund ist die neue Nordex Flaggschiffturbine N149 mit einer Leistung von 4,2 bis 4,8 MW. 40% des 9 Monats-Turbinenauftragseinganges von 4,7 GW sind auf die N149 entfallen.
In den ersten 9 Monate 2018 lag der Turbinenpreis beim Auftragseingang noch bei 0,76 Mio. €/MW und in den ersten 9 Monaten 2019 lag der Turbinenpreis bei 0,70 Mio. €/MW.
Schaut man sich mal an welche Turbinenleistung Nordex mittlerweile verkauft und welche in 2019 installiert wurden, dann erklärt das durchaus den gefallenen Turbinenpreis in MW von 7,9% innerhalb eines Jahres recht gut. Wohlgemerkt in MW und nicht der Turbinenpreis selbst. In den ersten 9 Monaten diesen Jahres hat Nordex 479 Mühlen mit einer Leistung von 1.565 MW errichtet. Das ergibt eine durchschnittliche Turbinenleistung von 3,27 MW. In Q3 hat Nordex 436 Mühlen verkauft mit einer Leistung von 1.700 MW. Also eine durchschnittliche Leistung von 3,9 MW. Also ein Plus von 18% bei der durchschnittlichen Turbinenleistung im Vergleich zum Preisrückgang von 7,8%.
In den beiden 9 Monats-Geschäftsberichten 2018 und 2019 sind die ganzen von mir erwähnten Zahlen wunderbar nachzulesen:
ir.nordex-online.com/download/companies/...Q3-2019-EQ-D-01.pdf
ir.nordex-online.com/download/companies/...Q3-2018-EQ-D-00.pdf
Noch mal kurz zum deutschen Heimatmarkt. Hier meine eigene Projektliste für Nordex für 2020 und in der fehlen noch etwa 300 bis 350 MW u.a. aus den Niederlanden, Großbritannien, Irland und Spanien, die ich bis jetzt nach den verschiedenen Nordex Sammelauftragseingangsmeldungen in diesem Jahr noch nicht länderspezifisch zuordnen konnte und wann sie überhaupt installiert werden, denn Nordex hat ja schon gut 1,3 GW an Aufträge für 2021 jetzt schon z.B. aus Schweden, Südafrika, Chile oder Mexiko. An dieser Liste sieht man wunderbar, dass der deutsche Markt für Nordex alles andere als kriegsentscheidend ist:
USA 1.503 MW
Brasilien 714 MW
Schweden 402,6 MW
Türkei: 380,5 MW
Südafrika 291 MW
Argentinien: 213,4 MW
Spanien 209,5 MW
Australien 157,5 MW
Mexiko 139 MW
Polen 126 MW
Finnland 118 MW
Ukraine 113,1 MW
Frankreich 110 MW
Deutschland 93,5 MW
Chile 84 MW
Kroatien 58 MW
Holland 49,3 MW
Schottland 46 MW
Luxemburg: 23 MW
Griechenland 14 MW
Belgien 12 MW
Sind insgesamt 4.857,4 MW für 2020 zum jetzigen Zeitpunkt nach meiner Nordex-Projektliste und nach den Aussagen von Nordex-Chef Blanco im Q3 Conference Call wird Nordex im kommenden Jahr über 5 GW an Windleistung errichten.