Da die Frage nach der Dividende der LH kam, hier das Zitat dazu aus der Konzernhomepage: "Die Dividendenpolitik der Lufthansa Group sieht eine Ausschüttungsquote zwischen 10 bis 25 Prozent vom EBIT des Konzerns vor, sofern der Jahresüberschuss des nach handelsrechtlichen Vorschriften zu erstellenden Einzelabschlusses der Deutschen Lufthansa AG eine Ausschüttung in dieser Höhe deckt und sonstige Einflussfaktoren dem nicht entgegenstehen."
Das finde ich eine solide und nachhaltige Vorgehensweise und wüsste nicht, warum man diese Strategie in den nächsten Jahren nicht weiterfahren sollte. Es ist richtig, dass die EK-Quote in den letzten Jahren schwankte:
2015: 18,0%
2014: 13,2%
2013: 21,0%
2012: 16,9%
2011: 28,6%
2010: 28,4%
2009: 23,5%
2008: 29,4%
Aber: Der Geschäftsbericht 2015 von Air Berlin erwähnt das Wort Eigenkapitalquote nicht einmal. Aus gutem Grunde, denn das Eigenkapital wird mit -415,6 MioEUR angegeben, was bei einer Bilanzsumme von 1418,4 MioEUR eine negative EK-Quote von -29,3% ergibt.
Bei den Zahlen für Air France KLM (<0%, also negativ) und der International Airline Group (17,9%) muss ich mit auf finanzen.net verlassen, da diese nicht explizit im Geschäftsbericht genannt sind. Low Cost Carrier lasse ich außen vor, weil diese leasen und nicht wie die LH die meisten Flugzeuge selbst besitzen (was natürlich gut für die EK-Quote, aber schlecht für die langfristige Profitabilität ist).
Wenn wir schon bei den finanzen.net Kennzahlen sind, gleich noch zu den KGVs dieser Peers im Jahre 2015:
IAG=11,73
Air France-KLM=11,18
Lufthansa=3,89
Trotzdem arbeitet die LH an der EK-Quote, diese ist noch unter dem erklärten Ziel von 25%, weil die Pensionsrückstellungen für die "Beamtenverträge" vor allem der Piloten in 2015 bei sagenhaften 6,6 Milliarden lagen. Daran arbeitet die LH durch die Umstellung auf Festbeträge und die Externalisierung der Pensionsfonds.
Alles in allem sehe ich eine krasse Unterbewertung der LH sowohl auf absoluter Kennzahlenbasis (v.a. KGV und Dividendenrendite) als auch im Vergleich zu Peers.
Diese wird aktuell durch die CT und den Short-Angriff überdeckt. Es ist eine Frage der Zeit, wann sich dieser Nebel lichtet und der Kurs hochspringt. Wer (wie ich) so lange Geduld hat, dem kann es egal sein, ob vorher nochmal die 10 unterschritten werden, oder nicht. Bei der dotcom-Blase haben auch alle die Trader (aufgrund der CT und Hedgefonds) bejubelt, bis irgendwer merkte, dass die Aktienpreise gar nicht mehr zum Wert und der Profitabilität des Unternehmens passten. Hier ist es genauso, nur dass die LH massiv unterbewertet ist.
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Nur meine Meinung, keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung.