Für diejenigen, die immer noch treue "Anhänger" des größten Bankpropaganda-Apparats in Deutschland sind, stelle ich diesen Artikel ins Forum:
Der grosse Teleboersen-Skandal
Von Dr. Bernd Niquet
Dass in der vergangenen Hausse gerade der Technologie-Unternehmen ein
Kartell aus den beteiligten Gesellschaften, den Banken und den Medien die
Aktionaere nach Strich und Faden ueber den Leisten gezogen haben, darueber
muessen wir heute wohl nicht mehr streiten. Denn mit Ausnahme der
beteiligten Akteure wird dieser Meinung niemand mehr widersprechen.
So schreibt bereits der Bestseller-Autor Guenter Ogger in seinem im
letzten Jahr erschienen Buch "Der Boersenschwindel": "Der ganze
Medienrummel (um die Aktien) freilich diente nicht dazu, die Anleger
wahrheitsgemaess ueber die Risiken des Aktiengeschaeftes aufzuklaeren oder
gar die Machenschaften der Anbieter aufzudecken. Die Branche war sich
vielmehr einig in dem Bestreben, die Boerse zu einer dauerhaften
Verdienstquelle zu machen. Deshalb mussten Redaktionen permanenten
Optimismus verbreiten, gaben sie staendige Kauf-, aber kaum Verkaufstipps,
suggerierten sie ihren Lesern und Zuschauern, dass der Erfolg an der
Boerse nur von der richtigen Information abhinge – und die zu liefern, war
ihr Privileg."
Das Paradepferd dieser "Hopp-auf"-Strategie war sicherlich die bei ntv
laufende Sendung "Teleboerse". Wie dieses System letztlich funktioniert,
hierzu hat der Journalist Thomas Schuster in den vergangenen Wochen in der
FAZ bemerkenswerte Dinge angefuehrt beziehungsweise aufgedeckt, die wohl
auch in seinem – in diesen Tagen im Rowohlt Taschenbuch Verlag
erscheinenden – Buch "Die Geldfalle" wiederzufinden sein werden.
So schreibt er beispielsweise am 27. September ueber den ntv-Reporter
Markus Koch: "Er steht inmitten einer Verkaufswelle, die in der Geschichte
der Finanzmaerkte ihresgleichen sucht, und erklaert den Zuschauern, die
Kurse seien inkorrekt. Indem er behauptet, die Maerkte verhielten sich
irrational und uebertrieben nach unten, teilt er nichts anderes mit, als
dass die Preise zu niedrig seien. Aufmerksame Zuschauer werden daraus den
Schluss ziehen, dass es nun Zeit zum Einstieg sei. Die Maerkte aber senden
unmissverstaendlich die Botschaft, dass die weltweite Wirtschaftslage sich
verduestert hat ..."
Wie bringt man die Anleger auf Linie? So bringt man die Anleger auf Linie!
Das Boersenfernsehen ist schlauer als der Markt. Doch die Verluste traegt
letztlich der Anleger.
Die richtige Bombe konnten wir jedoch erst am letzten Wochenende lesen,
denn hier konfrontierte uns Schuster mit der Tatsache, dass an steigenden
Aktienkursen interessierte Kreise – unter ihnen sechs Grossbanken und drei
Verlage – in den vergangenen Jahren die Sendung "Teleboerse" mit insgesamt
35 Millionen DM gesponsort haben.
Die "Teleboerse" ist also letztlich von denen finanziert worden, ueber die
sie eigentlich berichten soll. "Im Grunde genommen", wird hierzu Siegfried
Weischenberg, der Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbands zitiert,
"handelt es sich um einen wesentlichen Verstoss gegen die Grundregeln des
Journalismus." Man muesse in einem solchen Fall also eher von Public
Relations, also von einer Dauerwerbesendung, als von einer objektiven
Berichterstattung sprechen.
Wie bringt man die Anleger auf Linie? So bringt man die Anleger auf Linie!
Der besorgte Anleger kann daher also nur darauf hoffen, dass das System
"Teleboerse" in Zukunft bald wieder greift. Denn auch nach einem
verlorenen Krieg muss man sich im Prozess des Neuaufbaus – zumindest am
Anfang –stets und immer noch den alten Kadern bedienen.
