zu euren Beiträgen 32868 und 869.
Ich versuche mal zu erläutern wie der Stand - aus meiner Laiensicht ist:
Der Vertrag mit Telefonica sieht eine Preisüberprüfung durch ein Schiedsgericht (bzw. Gutachter) vor.
Dies hat man ab September 2017 angerufen, weil zu diesem Zeitpunkt eine Preisanpassung anch unten nicht erfolgte.
Ich mach mal ein Beispiel:
Eine Leistung kostete in 2014 130, in 2015 120, in 2016 110 und in 2017 100. Jetzt wäre eine Anpassung wegen der gestiegenen Volumina auf 90 nötig (sagt DRI). Telefonica berechnet jedoch weiter die 100 (in echt natürlich ganz andere Zahlen).
Man bittet den Preis zu überprüfen. Das Schiedsgericht bestätigt nunmehr nach 2 Jahren den Preis von 100. Soweit so gut. Es passiert nichts, da wir auch die 100 bezahlt haben in 2017 und 2018.
Dasselbe Prüfen des Preises der Vorleistung findet im Nachgang auch für Juli 2018, Januar 2019 und Juli 2019 statt. Termin für den Abschluss frühestens 2020.
Das Problem ist, dass ab Januar 2019 die Leistung nicht mehr 100, sondern 105 kostet.
DRI hat in den Abschlüssen für 2019 den gezahlten Mehrbetrag offen ausgewiesen (EBITDA H1 340, und da ist der Mehrpreis von 37,1 Mio. bereits abgezogen). Man hat also die Leistung schon bezahlt.
Nachdem jetzt der Preis für 2017 bestätigt wurde, muss DRI davon ausgehen, dass auch die anderen Preise (Incl. Erhöhung 2019) bestätigt werden. Deshalb muss das EBITDA nach unten angepasst werden. Aus 340 für H1 werden dann halt 690 für 2019. Bisher standen da 780, da man die 85 Mio. Mehrkosten abwehren wollte. und ads auch weiterhin das Zeil ist.
Werden nachfolgend die Preise von Telefonica alle bestätigt, wird das auf Dauer Auswirkungen auf das EBITDA von DRI haben, da man weiterhin einen hohen Preis zahlen muss.
Da ich nicht weiß welchen Wert der Gutachter für 2017 bestätigt hat, kann man daher schlecht abschätzen wie es weiter geht in den nächsten Runden.
Ich mach mal dazu einfach ein weiteres Beispiel:
Der Gutachter rechnet für 2017 einen angemessenen Preis von 120 aus. Telefonica kann und darf nur 100 verlangen - wie oben im Beispiel ausgeführt. Dann wird auch die Preiserhöhung 2019 okay sein, trotz gestiegenen Datenvolumina.
Sollte er hingegen genau die 100 bestätigt haben und sich für die nachfolgenden Jahre dieser Preis dann als weitere Grundlage bestätigen, müsste es für DRI eine Senkung der Rechnungen für 2019 geben. Dies dann erst in 2020 mit entsprechenden dauerhaften Folgewirkungen. EBITDA 2020 wird stark ansteigen etc.
Hier müssen wir aber die Verlautbarungen in den nächsten Tagen abwarten. Ich erwarte mir hier Klarheit aus den Zahlen zu Q3. Da muss eine Klarstellung kommen.
Der Markt preist heute natürlich eine dauerhafte Absenkung des EBITDA ein. Ob das gerechtfertigt ist, da der Datenverbrauch rapide ansteigt und die Preise pro GB Verbrauch vom Endnutzer rapide fallen, muss irgendwann der Markt beurteilen.
Ich persönlich glaube, dass die Einkaufspreise irgendwann wieder purzeln müssen. Mit den entsprechenden Folgerungen bei DRI.
Fakt ist aber, dass RD neben seiner Dividendenkürzung 2018 und 2019 seine Ziele (EBITDA) die mal geplant wurden, wieder nicht erreicht. Das stört mich genauso wie Roggi und lässt einen an seinem Investment zweifeln. Aber vor den Zahlen für Q3 werden ich definitiv nicht verkaufen. Ich halte den Kursrutsch von 23% bei einem Absinken des EBITDA von 13% auf jeden Fall für übertrieben. Aber Shorties wie Aktienhandel etc. wollen halt auch Geld verdienen. Bin daher auch gespannt, was UI macht bzw. auch DRI selbst.
Die 12 Mio. jährlich für ein Lizenzspektrum aus 2015 lasse ich mal komplett außen vor. Das wäre auf jeden Fall noch zu bezahlen, weil dass Telefonica will. Dafür gibt es quasi aktuell keine Rechnung, wenn ich das alles richtig lese.
Man liest sich. Bin dann erst mal wieder off.
Gruß
Muppets