Der Verwaltungsrat von Meyer Burger fährt grobes Geschütz gegen seinen grössten, aber unangenehmen Aktionär auf. Der Konzernchef droht mit dem Rücktritt für den Fall, dass ein Vertreter der Sentis-Gruppe in den Verwaltungsrat gewählt wird. Damit wird weiteres Geschirr zerschlagen.
Der Aktionärsaktivist und grösste Einzelaktionär von Meyer Burger, Sentis, will an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 30. Oktober einen Vertreter in den Verwaltungsrat entsenden. Dieser hat nun «einstimmig» die Zuwahl abgelehnt. Der vorgeschlagene Mark Kerekes sei unerfahren und habe nicht überzeugend darstellen können, dass er eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat anstrebe, heisst es in einer Mitteilung. Das seit Frühling von Remo Lütolf geleitete Gremium darf dieser Ansicht sein und sich auch äussern.
Eine bedeutende Meinungsverschiedenheit über die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens würde deren Umsetzung gefährden, wenn die Aktivisten einen Vertreter im Gremium hätten, rechtfertigt die Meyer-Burger-Führung ihre Ablehnung. Aber kommt ein Aufsichtsgremium seiner Aufgabe nicht gerade dann am besten nach, wenn es seinen Standpunkt im intellektuellen Wettstreit ständig hinterfragen muss? Taktisch wäre es geschickter gewesen, die Kritiker einzubinden und sie dann in die Verantwortung zu nehmen. Wie jedes andere Verwaltungsratsmitglied muss sich auch ein Aktivist an die Geheimhaltungspflichten halten.
Nicht nur ungeschickt, sondern gar inakzeptabel ist es, dass Konzernchef Hans Brändle angekündigt hat, sein Amt niederzulegen, wenn ein Sentis-Vertreter in den Verwaltungsrat gewählt werde. Laut Meyer Burger haben die Aktivisten Brändles Rücktritt gefordert. Von Sentis wird dies vehement in Abrede gestellt. Brändle sei von ihnen lediglich wegen zu optimistischer Versprechungen zu Aufträgen kritisiert worden und dafür, dass er sich zu weit weg von Deutschland befinde, wo die operativen Geschäfte sind.
Mit ihrem Verhalten bringt die Meyer-Burger-Führung ihre leidgeprüften Publikumsaktionäre in eine Zwickmühle. Wollen sie den grössten Aktionär, der über einen Aktionärsbindungsvertrag 11,125% kontrolliert, in die Verantwortung nehmen, verlieren sie den Konzernchef. Eine finanziell fragile Firma wie Meyer Burger kann sich eine solche Schlammschlacht eigentlich nicht leisten.
Link: www.nzz.ch/wirtschaft/...m-solarfirma-hat-begonnen-ld.1510802
Der Aktionärsaktivist und grösste Einzelaktionär von Meyer Burger, Sentis, will an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 30. Oktober einen Vertreter in den Verwaltungsrat entsenden. Dieser hat nun «einstimmig» die Zuwahl abgelehnt. Der vorgeschlagene Mark Kerekes sei unerfahren und habe nicht überzeugend darstellen können, dass er eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat anstrebe, heisst es in einer Mitteilung. Das seit Frühling von Remo Lütolf geleitete Gremium darf dieser Ansicht sein und sich auch äussern.
Eine bedeutende Meinungsverschiedenheit über die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens würde deren Umsetzung gefährden, wenn die Aktivisten einen Vertreter im Gremium hätten, rechtfertigt die Meyer-Burger-Führung ihre Ablehnung. Aber kommt ein Aufsichtsgremium seiner Aufgabe nicht gerade dann am besten nach, wenn es seinen Standpunkt im intellektuellen Wettstreit ständig hinterfragen muss? Taktisch wäre es geschickter gewesen, die Kritiker einzubinden und sie dann in die Verantwortung zu nehmen. Wie jedes andere Verwaltungsratsmitglied muss sich auch ein Aktivist an die Geheimhaltungspflichten halten.
Nicht nur ungeschickt, sondern gar inakzeptabel ist es, dass Konzernchef Hans Brändle angekündigt hat, sein Amt niederzulegen, wenn ein Sentis-Vertreter in den Verwaltungsrat gewählt werde. Laut Meyer Burger haben die Aktivisten Brändles Rücktritt gefordert. Von Sentis wird dies vehement in Abrede gestellt. Brändle sei von ihnen lediglich wegen zu optimistischer Versprechungen zu Aufträgen kritisiert worden und dafür, dass er sich zu weit weg von Deutschland befinde, wo die operativen Geschäfte sind.
Mit ihrem Verhalten bringt die Meyer-Burger-Führung ihre leidgeprüften Publikumsaktionäre in eine Zwickmühle. Wollen sie den grössten Aktionär, der über einen Aktionärsbindungsvertrag 11,125% kontrolliert, in die Verantwortung nehmen, verlieren sie den Konzernchef. Eine finanziell fragile Firma wie Meyer Burger kann sich eine solche Schlammschlacht eigentlich nicht leisten.
Link: www.nzz.ch/wirtschaft/...m-solarfirma-hat-begonnen-ld.1510802