Vom gut sein lassen und vom besser machen
Heute möchte ich ein paar Worte von mir geben die den Stand der Dinge beschreiben, wenn das Depot eines Aktionärs einen Stand erreicht hat, von dem er „gut leben“ kann. Wenn ein Aktionär von den Dingen die sich in seinem Depot befinden gut leben kann, dann könnte er es auch „gut sein lassen“. Gut sein lassen und sich von der Börse zurückziehen.
Das machen wohl die wenigsten Aktionäre, denn Börse macht Spaß, bietet Unterhaltung und schließlich ist das Vermehren von Geld mittels Mausklicks eine recht coole und einträgliche Sache.
Aus diesen Gründen machen wohl die allermeisten Aktionäre die es gut sein lassen könnten, weiter mit dem Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Sie lassen davon ab, es gut sein zu lassen, und widmen sich der weiteren Wertsteigerung ihres Depots. Sie wollen die Dinge noch besser machen.
Wenn man die kürzlich hier eingestellte Geschichte „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“ von Heinrich Böll heranzieht, entscheiden sich also die allermeisten Aktionäre die es gut sein lassen könnten dafür, sich der Sichtweise des reichen Touristen anzunehmen. Nämlich statt wie der Fischer den sonnigen Tag mit dem Lassen der Dinge zu verbringen, weiter machen mit den Dingen die man tun oder lassen kann.
Welche Vorgehensweise die bessere ist – darüber muss sich jeder selbst seine Sicht der Dinge aneignen. Aus meiner Sicht bietet es sich an, sich weder wie der Fischer zu verhalten, noch so wie der reiche Tourist. Oder genauer gesagt – sich so zu verhalten wie beide es tun.
Es bietet sich an die Dinge zu tun die der reiche Tourist angegangen ist, aber die Dinge anders zu tun. Zu tun, mit dem sonnigen Gemüt des Fischers. So kann der Aktionär „zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen“. Wenn er beschließt die Dinge gelassen weiter zu machen, macht er die Dinge besser und! kann dabei das Leben genießen. Sich während er die Dinge tut, die "Sonne auf dem Bauch" scheinen lassen.
Aus meiner Sicht ist es neben der Ausführung einer Tätigkeit an sich, vor allem die innere Einstellung zur Tätigkeit, die gelassen und zufrieden macht. So manch einer der – nachdem er seine Ziele erreicht hatte – die Dinge hat gut sein lassen, hat festgestellt dass es ihn weniger zufrieden gemacht hat.
Für einen Aktionär der die Dinge gut sein lassen könnte, bietet es sich an, die Dinge gelassen weiter zu betreiben und sich zu überlegen, was er mit seiner Zeit die ihm bleibt, sonst noch anfangen möchte. Neben dem gelassenen Weitermachen der Dinge, bietet es sich an, sich für andere Menschen einzusetzen.
Für Menschen die wohl nie in die Lage kommen werden, es gut sein lassen zu können. Denn egal was sie auch tun – das was sie aus eigener Kraft erreichen können, ist allenfalls eine geringfügige Linderung des Elends in dem sie ihr Leben fristen müssen.
Wenn die starken und reichen Menschen, statt es gut sein zu lassen, die Dinge gelassen besser machen und sich Menschen annehmen, die sehr anders als stark und reich sind, dann ist das aus meiner Sicht der „Goldene Mittelweg“ zwischen dem Dasein des Fischers, und dem des reichen Touristen.
Es ist ein Weg auf dem viele Menschen vorankommen können. Sowohl die Menschen die es gut sein lassen könnten, als auch die anderen Menschen.
Es ist ein Weg den gemeinsam zu beschreiten, allen die ihn gehen, Zufriedenheit und Gelassenheit geben kann.
Wünsche allen einen schönen Sonntag, angefüllt mit Zufriedenheit und viel Sonne im Herzen