Der grosse Teleboersen-Skandal
Von Dr. Bernd Niquet
Dass in der vergangenen Hausse gerade der Technologie-Unternehmen ein
Kartell aus den beteiligten Gesellschaften, den Banken und den Medien die
Aktionaere nach Strich und Faden ueber den Leisten gezogen haben, darueber
muessen wir heute wohl nicht mehr streiten. Denn mit Ausnahme der
beteiligten Akteure wird dieser Meinung niemand mehr widersprechen.
So schreibt bereits der Bestseller-Autor Guenter Ogger in seinem im
letzten Jahr erschienen Buch "Der Boersenschwindel": "Der ganze
Medienrummel (um die Aktien) freilich diente nicht dazu, die Anleger
wahrheitsgemaess ueber die Risiken des Aktiengeschaeftes aufzuklaeren oder
gar die Machenschaften der Anbieter aufzudecken. Die Branche war sich
vielmehr einig in dem Bestreben, die Boerse zu einer dauerhaften
Verdienstquelle zu machen. Deshalb mussten Redaktionen permanenten
Optimismus verbreiten, gaben sie staendige Kauf-, aber kaum Verkaufstipps,
suggerierten sie ihren Lesern und Zuschauern, dass der Erfolg an der
Boerse nur von der richtigen Information abhinge – und die zu liefern, war
ihr Privileg."
Das Paradepferd dieser "Hopp-auf"-Strategie war sicherlich die bei ntv
laufende Sendung "Teleboerse". Wie dieses System letztlich funktioniert,
hierzu hat der Journalist Thomas Schuster in den vergangenen Wochen in der
FAZ bemerkenswerte Dinge angefuehrt beziehungsweise aufgedeckt, die wohl
auch in seinem – in diesen Tagen im Rowohlt Taschenbuch Verlag
erscheinenden – Buch "Die Geldfalle" wiederzufinden sein werden.
So schreibt er beispielsweise am 27. September ueber den ntv-Reporter
Markus Koch: "Er steht inmitten einer Verkaufswelle, die in der Geschichte
der Finanzmaerkte ihresgleichen sucht, und erklaert den Zuschauern, die
Kurse seien inkorrekt. Indem er behauptet, die Maerkte verhielten sich
irrational und uebertrieben nach unten, teilt er nichts anderes mit, als
dass die Preise zu niedrig seien. Aufmerksame Zuschauer werden daraus den
Schluss ziehen, dass es nun Zeit zum Einstieg sei. Die Maerkte aber senden
unmissverstaendlich die Botschaft, dass die weltweite Wirtschaftslage sich
verduestert hat ..."
Wie bringt man die Anleger auf Linie? So bringt man die Anleger auf Linie!
Das Boersenfernsehen ist schlauer als der Markt. Doch die Verluste traegt
letztlich der Anleger.
Die richtige Bombe konnten wir jedoch erst am letzten Wochenende lesen,
denn hier konfrontierte uns Schuster mit der Tatsache, dass an steigenden
Aktienkursen interessierte Kreise – unter ihnen sechs Grossbanken und drei
Verlage – in den vergangenen Jahren die Sendung "Teleboerse" mit insgesamt
35 Millionen DM gesponsort haben.
Die "Teleboerse" ist also letztlich von denen finanziert worden, ueber die
sie eigentlich berichten soll. "Im Grunde genommen", wird hierzu Siegfried
Weischenberg, der Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbands zitiert,
"handelt es sich um einen wesentlichen Verstoss gegen die Grundregeln des
Journalismus." Man muesse in einem solchen Fall also eher von Public
Relations, also von einer Dauerwerbesendung, als von einer objektiven
Berichterstattung sprechen.
Wie bringt man die Anleger auf Linie? So bringt man die Anleger auf Linie!
Der besorgte Anleger kann daher also nur darauf hoffen, dass das System
"Teleboerse" in Zukunft bald wieder greift. Denn auch nach einem
verlorenen Krieg muss man sich im Prozess des Neuaufbaus – zumindest am
Anfang –stets und immer noch den alten Kadern bedienen.