Quelle:www.zeit.de/politik/ausland/2011-12/kongo-wahl-kabila
Tausende fliehen aus Angst vor Unruhen aus Kinshasa
Der drittplatzierte Kandidat, der frühere Parlamentspräsident Vital Kamerhe, schloss sich Tshisekedi in seinem Protest gegen die Wahlkommission an. Die bisher bekannten Ergebnisse umfassen vor allem Regionen, in denen Kabila stark ist, während Stimmen etwa aus der Hauptstadt Kinshasa, einer Hochburg Tshisekedis, kaum ausgezählt wurden. Die Bischöfe des Landes warnten in einer gemeinsamen Erklärung, die Lage des Landes erinnere sie an "einen Hochgeschwindigkeitszug", der direkt auf eine Wand zusteuere.
Aus Sorge vor Unruhen flohen in den vergangenen Tagen rund 3.000 Menschen aus Kinshasa über den Kongo-Fluss nach Brazzaville, wie ein Grenzbeamter sagte. Die Hauptstadt des Kongo liegt auf der gegenüberliegenden Flussseite. Der Innenminister von Kongo, Adolphe Lumanu, sagte aber, es herrsche keine Krise. In Mbuji-Mayi, der Hauptstadt der Tshisekedi-Hochburg Kasai West, verhängten die Behörden eine Ausgangssperre. In der unruhigen Provinz Lubumbashi verstärkte Kabilas Präsidentengarde ihre Truppen.