gut organisiert sind. Da ist massenhaft Kapital vorhanden, und im allgemeinen sprechen sich einige ab und starten einen Angriff auf ein einzelnes Unternehmen. Vorher kommt unweigerlich ein bezahlter bullshit-"Report", auf den dann - in Verbindung mit den durch die Attacke fallenden Kurse - vor allem Kleinanleger panisch reagieren.
Die Einladung zu Shortattacken sprechen diese Unternehmen jeweils selbst aus: sie begeben Wandelanleihen. Mit shorts und diesen Wandelanleihen lassen sich in Vervindung mit shorts fast risikolos in Gewinn umwandeln:
www.investopedia.com/terms/c/convertiblearbitrage.asp
...und ihr werdet viele weitere Quellen zu diesem Thema finden.
Das funktioniert so lange, wie die shorter den Kurs der Aktie nach unten bewegen können, oder zumindest in einem engen Band halten können. Da sie gut organisiert sind und sich absprechen ist das leider oft der Fall. Ohne die Wandelanleihen wäre das Leben der shorter um einiges härter. Gut aufgestellte Firmen wären dann nur sehr kurzzeitig und mit hohem Risiko angreifbar.
Prominente Opfer solcher Strategien sind in der letzten Zeit JKS, PLUG, ENPH.
Was kann man dagegen tun?
1. Firmen sollten sich die Wandelanleihen abgewöhnen, oder sich zumindest ansehen, an wen sie diese ausgeben und (keine Ahnung, ob das möglich ist) ggfs. den Handel mit diesen Anleihen einschränken.
In Zeiten niedrigster Zinsen sind Wandelanleihen nun wirklich nicht nötig. Und letztendlich schaden sich die Firmen damit selbst.
2. Shorter müssen sich die Aktien ausleihen, um sie leer zu verkaufen. Den eigenen Aktienbestand kann man "unausleihbar" machen, indem man unmittelbar nach Kauf eine Verkaufsorder zu einem astronomischen Kurs einstellt. Kleinvieh macht auch Mist.
Meine JKS stehen derzeit allesamt für 59€ zum Verkauf. Falls sie irrtümlich dafür gehandelt werden, ist das für mich ok. Wobei ich den Verkaufskurs vielleicht im Sommer hochdrehen muss, damit ich nicht versehentlich verkaufe ;-)
3. Leider völlig naiv und utopisch: das long-Kapital müsste sich organisieren.
Im Gegensatz zu den wenigen (disziplinierten) shortern sind das zigtausend Anleger, die wie ein Hühnerhaufen reagieren. Klar, in Zeiten von flashmobs wäre Organisation technisch kein Problem, aber das sind halt zigtausend Menschen, die völlig undisziplinierbar sind. Ein Appell an den einzelnen Anleger, sich nicht verarschen zu lassen, wäre wohl erfolglos. Tut mir in der Seele weh, dass letzten Oktober JKS etliche für unter 8€ verkauft haben, oder auch gestern für unter 14€.
Allerdings ist mit dem Rückkaufprogramm von bis zu 100M$ jetzt schon eine Menge organisiertes Kapital gegen die shorter angetreten. In Verbindung mit den guten Geschäftsaussichten kommen vielleicht noch ein paar institutionelle oder sonstige Großanleger aus den Löchern. Und damit dann sicher auch massenhaft Kleinanleger. Das sind dann die Zeiten, in denen die shorter unter Druck geraten und selbst auch auf die Käuferseite wechseln müssen. Da verdreifacht sich dann auch schon mal in gut 3 Monaten eine JKS (11.2018-3.2019) oder eine ENPH (11.2019-2.2020).
Das war jeweils nach einem bullshit-Report und nachfolgender short-Attacke auf ein gut aufgestelltes Unternehmen mit sehr guten Zahlen und Geschäftsaussichten. Ich habe in solchen Situationen immer konsequent gekauft und sehr gut verdient.
JKS steht im Moment viel besser da als 11.2018, eine Verdreifachung in 3 Monaten (auf dann gut 50$) wäre also nicht ohne Präzedenz und von den Zahlen her ohne weiteres gerechtfertigt.
---
Noch was zu Corona:
Als matheaffiner Naturwissenschaftler verfolge seit Wochen die Entwickung anhand von
www.worldometers.info/coronavirus/#countries
Seit kurzem sind da auch die Entwicklungen einiger Staaten einzeln aufgeschlüsselt, und das ist schon sehr interessant.
Klar: China hat Möglichkeiten und vor allem Fähigkeiten (ein paar Leute von der WHO waren da und haben sich völlig begeistert geäußert...habe dazu leider keinen link), die westliche Staaten wohl vor Neid erblassen lassen. Da liegt die Tahl der Neuerkrankungen seit einer Woche um oder unter 100.
Aber auch Südkorea oder Japan haben die Sache wohl im Griff.
Wieso kriegt "der Westen" das bisher nicht hin? Obwohl doch vorgewarnt und damit in einer viel besseren Position als Asien?
In China, Japan, Korea... sieht man z.B. praktisch niemanden ohne Atemschutzmaske rumlaufen. Hier habe ich außerhalb von Krankenhäusern noch niemanden mit Schutzmaske gesehen. Hilft angeblich ja auch "nur" auf der aktiven Seite der Übertragung...
Naja, hoffen wir mal, dass die Lernkurve - wenn auch flach - auch im Westen langsam ansteigt. Dass es keine ernsthafte Beeinträchtigung werden muss, zeigen uns die Asiaten.