Es setzt sich nicht immer die angeblich "beste" oder günstigste Technologie durch, sondern die Technologie, die am Meisten gefördert wird. Ein gutes Beispiel ist die Atomkraft, die in den 60/70er Jahren einen fulminanten Boom erlebte durch hohe Subventionen mehrerer Staaten.
Und trotz vieler Proteste von Teilen der Bevölkerung wurden Dutzende Atommeiler errichtet in dem Zeitraum und die Atomenergie wurde salonfähig gemacht mit Anteilen von über 50 % und das sogar noch bis in die 90er Jahre:
Beispiel Baden Württemberg:
In den 90er-Jahren waren in Baden-Württemberg
fünf kommerzielle Kernkraftwerke an den
drei Standorten Obrigheim, Philippsburg und
Neckarwestheim in Betrieb. 1994 erreichte der
Anteil des Atomstroms an der Bruttostromerzeugung
mit 61 % seinen Höchstwert.
Der Anteil ist mittlerweile auf ca. 12 % gefallen. Dafür ist der alternative Energieanteil rapide gewachsen, ebenfalls durch hohe staatliche Subventionen
Anderes Beispiel ist Tesla im Bereich Elektromobilität,
Tesla profitiert zum Beispiel genauso von staatlichen Subventionen.
Dies wird durch CO2 Zertifikate abgewickelt. Dabei geht es um staatliche Gutschriften für Null-Emissionen bei neuen Autos.
So, jetzt aber zum eigentlichen Thema:
Im Juni wird nun von der Bundesregierung verkündet, dass die Wasserstofftechnologie mit 9 Milliarden Euro gefördert wird:
Neun Milliarden Euro für Wasserstoff
Im Einzelnen sind sieben Milliarden Euro für die Förderung von Wasserstofftechnologien hierzulande und zwei Milliarden Euro für internationale Partnerschaften im Kontext von Wasserstoff vorgesehen. Anwendungen sollen etwa in der Stahl- und in der Chemieindustrie, im Wärmebereich, aber auch im Verkehrsbereich stattfinden.
www.bundesregierung.de/breg-de/themen/...gie-kabinett-1758824
Somit wird jetzt auch diese Technologie in Deutschland gefördert, nachdem man Jahre lang nur auf Elektromobilität gesetzt hatte in der Förderung.
Eventuell hat Berlin gemerkt, dass man eher auf einen Mix setzen muss und wie michimunich schon geschrieben hat, könnte es mir ähnlich vorstellen von der Aufteilung:
„Für die Schiffahrt, Nutzfzg.-Transportwesen und z.B. Personenbeförderung im Nahverkehr (Stad-Umland Busbetrieb) die Wasserstofftechnologie mit zentralen Wasserstoffstandorten wie Häfen, Niederlasungen oder Betriebshofstandorte.
Für den Privatanwender im PKW Bereich wird es eher die Elektromobilität sein und werden."
Wobei in letzterem Punkt bezüglich der PKW’s wird es wohl noch einige Jahre dauern, da viele potentielle Käufer immer noch skeptisch sind aufgrund der kurzen Reichweiten, langen Ladezeiten und zu wenig öffentlichen Ladestationen. Hier muss sich noch einiges tun.
Deshalb könnte ich mir auch gut vorstellen, dass für Vielfahrer auch PKW’s mit Wasserstoffantrieb auf den Markt kommen.
Jetzt aber zu Linde:
Da Linde ein solides Unternehmen ist und über viel Know How in der Wasserstofftechnologie verfügt, denke ich, dass auch Linde von der Förderung profitiert. Als solide Beimischung im Depot ein attraktiver Wert.
Nach der Meldung vom 10.6. über die Förderung ging es bei Linde bis 18.7. 20% nach oben.
Vielleicht kommt der Wert in den nächsten Tagen noch etwas zurück nachdem die Aktie auch noch ein neues Allzeithoch markierte am 18.7. Dann würde ich noch etwas nachkaufen.