Ich war die Tage bei einem Vortrag "Innovationen in der Windbranche". Jetzt hab ich endlcih mal Zeit davon zu erzählen. Das erste Bild zeigt die Leistungskennlinien: rote Linie=N117, blaue Linie eine Enercon E70. Die Performance ist einfach sensationell, das müsste auch ein Laie auf den ersten Blick erkennen! Wie viel die Nordex bei geringen Windgeschwindigkeiten leistet ist schon beeindruckend und für Schwachwind-Standorte hat man quasi keine andere Wahl als in diesem Fall die N117 zu nehmen. Das belegt auch die Tabelle Vollaststunden N117 vs Enercon E101. Zwar könnte man ja behauptet die N117 ist ja "nur" eine 2,4 MW Turbine und sollte eine 3 MW Turbine da nicht besser sein? - Die Antwort lautet ganz klar nein, aus mehreren Gründen:
-Am Ende zählt der Ertrag, gerne auch in Volllaststunden angegeben und der performt die N117 sowas von gut: Bei durchschnittl. 6 m/s sagenhafte 33% mehr als die 3 MW Turbine von Enercon.
-Der kleinere Generator ist natürlich auch billiger, leichter etc.
-eine geringere Spitzenleistung des Windparks kann wie von Ulm gepostet dazu führen, dass ein nachgeschaltetes UW kleiner ausfällt (damit wieder billiger) oder ganz wegfällt
-es entlastet das Netz durch die vergleichmäßigung der Einspeisung und eine dezentrale Verteilung reduziert sogar den Netzausbau.
-Natürlich geht die Rechnung bei ganz hohen Windgeschwindigkeiten nicht mehr auf, aber wir reden ja vom Binnenland und da zeigt das dritte Bild, dass der Trend, rein physikalisch bedingt, ganz klar zu höhen Türmen und größeren Rotordurchmesser geht. In Schleswig-Holstein ist D=89m und H=85m, in Bayern ist der Durchmesser aber 105m bei einer Nabenhöhe von 136m und in BaWü sogar 109 und 139m!
Und das schöne ist ja jetzt der Ausblick! Mit der N131 (3MW) kommt nochmal eine bessere Turbine für das Innenland wie es der Verkaufsschlager N117 ist. Dazu liegt die N131 mit der Automatisierung voll im Trend (da dadurch weniger HAndarbeit und weniger MAterialeinsatz).
Hinzu kommen in nördlichen Ländern Ertragssteigerungen durch Eiserkennung und Rotorblattheizungen und da hat Nordex in Skandinavien gute Erfahrung gemacht bzw. gute Ergebnisse erzielt.
Bei diesem Investment (Nordexaktie) sollte man nicht von Tag zu Tag denken, sondern einfach liegen lassen und sich nicht von lächerlichen Rückschlägen wie die der letzten Tage hibbelig machen lassen. Diese kleine Delle oder Konsolidierung wird im Jahreschart als Grundrauschen garnicht mehr erkennbar sein oder wenn dann nur als kleine Treppenstufe auf dem Weg zu höheren Gefilden. (vergleiche Chart vom letzten Jahr, als es beim Anstieg von 4,6 zu 14 auch immer mal kleine Zwischenstopps gab. Sollte es wieder zu einer Verdreifachung kommen hieße das Kurse von um die 30 €. Vorher geb ich auch meinen Stammteil nicht her. Eine Zockerposi könnte man vllt bei 20 € abstoßen und auf Rücksetzer hoffen, aber dann verbingt man wieder soviel Zeit am Bildschirm)
(Verkleinert auf 98%)