Steigende Preise, so sie sich an freien Märkten bilden, sind ein Zeichen eines sinkenden Angebotes oder aber einer steigenden Nachfrage. Ohne mit Einzelheiten vertraut zu sein, meine ich die derzeitige Preisexplosion auf ein sinkendes Angebot zurück führen zu können. Wäre dies eine Folge erschöpfter natürlicher Ressourcen, wie die Politik es mich glauben machen möchte, bestünde derzeit nicht wenig Grund dafür, mir Sorgen zu machen.
Nur pfeifen es inzwischen die Spatzen von den Dächern, dass es einen Mangel an Gas und Öl nicht gibt, das es auch einen Mangel an elektrischer Energie nicht geben muß! Erst vor wenigen Monaten fiel der Preis für Öl auf historische Tiefststände. Auch wenn es dafür Gründe gegeben haben mag, die nicht nur mit dem vorhandenen Angebot zu tun hatten, ein Zeichen von Mangel sind Preise, bei denen der Lieferant zuzahlt, ganz sicher nicht.
Dennoch steigen die Preise in nie gekannte Höhen!
Was ist da los?
Könnte es sein, dass es sich bei dieser Preisexplosion gar nicht um die Folge von Angebot und Nachfrage handelt, nicht um das Ergebnis eines freien Marktes?
Muß es wirklich wundern, dass Elektroenergie, dass Öl und Gas teuer werden, wenn die Quellen dieser Energien eine nach der anderen abgeschaltet, behindert oder gesellschaftlich geächtet werden?
Ich sehe in der derzeitigen Situation an den Energiemärkten die Folgen einer ideologischen Verblendung irrwitzigen Ausmaßes!
Wenn eine moderne Industriegesellschaft sich seiner leistungsfähigsten und zuverlässigsten Energiequellen selber beraubt, dann nimmt sie ihren eigenen Untergang billigend in Kauf!
Und genau das meine ich in diesen Tagen beobachten zu können: eine seit Jahrzehnten systematisch betriebene Gehirnwäsche lässt eine zunehmende Anzahl von Menschen in Deutschland glauben, eine zuverlässige Versorgung mit Energie sei so etwas wie entbehrlicher Luxus!
Dass ein künstlich herbeigeführter Energiemangel am Ende des Tages Armut, Frieren und Hunger zur Folge hat, wird kollektiv verdrängt und die Verantwortlichen für die entstandene Energieknappheit werden in politische Ämter gewählt, in denen sie noch größeren gesellschaftlichen Schaden anrichten können.
In dieser mehr oder weniger völlig verrückt gewordenen Welt Aktionär des größten Gasunternehmens der Welt zu sein, macht in meinen Augen extrem viel Sinn. Denn mögliche Lösungen für das entstandene Dilemma, brauchen bis auf eine, viel Jahre Zeit!
Jahre, die man nicht hat!
Atomkraftwerke baut man nicht über Nacht, neue Öl- und Gasvorkommen erschießt man nicht in Wochen.
All das wird jetzt in das öffentliche Bewusstsein auf sehr schmerzhafte Art und Weise transportiert werden. Wie groß diese Schmerzen sein werden, ist noch gar nicht abzusehen.
Angesichts dieser Gemengelage werde ich mich von nicht einer meiner Gazprom- Anteile trennen, und zwar auf Lebenszeit!
In einer der womöglich größten Energiekrisen der Industriegesellschaft, deren Auswirkungen meiner Meinung noch nicht einmal ansatzweise erfasst werden, verkaufe ich ganz bestimmt keine Aktien, die von dieser Krise letztendlich profitieren.
Ich hatte Gazprom- Aktien im Depot, als sie niemand haben wollte. Ich werde sie ganz bestimmt nicht verkaufen in Zeiten, in denen ihre gesellschaftliche Wertschätzung gerade erst beginnt!
Putin brachte es anlässlich einer Pressekonferenz auf den Punkt. Sinngemäß sagte er: "Ich verstehe nicht, warum die Deutschen keine Atomkraftwerke wollen. Ich verstehe auch nicht, warum die Deutschen kein russisches Gas wollen! Wollen die Deutschen mit Holz heizen? Aber das gibt es in ausreichender Menge doch auch nur in Sibirien!"
Damit ist alles gesagt.