In der Diskussionsrunde wurden 2 Wortmeldungen angekündigt. Schlussendlich waren es dann drei Redner. Der 'König von Ariva' durfte den Anfang machen.
An dieser Stelle mein Dank an Netfox und König für das Einsammeln und Sondieren der Fragen, das Vorbereiten und Vortragen der Rede. Das ist nicht selbstverständlich und kostet auch Zeit und Mühe.
König hat das so souverän gemeistert und locker vorgetragen, als ob er das jeden Tag macht. In der Einleitung hat er sich als Teilnehmer aus dem Ariva Forum vorgestellt und die Arbeit und den Erfolg der Firma und ihrer Mitarbeiter gelobt. Dann kam noch ein Absatz, auf den ihr euch schon freuen könnt, denn ich habe ihm das Versprechen abgenommen, daß er den hier im Forum einstellt, sobald er Zeit dazu hat.
Beim Verlesen der gesammelten Fragen hat er sich entschieden, diejenigen eines gewissen Herrn nicht vorzutragen, da derjenige nicht wirklich zu uns gehört. Ich finde das auch richtig, denn wir sind Teilnehmer eines Diskussionsforums und dieser gewisse Herr diskutiert nicht wirklich, sondern stört nur die Diskussionen der anderen. Sollte er hier mitlesen und seine Fragen beantwortet haben wollen, steht es ihm frei, sich eine Aktie zu kaufen und nächstes Jahr seinen Wissensdurst persönlich auf der HV zu stillen.
Nach dem Fragenkatalog, der dieses Jahr nicht so lang war, hat König sich noch an die versammelte Aktionärsschaft gewandt mit einem Teil seiner Rede von vor 2 Jahren, in dem es darum geht, kühlen Kopf zu bewahren wenn der Aktienkurs Kapriolen macht. Das hätte mit dem Erfolg der Firma und dem Wachstum nichts zu tun.
Der nächste Redebeitrag kam von einem Herrn Winzer von der SDK, der seine Rede in einen nicht sehr glücklichen Gag verpackt hat, bei dem man erst bei der Hälfte seines Vortrags darauf kam, daß das schon seine Anliegen und Fragen sind. Das ging ungefähr so:
Ich könnte mich jetzt hier hinstellen und die Firma und den Erfolg loben, die Zahlen, die bei der Präsentation schon erwähnt wurden, wiederholen … ich könnte die Dividendenpolitik kritisieren … Abschlussprüfer … ich könnte auch sagen, daß man mit einer Sitzverlegung nicht spielen soll …
oh Mann, da hab' ich's dann geschnallt, daß das seine Rede ist. Zum Glück war er nach 8 Min. schon durch. Und immerhin hat er sein Bedauern zum Tod des langjährigen AR Jung-Senssfelder zum Ausdruck gebracht. Die Wahl des neuzuwählenden AR Martin Krebs befand er für gut.
Dann kam noch eine Frau Kügel (Name habe ich so verstanden), freie Finanzierungsberaterin, die sich wohl nicht ganz so toll vorbereitet hat, was man von einem Profi eigentlich erwarten sollte. Die Fragen drehten sich um die FIO Akquisition, Internationalisierung und die Umwandlung der Umsätze aus den Akquisitionen von Lizenzgebühren hin zu Transaktionsgebühren. Bei letzterem hat sie sich etwas verzettelt und ist aus dem Publikum berichtigt worden.
Für die Verteilung der Fragenbeantwortung unter den Vorständen wurde eine kleine Pause gemacht, in der wir uns im Cateringbereich bei einem frischen Kaffee weiter austauschten. An dieser Stelle einen Gruß an den stillen Mitleser, der sich in unsere Runde gesellte und sein Lob für die wertvollen Diskussionen im Board aussprach (außerdem die herzliche Einladung, sich anzumelden und mitzudiskutieren).
Sodele …, jetzt zum inhaltlichen
Ich erhebe hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit, denn ich bin in der Materie nicht so tief drin wie manch anderer hier an Bord. Ich gehe hier nur stichpunktartig auf die Themen ein, die ich meine verstanden zu haben und an die ich mich erinnere, und bin dankbar für Ergänzungen sowie Berichtigungen.
- Das höhere Potenzial der Erträge kommt allein durch höhere Transaktionsvolumen in der Zukunft, deshalb wird so viel investiert, damit der Marktanteil der Transaktionsvolumen wächst.
- Die angegebene Bestandsprovision auf der Versicherungsplattform von 0,75% ist ein Durchschnittswert, der sich aus einem Mix der verschiedenen Versicherungsarten ergibt (Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung etc. haben verschieden hohe Provisionshöhen)
- Der Standort Sofia ist für Hypoport sehr wertvoll, es gibt dort einen wesentlich breiteren Markt der Softwareentwickler (die auch niedrigere Lohnkosten haben als in Deutschland, was für Hypo aber nicht entscheidend ist). Entscheidend ist die Verfügbarkeit neuer Mitarbeiter.
- IT-Security steckt überall drin, nicht nur in der Software, sondern auch in der Hardware. Das kann nicht in Zahlen ausgewiesen werden.
- Angriffe auf unsere Server passieren tausendfach in jeder Stunde, das sind hauptsächlich Maschinen oder Algorithmen und gehört zum Tagesgeschäft.
