www.wallstreet-online.de/diskussion/...erkte-jahr-2009er-tiefs
1. Gigantische Toppingformationen in allen wichtigen Indizes die bis zuletzt gestiegen waren: Butterfly Patterns, 3-Drives etc. die teilweise bis ins Jahr 2000 zurückgehen. Siehe Posts zu Russell 2000, S&P 500, Dow Jones und DAX aus den vergangenen Tagen. Diese Patterns haben Trefferquoten von über 70%, sind auf jeder Zeitebene gültig. Die notwendigen Fibonacci-Extensions sind punktgenau "angefahren" worden.
2. Über 5 Jahre hinweg sind die Marktteilnehmer vom Markt teilweise "mit Ohrfeigen" (Shorties) dazu erzogen worden jeden Dip zu kaufen. Wenn man das große Gesamtbild betrachtet, dann erscheint rückblickend betrachtet ausnahmslos jede historische Korrektur sei sie noch so tief als Kaufgelegenheit. Dazu zählten der -23% Tag 1987 und auch der Flashcrash 2010. Da jeder -10% bis -20% Rückgang eine 1A-Chance war wird das nächste solche Ereignis von der Masse gekauft werden und dann geht es allerdings möglicherweise um -70% hinunter.
3. Die breite Masse hat 2009 den "Weltuntergang" erwartet und dann zusehen müssen, wie ab 2009 die Kurse durch die Fed Politik immer weiter gestiegen sind. Dieser Aufwärtsbewegung wurde so lange nicht getraut bis die Kurse dann als schon zu hoch betrachtet wurden. Mittlerweile hat das Verpassen eines steigenden Marktes offenbar jedoch zu einem Umdenken geführt, so dass neue Anleger bei jeder Korrektur einsteigen, wie man an den Rekord-Zuflüssen der Mutual Funds in den USA in den letzten Monaten sieht. Die breite Masse will für einen "billigeren" Einstieg dieses Mal eine Korrektur also in der Abwärtsbewegung kaufen und wird die "Korrektur" bekommen. Der Markt benötigt dieses Volumen und wird dorthin gehen wo die Orders warten. Aber nur um dann gnadenlos heruntergeprügelt zu werden und die Aktien am Paniktief zu verkaufen.
4. Tech-Aktien wie Facebook (Trailing KGV 148), Twitter (negatives KGV), Amazon (Trailing KGV von 1400) haben Mondbewertungen, auf Marktebene ist z.B. das Trailing KGV vom Russel 2000 stolze 88. Das Verhältnis Marktkapitalisierung zu BIP historisch nur im Jahr 2000 größer gewesen.
5. Das zyklisch adjustierte durchschnittliche KGV liegt bei 25 vs. dem langjährigen Durchschnitt von 15, während das durchschnittliche Marktkapitalisierung zu Umsatz-Verhältnis bei 1,6 liegt vs. 1,0 im Durchschnitt
6. Unternehmensgewinne klettern im Durchschnitt sehr langsam, 80% des Kursanstiegs der letzten beiden Jahre ist auf eine KGV-Ausweitung zurückzuführen nur 20% auf steigende Unternehmensgewinne.
7. Extrem bullisches Sentiment. Das durchschnittliche 10-Tages-Put-Call-Ratio hat zuletzt niedrige Levels erreicht, die zum letzten Mal 1987 (!) gesehen wurden. Gleiches gilt für den Bull-Bear-Spread der von Investors Intelligence ermittelt wird
8. Wir haben aus Zyklensicht am 1.1.2014 ein wichtiges Bradley-Turn-Date gesehen (Zyklus hat invertiert), das gleichzeitig mit einem Hoch am umfassenden NYSE-Composite Index einherging, der seither im Gegensatz zu den anderen Indizes wie Dow Jones, S&P, DAX etc. KEIN neues Hoch mehr erreichen konnte
9. Ganze 5 Jahre steigende Kurse hat es bislang nur einmal gegeben und zwar in den 90igern, gefolgt von 3 Jahren mit fallenden Kursen. Eine Korrektur von über 10% gab es seit Herbst 2011 nicht mehr. Die Volatilität und damit die Prämien zur Options-Absicherungen haben extreme Tiefs gesehen.
10. Die Margin Schulden (Aktien-Käufe auf Kredit) liegen in den USA aktuell bei über 2,5% des BIP, das ist höher als im Jahr 2000. Ein Manager eines deutschen Onlinebrokers hat mir gestern erzählt dass er angesichts der exzessiven marginbasierten Long-Überpositionierung "Bauchweh" hat.
