Viel Aufregendes oder Neues gibt es nicht zu berichten, wer lesen kann erfährt alles aus dem GB 2016, dem Q1 Bericht und sonstigen Veröffentlichungen auf www.gft.de/
Den GB gab es diesmal unaugefordert und kiloweise in Papierform schon zum Kaffee mit Butterbrezel, nachdem es letztes Jahr beinahe zum Aufstand der Aktionäre kam wegen des "eingesparten" Papiers.
Ich war also sehr froh, als Herr und Frau Benz sich kurz vor zehn von hinten an mich heranschlichen, meine Schulter antippten, und mir die HV mit ihrer Anwesenheit versüßten.
Die erste Stunde ging rum mit der Begrüßung, Einführung in die Tagesordnung und dem Bericht des Verwaltungsrats durch Dr. Lerbinger (15 min), Herr Dietz mit dem Geschäftsbericht '16 (15 min), Erläuterungen zum Geschäftsmodell anhand verschiedener Geschäftsbereiche wie z.B. code_n, mit dem sich Dietz in Zukunft etwas mehr beschäftigen möchte, oder die Beteiligung an der Entwicklung einer Mobile Banking App für O2 (15 min). Dann noch der Ausblick 2017, an dem sich seit dem Bericht noch nichts geändert hat (5 min).
Danach hat sich Frau Lulay als künftige CEO vorgestellt, Dr. Lerbinger hielt eine "keine Laudatio" auf den scheidenden Herrn Dietz, und begrüßte Frau Lulay als neue CEO.
Ab 11:05 Uhr gab es dann 35 min. Comedy vom feinsten:
Ein junger langhaariger blonder Nerd haute eine viertelstündige Standupcomedy raus, mit den üblichen Aktionärsschützerargumenten wie Verweigerung der Entlastung, Angriff auf die Wirtschaftsprüfer, Dividenden Erhöhung und last but not least einem angeblichen Verstoß gegen den Corp. Gov. Codex. Das ganze gekrönt von Accessoires wie einer Pergamentrolle, auf der die Verstösse aufgelistet sind. Wirklich sehr unterhaltsam.
Jetzt noch ein Kapitalanlegerschützer, (tut mir leid, aber ich kann die Jungs nicht ab, weil sie immer so rüberkommen als müssten sie sich vor Publikum profilieren, deshalb merke ich mir auch meistens nicht die genauen Bezeichnungen der "Schutzgesellschaften", die sie vertreten) den hatten AngelaF. und ich schon vor zwei Jahren erlebt, und ihn als Bergepanzer betitelt. Heute kam er wenigstens pünktlich und hat nicht den halben Saal in Aufruhr versetzt, weil er keinen ihm angemessenen Sitzplatz gefunden hat. Der dürfte knapp über 2 Meter groß sein, breite Schultern hat er auch. Dem geht man besser aus dem Weg, wenn man nicht niedergewalzt werden will. Genauso selbstbewußt tritt er auch am Rednerpult auf und schmettert urschwäbisch seine Vorwürfe in Richtung Vorstandstisch. Aufgelockert durch komödiantische Formulierungen dauerte seine Rede noch 20 min. Immerhin waren auch ein paar Fragen dabei, die auch für mich Sinn ergeben, und nicht nur Vorwürfe und Ablehnung der Vorstände.
Während der Beantwortung der Fragerunde ging es schon gegen 3/4 12 Uhr und die Tupperfraktion hielt es sehr schwer auf ihren Stühlen aus.
Ich werde hier nicht auf alle Details eingehen, da ich auch vor Lachen nicht alles mitschreiben konnte. Dennoch ein wenig inhaltliches:
"Bergepanzer" Gäbler schlug der Gft vor, auf den Corporate Governance Codex complett zu verzichten, nachdem sein Vorredner Betzelsberger Verstöße gegen das Cooling off von 2 Jahren bemängelte (ein Vorstand darf erst 2 Jahre nach Niederlegung des Amts des CEO in den Aufsichtsrat wechseln). Wobei die beiden wohl nicht bedacht haben, daß Gft erstens ein international operierender Konzern ist, und somit ohne den CCC nicht auskommt, zweitens Gft letztes Jahr in eine monistische SE umgewandelt wurde, für die andere Regeln gelten, es gibt keinen Aufsichtsrat mehr. Alle Führungspersonen gehören dem Verwaltungsrat an.
8 Mio unversteuerte Einkünfte haben sich als ausländische Dividenden entpuppt, die in Deutschland nicht der Steuertpflicht unterliegen.
Die Deutsche Bank ist genauso Kunde von Gft wie die Postbank.
An Paydirekt hat Gft nicht mitgewirkt, es wird aber auch nicht für eine Erfolgslösung gehalten.
Thema Cloud Sicherheit: Intern hat man täglich Hackerangriffe abzuwehren, die aber Auftragsangriffe von professionellen Hackern sind, um die Leistungsfähigkeit der Abwehr zu testen. Extern habe man hohe Sicherheitsstandards. Der neulich bekanntgewordene Trojaner Wannacry konnt Gft nicht infiltrieren.
Das bedingte genehmigte Kapital sei zu groß und öffne der Willkür Tür und Tor. Das wird von Gft nicht so gesehen, sondern man brauche für den Fall der Fälle z.B. für Aquisitionen eine Reserve, falls die Cashmittel nicht ausreichen.
Dann wurde sich noch lustig gemacht über die Vorstandsvergütungen, die mit witzigen einzelnen Centbeträgen dargestellt sind. Das käme aber von Rundungsdifferenzen bei monatlicher Auszahlung.
Nach den HV.-Kosten wurde gefragt. Habe die Beantwortung nicht mitgekriegt, interessiert mich auch nicht die Bohne (Maultsche :-)
Die Kosten der Parkhaustickets für die HV Besucher belief sich letztes Jahr auf ca. 1000 €.
Die Anregung, mit der Eintrittskarte ein VVS Ticket zu vergeben, wurde aufgenommen.
Frau Lulay wurde bis 2020, Herr Ruetz bis 2019 bestellt.
Der Kurs hat sich ja heute schon selbst die Div. abgezogen. Kann ich nur hoffen, daß die verkauften Aktien in stärkere Hände gewandert sind. Ich werde dabeibleiben, denn ich sehe eine starke Zukunft für Gft.