ich wohne in Aachen. Eine Großstadt mit ca. 250000 Einwohnern. Ich schreibe aus einer gewissen Erfahrung. Hatte früher (jetzt Pensionär) viel mit den Verkehrsträgern und Verkehrsunternehmen zu tun. U.a. besonders Schülerverkehre. Das war noch zu Zeiten ohne viel PC. Von daher kann ich es im Prinzip nur aus der Aachener Brille sehen.
Mit Profiticket bin ich früher zur Arbeit gefahren und am Wochenende meist mit Bus und Bahn unterwegs (Kartoffel billig kaufen im Heinsberger Raum, in die Eifel zum Rursee usw. usw.
Tatsächlich ist zu beobachten, dass weniger Leute mit dem Bus fahren. Das hat einen Teil mit Covid zu tun. Wer steckt sich schon gerne an? Morgens sind die Busse mit Schülern*innen gut besetzt. U-Bahn oder dergl kennt man hier nicht. Auch zu den Arbeitsstellen Richtung RWTH etc. sind die Busse gut besetzt. Es ist meist der Verkehr dazwischen, wo echt weniger fahren. Zudem hat man hier im Südraum (wo ich wohne) am Wochenende einen Kleinbus eingesetzt, wo es noch enger ist mit umsteigen. Deswegen fahre ich da selten. Wenn man sich den Stadtplan von Aachen anschaut wird man feststellen, dass zügige und schnelle Busverbindungen nicht so leicht herzustellen sind. Gerade im Außenbereich fährt man schon mal viel Umwege.
Ich weiss, dass der örtl. Verkehrsträger nur mit Zuschüssen leben kann. Die kamen von der Stadt und indirekt vom Versorgungsträger. Die genaue Finanzierung blieb mir verschlossen.
Soweit ein paar Zeilen zur örtlichen Situation hier.
In Großstädten oder auf dem Land mag das erheblich anders sein. Nur bezahlt müssen die Busse und das Personal auch. Das ist und war teuer. Auf der anderen Seite gehört eine gute Infrastruktur der Verkehre einfach dazu, um auch erfolgreich sein zu können. Einfach ist das nicht. IVU kann ja nur auf die vorhandenen Verbindungen zurückgreien, die Anschlüsse verbessern bzw. neue Verbindungen vorschlagen. Die Datenerhebung ist aber schwierig; wenn ich nur zurückdenke, wie es einfach unmöglich war Schulbeginn und -schlusszeiten zu verschieben, weil zuviele andere Zeiten da dranhängen. Mit Covid ist das auf einmal kein Problem.
Man könnte auch meinen früher war es besser. Erinnere mich noch an die Zeit beim Bund. Jedes Wochenende von Feldafing (Starnberger See) nach Aachen und zurück. Abends Einstieg in Aachen, Umstieg in Würzburg, in München in die S-Bahn bis Feldafing, 1 Stunde vor Dienstbeginn. Das war immer pünklich. Das Auto war nicht notwendig. So ist die Situation sicherlich je nach örtl. Lage sehr unterschiedlich.
Wenn ich lese, dass bis 2030 alle Busse auf Elektro ugestellt werden sollen, dann bedarf das einer bestimmten Infrastruktur. Man hat da sicherlich Probleme mit der Finanzierung. Covid kostet viel Geld. Politiker fangen an zu mahnen. Woher soll das Geld dann für den ÖPNV kommen? Das wird m.E. etwas zu viel. Es wird daher zu anderen Mobilitäten kommen; carsharing z.B. E-Fahrad oder Roller innerstädtisch nutzen. Und alles vernetzt. Eine Möglichkeit sehe ich, dass das autonome Fahren kommt und man damit Busfahrer einsparen kann. Aber wer will das schon. Bei der RWTH läuft schon ein derartiger Versuch mit der Bahn.
Wir sind hier eigentlich bei IVU. Da wird die Arbeit nicht aufhören. Dazu habe ich zu wenig Einblick. Sie sind ja praktisch weltweit unterwegs.