11. Planetare/Astrologische Gesichtspunkte: Z.B der Marktastrologe Ray Merriman erwartet signifikante Ereignisse an den Finanzmärkten in der ersten Jahreshälfte 2014 (Cardinal Climax). Auch die extrem niedrige Amplitude des Sonnenfleckenzyklus spricht für "kosmische Einflüsse". Das chinesische "Jahr des Pferdes" steht für ungezügelte rasche Bewegungen
12. Die aktuellen Chartmuster entsprechen verblüffend genau den Kursentwicklungen vor historischen Crashs z.B. 1929, 1987 oder im Nikkei 1989 siehe z.B. hier
13. Deflation bei den allermeisten Rohstoffpreisen: Öl, Kupfer, Getreide, Edelmetalle sind in den vergangenen Jahren und Monaten extrem gefallen, hier haben wir also eine Deflation, keine Inflation die alle wegen des Gelddruckens erwartet haben
14. Turbulenzen an den Währungsmärkten: Aus den Emerging Markets wird nach dem Beginn des Fed-Taperings extrem viel Kapital abgezogen, viele Währungen sind im Sinkflug, so dass diese "Hoffnungsträger" Abstürze erleben dürften. Dieser Trend dürfte sich beschleunigen.
15. Massive Probleme in China, Schattenbanksyteme, faule Kredite, schlechte Wirtschaftsdaten, Immobilienblase etc. etc.
16. Natürlich das Fed-Tapering dessen Auswirkung eher ein psychologischer als ein tatsächlich signifikanter Effekt ist. Im Vergleich zu den ausstehenden Gesamtschulden der USA sind einige Mrd. die hier gedruckt werden nicht mehr wie wenn jemand (Entschuldigung) in einen Pool pinkelt. Das eigentliche Gelddrucken erfolgt durch die Kreditvergabe der Geschäftsbanken, die allerdings weiterhin nicht in Gang kommt
17. Blindes Vertrauen in die Fed. "Don`t fight the Fed". Es gibt kaum Marktteilnehmer die aus anderen Gründen wie dem offensichtlich billigen Geld und der Fed Politik investieren. Die eine Seite des Boots ist also mit Geldpolitik-Gläubigen gefüllt, die andere Seite ist so gut wie leer, da kaum jemand aus anderen Gründen investiert ist.
18. Der Einzelhandelsindex in den USA hat bereits vor Wochen aufgrund des schlechten Weihnachstsgeschäfts ein Top ausgebildet und ist ein klares Zeichen für einen schwachen Konsum
19. Der Baltic Dry Index also der Index für Frachtraten von Schüttgut wie Kohle, Erz etc. ist in den letzten Wochen regelrecht gecrasht seit Mitte Dezember mehr als -40%
20. Sehr schlechte Arbeitsmarktdaten für Dezember in den USA, die gefallene Arbeitslosenquote ist so gut wie nur auf ein Aufgeben der Arbeitssuchenden zurückzuführen, die statistisch nicht mehr erfasst werden
21. Filme wie "Wolf of Wallstreet" sind oft an Markt-Extrema in den Kinos zu sehen, da dann das Interesse am größten ist. 1987 kam Wallstreet heraus, 2000 der Film Boiler Room
22. Die Fed hat die Zinsen z.B. im 10-Jahresbereich trotz Anleihenkäufe zuletzt nicht mehr kontrollieren können, was der Renditeanstieg um > 1 % auf zwischenzeitlich bis über 3% klar verdeutlicht. Auch hier findet eine Flucht statt
23. Goldman Sachs hat zuletzt eine 10% Korrektur offensiv und öffentlichkeitswirksam für sehr wahrscheinlich erklärt (Eintrittswahrscheinlichkeit 67%).. Wenn sich das zunächst als richtig herausstellt wird viel Geld in den Markt fliessen. Nur dass es eben nicht bei -10% bleiben wird, wenn die erste Rallye scheitert... Ein Schelm der Böses dabei denkt...
24. Die Technik und der Hochfrequenzhandel wird dafür sorgen das richtig Blut fliesst. Wenn z.B. die technischen Systeme einer Verkaufslawine nicht Herr werden kann der Handel aussetzen (von der Börse oder aus technischen Gründen) und es ist durchaus denkbar dass wir erst einen 2stelligen Prozentbereich tiefer wieder aufmachen. In dem Fall werden viele (Futures) Margins nicht ausreichen und selbst wer sich mit Stops abgesichert hat ist auf einmal seinem Broker gegenüber verschuldet was viele nie für möglich halten würden. Wahrscheinlich gehen Broker pleite. Die Computer werden tun was sie tun...