Hört sich doch sehr gut an.
Hier noch einmal ein Abriss über die wichtigsten Punkte.
Zitat:
Eigentlich sollte die Jahresbilanz für 2019 schon vor Monaten vorliegen. Doch immer wieder: Verschiebung auf unbestimmte Zeit. Diesen Donnerstag will Wirecard nun Zahlen präsentieren. Anleger, Analysten und auch Ermittler erwarten das mit Spannung.
Wirecard ist eines von wenigen deutschen Unternehmen, das im Internet so richtig erfolgreich ist. Ein Hauch von Silicon Valley in einem Gewerbegebiet in Aschheim bei München. Von der Gründung als Startup bis zum Aufstieg in den Dax vergehen nur wenige Jahre...
Das Geschäftsmodell von Wirecard
Zahlungsdienstleister wie Wirecard verdienen an der Herausgabe und der technischen Abwicklung von Kreditkarten und durch die Abwicklung der Zahlung für den Händler. Das Unternehmen hat eine Banklizenz und darf deshalb auch Kreditkarten und Konten anbieten. Hauptsächlich tritt Wirecard als Bürge zwischen Käufern, die mit Kreditkarte zahlen und Händlern auf. Die Kreditkartengesellschaft überweist das Geld später an Wirecard. Wirecard behält dann eine Gebühr ein und überweist den Rest an den Händler. Mit ihrer Technik verringern Unternehmen wie Wirecard also Transaktionsrisiken im weltweiten Handel. Grundsätzlich ein Wachstumsmarkt, der in der Corona-Krise nochmals einen Schub bekommt, weil der Onlinehandel boomt.
Nur wenige deutsche Unternehmen spielen in der Welt der Digitalwirtschaft auf Augenhöhe mit Unternehmen aus dem amerikanischen Silicon Valley oder dem chinesischen Perlfluss-Delta. Eines ist die Wirecard AG in Aschheim bei München. Die Wirecard-Software ist so erfolgreich, dass das Unternehmen innerhalb weniger Jahre den Sprung in den Dax zu den dreißig wichtigsten börsennotierten deutschen Unternehmen geschafft hat. Jetzt ist Wirecard fast so viel wert wie die Deutsche Bank.
Seit 2002 lenkt der österreichische Wirtschaftsinformatiker Markus Braun die Geschicke von Wirecard. Mit der Aufnahme in den Technologie-Index TecDax startete 2006 die globale Expansion des jungen Unternehmens.
Anleger warten seit Monaten auf endgültige Zahlen
Immer wieder legte Wirecard die Präsentation seiner endgültigen Jahreszahlen für 2019 auf ein späteres Datum. Im April hatte Wirecard Quartalszahlen für 2020 präsentiert. Die waren zwar positiv, aber doch niedriger als Analysten prognostiziert hatten. Plus 700,2 Millionen Euro, rund 24 Prozent mehr als im Vorjahr, doch Beobachter hatten 27 Prozent erwartet. Wirecard hatte dies auf coronabedingte Ausfälle seiner Airline- und Touristikkunden zurückgeführt. Wenn das Unternehmen am Donnerstag dann die lange verschobene Jahresbilanz und endgültige Zahlen vorlegt, wird ein Blick auf das Einnahmen-Ausgaben-Verhältnis des Unternehmens spannend. Steigert sich der Mittelzufluss entsprechend Umsatz und Gewinn, würde das auf ein gesundes Geschäftsmodell hinweisen....
Braun leitet das Unternehmen seit 2002, machte Wirecard vom aufstrebenden FinTech-Unternehmen zu einer der 30 wertvollsten Firmen der deutschen Börse.
Andere Analysten sehen gerade in dem charismatischen Braun jedoch einen wichtigen Punkt für den Erfolg von Wirecard. Sie befürchten, ein Rücktritt könnte den Kurs von Wirecard weiter drücken.
Am Donnerstag will Wirecard nun seine endgültigen Jahreszahlen präsentieren, ein weiteres Mal soll die Präsentation nicht verschoben werden. Vorab hatte Markus Braun schon gemeldet, dass der Konzern an seiner Prognose für den Betriebsgewinn im Jahr 2020 festhalten wolle. Dieser werde zwischen 1,0 und 1,12 Milliarden Euro liegen."