Ich bin bei MCD seit Feb 2014 zu einem Kurs von ca. 72 € pro Aktie mit 280 Stücken dabei. Heute steht MCD bei knapp 140 € und ich habe seit 2014 ca. 14 $ Dividenden pro Aktie verdient. Die Dividendenrendite auf meinen Kaufpreis bezogen liegt heute bei leckeren 4,8 %. MCD ist eine sehr lohnenswerte Aktie gewesen und vermutlich auch in der Zukunft. Auf den ersten Blick ist der Verschuldungsgrad tatsächlich nicht schön bei MCD und das EK sogar negativ. Was erstmal verstörend wirkt. Schaut man nun tiefer in die aktuelle Bilanz, dann ergibt sich folgendes.
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MCD hat ca. 875 Mio. eigene Aktien zu einem Wert von ca. 58 MRD $ in der Bilanz verbucht. Aktienrückkäufe führen zu einem Rückgang des Shareholder Equity, zumindest gemäß der Buchhaltung, da dafür ja Geld aufgewendet wird. Die 875 Mio. eigenen MCD Aktien hätten aktuell bei einem Kurs von 160 $ theoretisch einen Marktwert von 140 MRD $. Natürlich kann man diese Summe nun nicht einfach zum Gesamtvermögen dazurechnen, da beim hypotheschen Fall, dass MCD diese Aktien am Markt platzieren würde, gewiss der Kurs von MCD aufgrund der Aktienverwässerung sinken würde. Es zeigt, aber folgendes:
1. MCD hat mit dem Kauf eigener Aktien "Gewinn" gemacht, falls man jetzt Geld benötigen würde, könnte man einfach einige der züruckgekauften Aktien zu höheren Preisen wieder an der Börse ausgeben.
2. MCD hat sich mitten in der niedrigsten Zinsphase seit dem 2. Weltkrieg clever verschuldet. Warum? Weil die Zinsen, die MCD nach Steuern zahlt, niedriger sind als die Dividendenzahlungen an Aktionäre.
Somit spart MCD letztendlich Cash, was sich positiv auf die nun geringer um Umlauf befindliche Aktienanzahl auswirkt.
3. Die langfristigen Schulden von MCD liegen zwar bei 30 MRD $ und die langfristigen Vermögenswerte nur bei 22 MRD $ (nach Abschreibung). Damit wäre dies aus Sicht der Verschuldungsgradlehre negativ zu bewerten. Das ist aber wiederum nur die halbe Wahrheit. MCD ist einer der weltweit größten Immobilien- und Landbesitzer. Grundstücke und Immobilien unterliegen der AFA, z. B. in Deutschland 2 % p. a und in den USA werden sie über 27,5 Jahre linear abgeschrieben. Da Immobilien langfristig an Wert gewinnen, schlummern in der Bilanz von MCD nach meiner Einschätzung einige Milliarden Buchgewinne aus dem Immobilienvermögen, die nicht bilanziert werden, solange die Immobilien im Besitz von MCD sind.
4. Der freie Kapitalzufluss, eine der wichtigsten Finanzkennziffern überhaupt, übersteigt die Zinslast um ein 4-Faches.
5. Shareholder Buybacks sind eine Art financial Leverage und sind steuerlich für den Aktionär lukrativer als Dividenden. MCD hat hier in den letzten 4 Jahren aus meiner Sicht hervorragend und zum richtigen Zeitpunkt agiert.
Fazit: MCD hat mit dem neuen CEO vieles richtig gemacht, steht finanziell sehr solide da. Die Gewinne wachsen. Die Firma hat steigende free Cash-Flows und die Aktien dürfte sich aus diesen Gründen auch weiterhin überdurchschnittlich entwickeln. Ergebnis wird sein, dass MCD dieses Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit einen neuen Rekordgewinn erzielt, sowohl in Summe als auch beim Ergebnis pro Aktie. Mein fairer Wert für 2019/2020 sind 200 $ pro Aktie. Dazu gibt es eine stetig steigende Dividende.