Ich habe heute morgen folgende Nachricht von der IR-Abteilung bei K+S auf eine schriftliche Anfrage erhalten:
Sehr geehrter Herr ...,
bitte finden Sie unter folgendem Link einige Gedanken unseres Vorstandsvorsitzenden zu den von Ihnen genannten Themen:
www.faz.net/agenturmeldungen/...aktionaersklagen-13849715.html
Zur ersten Frage möchte ich noch Folgendes ergänzen bzw. etwas ausführlicher herausstellen:
Wie geht es nun weiter? K+S muss als eigenständiges Unternehmen „liefern“, das war so und das bleibt so. Wir arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Unternehmens. Gleichzeitig wollen wir nicht in Aktionismus verfallen, denn wir haben die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft von K+S gelegt und konzentrieren uns auf die erfolgreiche Umsetzung:
• K+S ist und bleibt einer der führenden Anbieter für Kali- und Magnesiumprodukte in Europa und stark in ausgewählten Wachstumsmärkten in Lateinamerika und Asien mit einem breiten Produktportfolio und engen Kundenbeziehungen.
• Das Legacy Projekt, unser neues Kaliwerk in Kanada, werden wir nächstes Jahr in Betrieb nehmen. Das Werk wird der Hauptwachstumstreiber für unseren Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte werden. Dadurch werden wir mittelfristig in der Lage sein, unsere Durchschnittskosten deutlich zu senken und durch Kapazitätszuwachs und weiteres Ausbaupotential am Wachstum des Kalimarktes teilzuhaben.
• Unsere bestehenden Produktionsstätten in Deutschland werden weiterhin unsere Kunden in unserem Kernmarkt Europa und in ausgewählten Wachstumsmärkten weltweit zu wettbewerbsfähigen Kosten beliefern.
• Die Einzigartigkeit unserer Produktionsstätten erlaubt uns die Herstellung von Spezialitäten, die in zahlreiche Anwendungen eingehen und die viele unserer Wettbewerber nicht anbieten können. Dieses breitere Produktspektrum macht uns robuster.
• Die K+S Gruppe ist, gemessen an der Produktionskapazität, der größte Salzhersteller weltweit. Unser Salzgeschäft ist auf einem guten Weg, seine selbst gesetzten Ziele im Rahmen der Strategie „Salz 2020“ zu erreichen. Dies beinhaltet, unter anderem, eine deutliche Steigerung der operativen Ergebnisse.
• Mit unseren Marken „Morton Salt“ und „Windsor Salt“ sind wir auf dem wichtigen Markt für Salzprodukte in Nordamerika DIE Salzmarke und sehen hier weiteres Potential darauf aufzubauen.
• Insgesamt arbeiten wir nicht nur an unseren bestehenden Strukturen. Wir wollen auch im Salzbereich weiter wachsen und unsere Aktivitäten in attraktiven Wachstumsmärkten verstärken.
• Mit Blick auf die Ergebnisentwicklung heißt dies ganz konkret: Wir erwarten eine Steigerung des EBITDA bis 2020 auf 1,6 Milliarden Euro (2014: 896 Millionen Euro).
Ich hoffe, dies gibt Ihnen etwas Zuversicht.
Wir würden uns freuen, wenn wir auch in Zukunft einen konstruktiven Dialog mit Ihnen führen können
Mit freundlichem Glückauf
Hierzu meine Antwort an die IR-Abteilung:
Sehr geehrter Herr ...,
danke für die Antwort.
sicherlich dürfte K+S für die Zukunft gut aufgestellt sein. Aber anscheinend schafft das K+S-Management und auch die IR-Abteilung es nicht, den Markt von den von Ihnen geschilderten guten Perspektiven zu überzeugen und eine positive Kursphantasie auszulösen.
Lassen Sie mich ein paar Bemerkungen zum Interview von Herrn Steiner in der FAZ machen:
1. Aus meiner Sicht gibt Herr Steiner keine neuen überzeugenden und konkreten Informationen, warum K+S nicht wie derzeit 25€, sondern mehr als 41€ Wert ist. Dem Kapitalmarkt defensiv vorzuwerfen, dass er die Werthaltigkeit von K+S nicht erkennt, ist hierbei wenig hilfreich. Entweder hat Herr Steiner keine überzeugenden Argumente, oder ist nicht willens oder unfähig, diese adäquat zu kommunizieren. So wird Herr Steiner es nicht schaffen, neue Aktionäre zu höheren Kursen zu gewinnen.
2. Ich halte es nicht für besonders klug von Herrn Steiner, die Aktionäre als Spekulanten zu verunglimpfen, die sich verspekuliert haben. Die Aktionäre sind die Eigentümer des Unternehmens, dessen Interessen das Management vorrangig zu vertreten hat.
3. Wenn Herr Steiner ein Interview gibt, dass dann später in der Presse auf die Schlagzeile: "K+S-Aktie: Oberes Ende der Gewinnspanne laut Konzernchef sehr ambitioniert" verkürzt wird, dann braucht man sich als IR-Profi nicht zu wundern, dass dies am Markt wie eine kleine Gewinnwarnung aufgenommen wird. Demzufolge brauchen Sie sich nicht wundern, wenn die K+S-Aktie heute morgen gegen den allgemein positiven Trend im Dax fällt. Also "gut gemeint", aber "schlecht gemacht".
Fazit: Durch das Interview von Herrn Steiner in der FAZ wurden keine positiven Akzente gesetzt. Herr Steiner und die IR-Abteilung sollte sich grundsätzlich Gedanken über ihre Kommunikation mit dem Kapitalmarkt und insbesondere den Aktionären machen. So wäre beispielsweise eine Videobotschaft von Herrn Steiner an die Aktionätre sinnvoll. Ich will hier aber nicht Ihre Arbeit machen. Sie werden dafür bezahlt, dass Sie den Kapitalmarkt im Sinne der Aktionäre mit adäquaten Informationen versorgen. Allgemeinplätze überzezugen weder den Kapitalmarkt noch mich als Aktionär.
In sofern enttäuschen mich die Reaktionen von Herrn Steiner als auch Ihre sehr allgemein gehaltenen und bereits bekannten Informationen. Sollte sich weder die Kommunikation als auch der Aktionkurs bis zur nächsten Hauptversammlung wesentlich verbessert haben, dürfte sich Herr Steiner auf eine lebhafte Hauptversammlung einstellen.
Es würde mich freuen, wenn Sie mir eine konkrete Rückmeldung zu meiner Position seitens des Managements geben würden.
MfG