selbst in den dunkelsten Tagen des kalten Krieges hat sich Rußland bei den Gaslieferungen als sehr zuverlässig gezeigt. Unsere Gaslager sind voll und können Deutschland ca. 3 Monate bedienen. Da wir auch von anderen Ländern Gas beziehen, halte unsere Reserven für 6 Monate.
Zu Freenet, rein fundamental betrachtet halte ich Kurse zwischen 25 und 30 euro für gerechtfertigt. Daher warte ich eine Bodenbildung ab und kaufe nach. Mein derzeitiger Freenetbestand ist durch früher Kursgewinne und Dividenden komplett bezahlt. Also schwankt nur der Gewinn am Papier. Da ich die Aktie behalten will und ein Verkauf erst bei sich fundamental verschlechterten Rahmenbedingungen in Erwägung gezogen wird, sehe ich die aktuelle Kursentwicklung als Chance.
Freenet hat sicher wenig Wachstumsaussichten, ist eher wie eine Anleihe zu sehen. Aber das Geschäftsmodell ist solide und 2014/2015 mit Divzahlung 2016 ist nach aktuellem Stand doch relativ sicher.
Ich hab da sicher eine etwas skurille oder schrullige Vorgehensweise. Bei Werten wie Freenet verkaufe ich nach einem Kursanstieg soviel, dass mein Kapitaleinsatz nach Steuer draußen ist und der Rest wird in ein zweites Depot verschoben. Im Laufe der Zeit sammelt sich da doch einiges zusammen.
Beispiel Freenet:
Ich kaufe 100 Aktien zu 18 euro, d. h. ich investiere 1.800 €.
Steigt der Kurs auf 25 euro, habe ich 700 euro Bruttogewinn. Verkaufe ich 78 Aktien, bekomme ich nach Steuer meinen Einsatz raus und 22 Aktien wandern in Depot 2.
Psychologisch betrachtet, haben die mich nichts gekostet also quasi geschenkt. Diese 22 Aktien liefern mir ab jetzt jedes Jahr 22 x 1,45 € = 31,90 € Dividende. Kursschwankungen lassen mich dann kalt.
Hört sich jetzt nach nicht viel an, mach ich das aber mit z.B 500 Aktien, da mein Kapital für die Börse mehr hergibt, besitze ich 110 bezahlte Aktien und das ganze läuft 3 mal, habe ich bereits 330 Aktien mit einer Dividende von 478,50 euro im Jahr.
Die Dividende kann man dann entweder reinvestieren oder dem Depot 1, mit dem getradet wird zuschlagen. Je nach Gusto.
Diesen Ansatz habe ich gewählt, um meine Psyche in den Griff zu bekommen und zeigt nach längerer Zeit den angenehmen Effekt, das man eine schöne Anzahl Werte hat, die regelmäßiges Einkommen generieren.
Mein angestrebtes Tradingkapital hat bald meine Zielgröße erreicht, ab da werden die Gewinne nur noch in Depot 2 investiert. Natürlich sollte man nur Standardwerte nehmen und keine allzu "heißen" Zockeraktien.
In meinem Depot 2 gammeln dann solche Sachen wie Drillisch, Freenet, Deutsche Post, Münchner Rück, Coca-Cola etc rum. Der Aufwand, die Werte zu verfolgen hält sich in Grenzen. Geschäftsberichte und adhoc lesen langen im Normalfall. Sollte eine Firma in ernste Schwierigkeiten kommen, kann man nach 50% Kursverlust immernoch verkaufen, dann ist der realisierte Gewinn nicht mehr so hoch, aber verkraftbar.
Viele Anleger sind sich über ihre Ziele nicht im Klaren. Fragt euch mal selber, was sind eure Ziele?
Die meisten antworten: "Ich will Geld an der Börse machen und reich werden."
Aber was heisst das? 1 Mio, 5 Mio, 10 Mio und dann aussteigen?
Irgendwann möchte man auch die Früchte seiner "Arbeit" ernten. Die Gewinne in Urlaube investieren?
Man muss seine Ziele genauer definieren und einen Fahrplan festlegen, ob das überhaupt schaffbar ist. Ich bin irgendwann an den Punkt gekommen, das ich mir Gedanken machen musste, wohin die Reise gehen soll. Ich brauchte ein Ziel.
Da ich anscheinend nicht die Fähigkeiten habe, in kurzer Zeit verdammt reich zu werden, musste ich das realistisch betrachten.
Mein Ziel lautet daher, die Rentenlücke zu schließen, um a) eher in den Ruhestand zu treten und b) meinen mir jetzt angenehmen Lebensstandard zu erhalten. So habe ich den von mir oben beschrieben Weg gefunden, vor allem auch mental mit dem Kapitalmarktgeschehen umzugehen.
Sry, war jetzt etwas offtopic. Kann ja überlesen werden. Vielleicht hilft es, dass der eine oder andere eine Anregung zum Nachdenken bekommt.
(crunch und Kat raufen sich jetzt die Haare ^^)
Allen gute Investments.