Beeindruckend fand ich den Vortag von Jorge Garces zum Thema Test Performance.
Im Vergleich zu einem Test, der alle 3 jahre gemacht wird und eine Sensitivität von 92% aufweisen würde (Cologuard liegt bei 92%) fällt die Sensitivität auf 62% im Jahr 3. Der Intervall ist ausschlaggebend.
Wenn bspw. ProColon nur 60% im Jahr 1 hätte und in Jahr 2 und 3 sogar auf jeweils 40% fallen würde, dann steigt die Sensitivität rein rechnerisch jedoch auf 86%.
Entscheidend für ihn sind zwei Dinge: Adhärenz und Intervall. In diesem Modell müßte dann ProColon jährlich gemacht werden.
Von der Fachwelt wurde ja immer kritisiert, dass ProColon in der Früherkennung nicht so gut ist und EXAS stellt bei Cologuard heraus, dass der Test Adenomas mit höherer Sensitivität erkennt.
Bei der Gegenüberstellung hat aber Garces wieder in seinem 3Jahresrythmus vs. 1Jahresrythmus Modell gezeigt, dass trotz schlechterer Werte ProColon eine überlegende Testperformance aufweist. Voraus schickte er, dass ein Adenom 20 Jahre benötigt, um krebsartig zu werden. In 96% der Fälle aber bleibt auch ein Adenom gutartig.
Ich glaube, dass dies ein entscheidender Teil der Microsimulation ist, der die Erstattung günstig beeinflussen sollte. Denn folgt man diesem Rhythmus, dann sind die Kosten von ProColon ggü. Cologuard (Erstattung alle 3 Jahre) höher aber die Ergebnisse besser. Wir wollen nicht vergessen, dass es die CMS war, die den Preis von 192,- fest gelegt hat. Der Markt ist ca. 10 Mio. Patienten (non-compliant) pro Jahr, also 1,92 Mrd. $ gross.
Testversion:
In USA ist der ProColon 1.0 Subjekt des Approvals und des NCD. GArces meinte zu mir beim Essen: Mit Hinblick auf die guten Zahlen der China Studie: be critical with chinese data...
Ich stellte ihm die rhetorische Frage: Jorge, if you would have a scale with 0-10, whereby 0 means your ethusiasm regarding the microsimulation is absolutely low and with 10, meaning your enthusiasm is he highest and like crazy: which position would you have on that scale.
Er sagte sofort 10. Und er machte einen sehr selbstbewussten Eindruck.
HVP kam auch noch zu uns und sagte: das Ganze wird aus seiner Sicht noch 1 Jahr jetzt bis Erstattung dauern.
Zur Frage wie sich der Preis geteilt wird sagte Hamilton: 92,- bekommen die Labore. ProColon erhält 100 und gibt an Polymedco einen Teil als Provision. Die Provisionshöhe wird nicht veröffentlicht. Ich würde sagen, dass es im US Sales eine Provision von 20-25 vielleicht 30% sind. Insofern behält Epi recht viel.
Ein Vertriebsnetzaufbau in USA wird es nicht geben, dafür gibt es Polymedco mit excellenten Beziehungen. Unterstellen wir, dass in einer Patientenpopulation von 1 Mio. Tests verkauft werden, kommen wir auf 70-80 Mio Umsatz. Bei der Menge gibt es gute Kostenersparnisse. Die Marge ist sehr interessant...
Die Kündigung der alten Vereinbarung mit Polymedco hatte den Hintergrund, dass Unternehmensbewertungen nach dem multiplyer Ansatz gemacht werden und hierzu der Umsatz heran gezogen wird. Vereinfacht gesagt nimmt man den Umsatz eines Jahres, bspw. die 70 Mio und multipliziert ihn mit 5-8 Jahre. Das ist eine einfache Methode um einen U-Wert festzustellen (dazu rechnet man dann noch den Wert der Pipeline). Also damit sagte GH indirekt, dass das Ganze auf einen EXIT hinaus läuft und auch HVP sieht das so. Die ganze Produktpipeline liegt aktuell brach, weil kein Geld da ist, diese zu entwickeln.
Im Grossen und Ganzen hat mir die Stimmung ggü. dem letzten Jahr viel besser gefallen.