Marktbericht Auslandsaktien (Börse Stuttgart)
Die internationalen Finanzmärkte zeigten sich in dieser Woche wenig verändert. Dow Jones, Nasdaq und S&P konnten leicht zulegen. Der Preisanstieg beim Rohöl von über einem Dollar führte nur kurzfristig zu Unsicherheiten, da die gemeldeten Wirtschaftsdaten in den Vereinigten Staaten durch die Bank positiv aufgenommen wurden. Der Euro fiel diese Woche bis auf 1,2026 USD, erholte sich aber wieder und notiert aktuell kaum verändert zur Vorwoche im Bereich von 1,2120 USD.
Nach positiven Kommentaren von Analysten der Deutschen Bank konnten die Aktien von IBM (851399) knapp 2% auf 63,25 € zulegen. Die Aktien des amerikanischen Flugzeugbauers Boeing (850471) gewannen rund 2,5% auf 53,20 €. Getrieben wurde dieser Anstieg durch bereits erhaltene und mögliche neue Großaufträge auf der momentan stattfindenden Luftfahrtmesse im französischen Le Bourget im Großraum Paris. Silicon Storage (898163) profitierten von einem Upgrade und notierten zum Wochenausklang fast 18% höher als vergangenen Freitag. Nach der Veröffentlichung einer Gewinnwarnung sackten die Aktien des Biotech-Unternehmens Chiron (869640) um fast 7% ab.
Am Mittwoch äußerte sich der Chef des weltgrößten Elektrogeräteherstellers Philips (940602), Gerard Kleisterlee, zu den Wachstumsaussichten in diesem Jahr. Da er diese eher schwächer einschätze, werde sich auch die bislang erwartete Umsatzsteigerung nicht einstellen. Die Aktien des Unternehmens verloren nach dieser Erklärung rund 4% an Wert.
An den asiatischen Märkten herrschte durchweg positive Stimmung. Der Nikkei225 schloss bei 11.416 Punkten. Vor allem High-tech- und Exportwerte waren gefragt. Der südkoreanische Kospi-Index notiert wieder über der 1.000er Marke und damit nur noch knapp 20 Punkte unter dem Jahreshoch von Mitte März. Zu den Gewinnern zählten Samsung Electronics (881823) mit einem Plus von 2,00€ auf aktuell 137,00 €. Auch Hyundai Motors (885166) stiegen um 3% auf 13,30 €.
In Australien ging die Rallye der Rohstofftitel unvermindert weiter. Jubilee Mining (884326) stiegen um rund 8% auf 6,95 AUD bzw. 4,40 €. Newcrest Mining (873365) gingen mit einem Kursplus von 7% auf 10,05 € aus der Handelswoche, Lihir Gold (897459) legten gut 5% auf 0,75 € zu.
Die indonesische Bank Panin (894090) glänzte in Jakarta mit einem Kursplus von 17% auf 515 IDR oder 0,044 €.
Bereits im Marktbericht der Vorwoche erwähnten wir das ägyptische Telekommunikations-Unternehmen Orascom Telekom (940174). Der Trend nach oben setzte sich weiter fort. Die Aktien markierten bei 42,00 € zur Wochenmitte ein neues Allzeithoch. Gewinnmitnahmen drückten den Kurs allerdings wieder auf 40,80 €. Auf Wochenbasis verbleibt ein Plus von gut 10%.
Seit Mittwoch wird in Stuttgart die chinesische Neuemission China Shenhua Energy (A0ERK4) gehandelt. Das am Heimatmarkt Hongkong gelistete Unternehmen wurde mit 7,50 HKD an den Markt gebracht. Der Kurs entwickelte sich seitdem seitwärts und notiert aktuell in Stuttgart bei 0,81€. Das Unternehmen ist in der Energie- und Kohlebranche tätig.
