vielen Dank für Ihre Anfrage. Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, den Verkehrssektor energieeffizienter, klima- und umweltverträglicher zu gestalten. Hierzu ist in einem umfangreichen Fachdialog eine detaillierte und technologieoffene Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (MKS) erarbeitet worden. Um CO2-Emissionen des Verkehrssektors zu senken, lokale Schadstoff-Emissionen zu reduzieren und die zukünftige Energieversorgung zu sichern, fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in diesem Kontext verschiedene alternative Antriebs- und Kraftstoffoptionen. Im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie wird die Markteinführung von Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen gefördert. Anfang 2017 hat die Bundesregierung zudem ebenfalls die weitere Steuerermäßigung für Erdgas als Kraftstoff bis 2026 beschlossen. Ein wichtiger Baustein, um klima-, umwelt- und energiepolitische Ziele im Verkehrssektor zu erreichen, ist auch die Batterie-Elektromobilität.
Wasserstoffbetriebene Elektromobilität ist für das BMVI ein wichtiger Baustein bei der Umstellung auf alternative Antriebe. Aus diesem Grund fördert die Bundesregierung diese Technologie bereits seit 2006 im Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Im Zeitraum 2006-2016 wurden 700 Mio. Euro seitens der Bundesregierung und noch einmal 700 Mio. Euro seitens der Industrie für Forschungs- und Entwicklungsprojekte bereitgestellt. Im Folgeprogramm stellt das BMVI 250 Mio. Euro im Zeitraum 2016-2019 bereit.
Der Aufbau von Wasserstofftankstellen ist eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Markthochlauf der Wasserstofftechnologie. Das BMVI sieht weiterhin die Industrie beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in der Verantwortung. Die Bundesregierung unterstützt die Aktivitäten der Industrie durch Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten und Investitionszuschüsse für Fahrzeuge und Infrastruktur. Die H2 MOBILITY Deutschland ein Gemeinschaftsunternehmen von Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und Total - wird in den nächsten Jahren einen Großteil der Wasserstofftankstellen in Deutschland aufbauen und betreiben. Entsprechend der aktuellen Planungen bei H2 MOBILITY sollen bis Ende 2019 bundesweit 100 Wasserstofftankstellen in Betrieb sein. Der Ausbau in den Folgejahren richtet sich nach der Zahl der dann gemeldeten Brennstoffzellenfahrzeuge. Seitens H2 MOBILITY finden sich auf www.h2.live aktuelle Informationen zum Stand beim Aufbau von Wasserstofftankstellen. Dort können Sie auch die zukünftig geplanten Stationen einsehen. Darüber hinaus empfehle ich Ihnen einen Blick auf die Internetseite der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, die das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) des BMVI koordiniert: www.now-gmbh.de.
Bundesminister Andreas Scheuer hat am 05. November 2019 im Rahmen der Stakeholder-Konferenz eine Absichtserklärung mit dem Joint Venture H2Mobility unterzeichnet. Der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur soll danach bis 2021 mit bis zu 15 Stationen pro Jahr weiter vorangetrieben werden. Dabei sollen größere Tankstellen gebaut werden, die neben Pkw auch für leichte Nutzfahrzeuge geeignet sind. Damit wird das deutsche Wasserstoff-Tankstellennetz bis Ende 2021 eine Kapazität für 60.000 Wasserstoff-Pkw und 500 Wasserstoff-Nutzfahrzeuge erreicht haben. Im Frühling 2020 wird planmäßig die 100. Wasserstoff-Tankstelle eröffnet.
Sie erwähnen auch die Fördermaßnahme "HyLand -Wasserstoffregionen in Deutschland" des BMVI, mit der bundesweit neun Regionen dabei unterstützt werden, ein passendes Wasserstoffkonzept zu entwickeln und ein Netzwerk wichtiger Akteure zur Umsetzung aufzubauen. Umfassende Informationen dazu finden Sie unter www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/...-wasserstoffland.html.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Volker Mattern
Referat L 24 - Bürgerservice, Besucherdienst
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Invalidenstraße 44
10115 Berlin
Tel.: 030 / 2008 3060
Fax: 030 / 2008 1920
E-Mail: buergerinfo@bmvi.bund.de
Internet: www.bmvi.de