leihen sich Aktien von Aktionären aus und Zahlen ihnen dafür Zinsen, diese geliehenen Aktien verkaufen sie dann in Erwartung, dass die Preise sinken und sie diese günstiger zurückkaufen können. Ist also kein Finanzprodukt.
Vorteil für den Verleiher sind zusätzliche Einnahmen durch die Zinsen, bei Lynx sind es grade 1,44% Zinsen/Jahr für Nordexaktien die man zahlen müßte (wie viel davon jetzt der Verleiher und Lynx bekommen hab ich nicht recherchiert). Die Zinsen hängen von Angebot und Nachfrage ab, um 1% ist normal, Ströer ist zum Beispiel bei 5,81%, die höchsten die ich sah lagen bei 15-20%. Halten kann man diese auch eigentlich unbegrenzt, es sei denn zu viele der Verleiher würden ihre verliehenen Aktien verkaufen (wollen).
Früher gabs mal ungedeckte Leerverkäufe, also ohne dass man wirklich eine Aktie leihen mußte, das ist aber verboten worden.
Vorteil für den Ausleiher ist, dass er von sinkenden Kursen profitieren kann. Dividenden und ähnliches muss er aber an den Verleiher zahlen. Noch ein Vorteil ist, man hat auf einmal Cash im Depot, bis man die Aktie wieder gekauft hat, Nachteil ist, dass man bei uns auf dieses Geld auch schon Steuern zahlen muss auch wenn man noch nicht wieder eingekauft hat, abhängig von einem prozentualen Anteil des Verkaufspreises. Letzt endlich macht der Ausleiher/Leerverkäufer genau das Selbe wie wir nur anderst herum.
Vorteil für alle ist, mehr Angebot und Nachfrage erzeugt, wodurch Bid und Ask näher zusammen liegen, einfach mal die Unterschiede von Xetra und Tradegate vergleichen, auch nähert sich der Kurs schneller dem Wert an zu dem Käufer und Verkäufer bereit sind zu handeln. Auch die Annahme, dass der Kurs würde so sehr von ihnen beeinflußt stimmt höchstens nur kurzfristig, angenommen ich würde jetzt so viel leer verkaufen, dass der Kurs 5% sinkt, meint ihr wirklich, dass dann noch mehr verkaufen weil sie jetzt weniger für ihre Aktien bekommen oder würden mehr Leute kaufen weil sie jetzt günstiger einsteigen könnten? Durch die Leerverkäufer ändert sich nichts an den Erwartungen an die Aktie.
Ok durch die Psyche läßt sich schon manch einer durch die Leerverkäufer beeinflussen und bekommt Angst, aber das verstärkt ihr durch das die Leerverkäufer drücken immer weiter,... usw. Viel mehr beeinflussen uns die ganzen Berichte und Analysten.
Dazu kommt, dass wir alle nur erwarten, dass wir günstig einkaufen und irgendwann teuer verkaufen können und wer meldet sich von euch freiwillig meine teuer einzukaufen?;) Erst mal müssen wieder mehr überzeugt sein, dass sich das Investieren lohnt und die Kurse wieder anziehen werden.
Nordex ist eine schwankungsreichere Aktie, das Geschäft ist sehr spezialisiert und wenn was positives/negatives in der Richtung passiert gibts natürlich entsprechend starke Ausschläge, damit muss man leben oder sich eine andere Anlage suchen. Aber da wir alle (etwas) gierig sind, riskieren wir mehr, um auch am Ende hoffentlich mehr raus zu bekommen.
Täglich gehen grob gesehen 1% Aktien über den Tisch bei Nordex, in Extremfällen auch mal 4%, im Vergleich dazu sind die Leerverkäufe relativ geringe Anteile und der Großteil der Verkäufe kommt durch Aktienbesitzer, ob aus Angst oder Umschichtung oder welchen Gründen auch immer.
Hoffe ich konnte damit vielleicht ein paar die "Angst"/den Frust vor Leerverkäufern nehmen.