- SPOT -
Rentenreport (Börse Stuttgart)
Bund-Future konsolidiert
Der Bund-Future hat in dieser Woche Kursverluste erlitten. „Es scheint, als wäre die Luft aus dem 'nicht enden wollenden Aufwärtstrend’ des Rentenmarktes raus“, sagt Karlheinz Pfeiffer, Chefrentenhändler an der Stuttgarter Börse. Nachdem der Bund-Future letzte Woche noch auf 123,60 Punkte angestiegen war, fiel er am Donnerstag auf 121,28 Punkte. Am Freitag konnte sich das Rentenbarometer bis auf 122,15 Punkte erholen, bevor es erneut nachgab. Am Mittwoch wurde mit 2,3 Millionen Kontrakten der größte Umsatz aller Zeiten im Bund-Future registriert. „Das wirtschaftliche Umfeld hat sich seit letzter Woche nicht geändert, es handelt sich hierbei einfach um eine überfällige Korrektur des überhitzten Rentenmarktes“, so der Experte. Eine Zinswende an den europäischen Rentenmärkten ist nach Ansicht vieler Marktteilnehmer aber noch weit entfernt. Es sei noch immer viel Liquidität im Markt vorhanden, die sichere Geldanlagen sucht. So sind nach Meinung von Karlheinz Pfeiffer viele Anleger trotz des Kursanstiegs am Aktienmarkt in den letzten zwei Jahren noch immer verunsichert und investieren anstatt in Aktien lieber in Anleihen. Der Euro präsentierte sich in den vergangenen Handelstagen äußerst volatil. Durch den wieder erstarkten US-Dollar hat der Kapitalfluss von Europa in die USA im letzten Monat zugenommen.
Anlegertrends: Erstmalig Zerobonds variabel handelbar
Die in dieser Woche emittierte Mexiko-Anleihe erfreute sich bei den Anlegern reger Beliebtheit (WKN: A0E54Q). Die Anleihen der Automobilhersteller General Motors und Ford konnten sich bis Mittwoch bei guten Umsätzen weiter erholen. Im Rahmen der allgemeinen Konsolidierung gerieten sie allerdings wieder etwas unter Druck.
An der Börse Stuttgart sind nun erstmalig Zerobonds variabel handelbar. Die DZ-Bank hat fünf solcher „Null-Kupon-Anleihen“ mit Laufzeiten zwischen vier und fünfzehn Jahren begeben.
Seit Freitag ist die neue Tunesien-Anleihe handelbar (WKN: A0E57N). Die Neuemission ist mit einem Kupon von 4,5 Prozent ausgestattet und läuft bis Juni 2020. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 50.000 Euro.
Die Rheinmetall AG und Lanxess haben ebenfalls Anleihen begeben, die ab heute in Stuttgart handelbar sind. Der fünfjährige Bond der Rheinmetall AG verzinst sich mit 3,5 Prozent (WKN: A0EJ95). Die Lanxess-Neuemission läuft bis 2012 und verfügt über einen Kupon von 4,125 Prozent. Die kleinste handelbare Einheit beträgt bei beiden Anleihen 1.000 Euro.
Die Commerzbank hat zwei neue strukturierte Anleihen mit den Namen „Colibri Plus 10“ und „Colibri Plus 11“ begeben (WKN: CB0127 bzw. CB0126 ). Den Credit Linked Notes liegen die Referenzunternehmen Bayer AG, Deutsche Telekom AG, Lufthansa AG, ThyssenKrupp AG und TUI AG zugrunde. Erstgenannte Anleihe verzinst sich mit einem Kupon von 3,75 Prozent und läuft bis Juni 2008. Die zweite Anleihe hat einen Kupon von 4,625 Prozent und läuft bis Juni 2010. Im Falle eines Kreditereignisses erfolgt anstelle der Rückzahlung des Nennbetrages eine Barausgleichszahlung.
Außerdem hat die DZ-Bank eine neue MEMORY-Anleihe mit achtjähriger Laufzeit bei halbjährlicher Zinszahlung emittiert (WKN: DZ8F12). In den ersten beiden Zinsperioden ist die Anleihe mit einem festen Kupon von fünf Prozent p.a. ausgestattet. Während der restlichen Laufzeit bezieht sich der Kupon auf die vorherige Zinszahlung plus festgesetztem Aufschlag und anschließendem Abschlag des aktuellen Standes des 6-Monats-Euribors (z.B. Kupon 9. Zinsperiode: letzter Zinskupon + 2,9% p.a. - 6-Monats-Euribor).
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