- Hypoport ist noch nie gehackt worden
- Die zu bezahlenden Steuern sind in den Ländern, in denen Hypoport Gewinne erwirtschaftet, unterschiedlich hoch. Ein Standort wird aber keinesfalls nach der zu zahlenden Steuerhöhe ausgerichtet, sondern nach der Sinnhaftigkeit bezüglich der Synergieeffekte mit anderen Projekten am Standort.
- Für den zukünftigen HV Ort wurde noch keine Entscheidung getroffen
- HV Termin am Freitag macht Sinn.
- Das zweistellige Wachstum ist weiterhin intakt
- Dr. Klein ist zweistellig gewachsen, da muß aber kräftig investiert werden.
Auf die Frage nach Deutscher Bank und Postbank wurde meines Erachtens mit einem kleinen Seitenhieb geantwortet, sinngemäß etwa:
Die Postbank wurde ja auf die BHW verschmolzen, die wiederum schon länger Kunde bei uns ist. Ob die Deutsche Bank in Zukunft nun die Postbank Software oder Europace nutzt, darüber gibt es keine Infos. Die Deutsche Bank könnte auch sagen, daß sie selbst eine Software entwickelt. :-)
Bislang gibt es darüber noch keine Infos oder Aussagen der Beteiligten. Und wenn dann etwas kommen sollte, hat Europace soviel Vorsprung, daß die anderen enwicklungsmäßig erst einmal Jahre hinterherhecheln würden.
Ich denke, der deutsche Markt hat auch ohne Post- und Deutsche Bank genügend Potenzial für Hypoport. Sollte man die als zusatzliches Bonbon irgendwann als Kunde geschenkt bekommen, umso besser.
Zu den Fragen und Kritikpunkten des SDK'lers gab es folgende Antworten:
Hypoport wird so dezentralisiert geführt, damit die einzelnen Tochtergesellschaften schneller und effektiver auf Marktveränderungen reagieren können, weil sie eigene Entscheidungen treffen und nicht erst oben nachfragen und sich abstimmen müssen.
Akquisitionen werden auf Leistungssynergien und nicht auf Kostensynergien durchgeführt.
Die Sitzverlegung findet nur auf dem Papier statt. Keine Mitarbeiter müssen den Standort wechseln. Es entstehen keinerlei Kosten außer der Umschreibung im Handelsregister (und die kostet im Bereich von 200,- €?).
In Berlin ist ein neues Firmengebäude zum Mieten in Sicht, und man ist immer noch im Dialog mit dem Senat über eine langfristige Lösung.
Zur Beantwortung der Fragen der Finanzierungsberaterin:
Der Versuch im Ausland zu expandieren vor vielen Jahren in Holland war nicht erfolgreich, also hat man das vorläufig aufgegeben. Die deutschen Märkte sind groß genug für Hpoport. Und solange die europäischen Märkte nicht weitgehend harmonisiert sind, ist der Aufwand wegen unterschiedlicher Regularien im Ausland viel zu hoch.
Die Akquisitionen bringen extreme Vorteile sowohl für die institutionellen als auch für deren private Kunden, da die unterschiedlichen Schritte eines Immobilienerwerbs miteinander vernetzt sind. Die Banken können in einem Aufwasch dem Kunden ein Objekt aus einem riesigen Pool anbieten, die Objekte bewerten, die Finanzierung durchrechnen und aus dem riesigen Pool von Finanzierungsangeboten das passende vermitteln. Der Kunde muß nur noch mit einem Partner sprechen und nicht von der Suche nach einem geeigneten Objekt über die Bewertung zur Suche nach einem passenden Finanzierungsangebot rennen.
Der Versammlungsleiter fragte dann, ob damit alle Fragen zur Zufriedenheit beantwortet seien, als ein Zwischenruf aus dem Publikum kam, die Frage nach der Dividendenstrategie sei noch offen (das war aber nicht der SDK Vertreter, den habe ich nur grinsen gesehen). Da holte Ronald noch einmal aus: Unser Ziel ist Wachstum und die Eroberung der Immobilien- und Versicherungsmärkte. Wenn wir die Erträge an die Aktionäre ausschütten, steht es für Investitionen in das Wachstum nicht mehr zur Verfügung. Man könnte die Investitionen zurückfahren, dann würden die Margen nach oben schießen, aber die Eroberung der Märkte würde stagnieren. Und wir wollen den gesamten Markt.
Danach wurde dann abgestimmt und nach einer 10minütigen Pause die Abstimmungsergebnisse verlesen. Neu dabei war, wenn es keine Einwände von den anwesenden Aktionären gibt, kann die Verkündung der Abstimmungsergebnisse auf das Notwendigste beschränkt werden, nämlich ob der Beschluss über den entsprechenden Tagesordnungspunkt mit der erforderlichen Mehrheit angenommen oder abgelehnt wurde. Das erspart eine Menge Zeit, da nicht zu jedem TOP die genauen Stimmzahlen für und gegen aus den insgesamt anwesenden Stimmrechten verlesen werden. Für Interessierte gibt es die genauen Zahlen auf der Hypoport Internetseite.
Alle Beschlussanträge der Tagesordnung wurden mit der erforderlichen Mehrheit angenommen
Ende der offiziellen Hauptversammlung 2019